Donnerstag, 3. Februar 2011

Kritik an der Verkehrspolitik/ Pressemitteilung von 2009 noch immer aktuell

09.10.09: Felix Staratschek (ÖDP- Oberberg) kritisiert Aussagen vom "Pro Mobilität"

VON ÖKOLOGISCHE DEMOKRATEN- OBERBERG
Eine Pressemitteilung von 2009 ist auch heute aktuell, hat doch Bundesverkehrsminister Ramsauer im Januar 2011 das als seine Politik dargestellt, was ich hier schon kritisiert habe:
Felix Staratschek von der Ökologisch Demokratsichen Partei (ÖDP) Oberberg aus Radevormwald ist entsetzt über eine Broschüre, mit der die Lobby- Organisation "Pro Mobilität" die Politik in ihrem Sinne beeinflussen will. Dass die Lobby der Auto- Mobilität ihr Lieblingsverkehrsmittel schönrede und mehr Straßen haben wolle, sei ja noch verständlich, so Staratschek. Aber die Aussagen zum Schienenverkehr seien absolut unhaltbar. Zwar seien im Text verteilt immer wieder Aussagen eingestreut, das bei einer Arbeitsteilung auch die Schiene berücksichtigt werden müsse, aber die Grundhaltung zum Schienenverkehr drücke dieser Abschnitt aus:
"Politische Erwartungen an die Verlagerung von Verkehr sind meist viel zu hoch gesteckt. Um das bis 2025 erwartete Wachstum des Güterverkehrsrein rechnerisch alleine auf der Schiene befördern zu lassen, müsste diese ihre heutige Leistung verfünffachen. Das ist illusorisch und deckt sich nicht mit den vielfältigen logistischen Erfordernissen der Wirtschaft. Mehr Güter auf den Bahnen setzen ein besseres Angebot für die Kunden voraus. Die Förderung des Wettbewerbs auf der Schiene ist dazu der Schlüssel. die Politik sollte jeden Verkehrsträger gleichwertig behandeln und in seiner Umwelt- und Energiebilanz verbessern."
Diese Zeilen seien ein schreckliches Geschwätz, das leider in der Politik viele Anhänger habe und dessen Folgen bei der Verkehrspolitik im Oberbergischen Kreis leider deutlich zu Tage kämen, so der Verkehrspolitiker Felix Staratschek.

Er stellt dagegen folgende Aussagen:

1. Die Politik muss dem Wachstum Grenzen setzen. Politik muss gestalterisch wirken. Oberstes Ziel der Verkehrspolitik muss die Verkehrsvermeidung werden.


2. Eine Verfünffachung des Schienengüterverkehrs ist kein Problem, wenn man es richtig macht. Die Bahn hat unzählige Strecken, die nicht ausgelastet sind oder wo auf noch vorhandenen Flächen das zweite Gleis, Ausweichstellen und Ladestellen wieder entstehen können oder wo bereits fahrende Züge verlängert werden können. Hauptproblem sind Engpässe an Bahnknoten, die oft mit vielen kleinen Baumaßnahmen behoben werden können.


3. Eine moderne Güterbahn auf Containerbasis, die im Takt fährt, wie S- Bahn und Intercity und wo die Container zwischen den Zügen wechseln, wie die Zugfahrgäste, kann alle logistischen Bedürfnisse der Wirtschaft erfüllen.


4. Wettbewerb alleine macht keine attraktive Bahn. Wettbewerb findet vor allem im Ganzzugverkehr statt. Der übrige Güterverkehr ist volkswirtschaftlich nur durch Kooperation wirtschaftlich vertretbar und logistisch attraktiv zu verwirklichen. Bahnanlagen sind in der Erstinvestition recht teuer, haben aber eine lange Lebensdauer und können bei intensiver Nutzung, die eine moderne flächendeckende Containerbahn möglich macht zu niedrigen Stückkosten genutzt werden.


5. Die Bahn stünde nicht so schlecht dar, wäre sie nicht jahrzehntelang benachteiligt worden. Die strukturelle Benachteiligung hat Folgen bis heute und verlangt einen politischen Vorrang für die Schiene.


Staratschek: Wenn eine Bahnstrecke Zugverkehr im Takt habe, müssten für den Güterzug in dem Fahrplan Ausweichstellen speziell für den Frachttransport geschaffen werden. Bei dem heutigen Bahnkonzept heißt dass, das für oft nur ein Zugpaar diese Infrastruktur vorgehalten werden müsse, weshalb die Bahn sehr oft diesen Verkehr lieber eingestellt hat. Mit dem modernen Containerbahnkonzept seien jedoch mehrere Güterzüge pro Tag auf jeder Strecke machbar, so dass die Kosten der Anlagen sich auf viel mehr Züge verteilen würden. Das wichtigste sei, so Staratschek, die Bahn für eine maximale Kapazität auszubauen, statt für eine maximale Geschwindigkeit. Dann wären durch niedrige Transportstückkosten niedrige Fahrkarten- und Frachtpreise möglich. Doch das ignoriere der Verband "Pro Mobilität", der als Mitglieder den Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC), den Verband der Autoindustrie, die LKW- Transportwirtschaft, die Bauwirtschaft, die Mineralölindustrie, den Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) und Vereinigungen der Straßenservicebetriebe nennt. Zumindest beim ADAC könne sich jeder gegen diese miese Lobbyarbeit wehren, so Staratschek. Er selber habe kein Auto und gehöre keinem Schutzbriefclub an. Aber für Befürworter des Umweltschutzes gäbe es den Verkehrsclub Deutschland (VCD), der neben seinem Einsatz für einen umweltfreundlicheren Autoverkehr offensiv für Radfahrer, Fußgänger und die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel streite und sich nicht an solchen miesen Lobbykampagnen beteilige. Wer das umweltfreundliche Verkehrsmittel Eisenbahn mit solchen Aussagen schlecht rede verdiene keine Unterstützung, da man mit der Mitgliedschaft in einem der Verbände von "Pro Mobilität" die fatalen Folgen einer schlechten Verkehrspolitik für Umwelt und Gesellschaft mit unterstütze. Staratschek fordert daher zum Austritt aus dem ADAC auf.

Staratschek: "Nirgendwo, wo Staus die Autofahrer nerven hat der ADAC bisher aktive politische Initiativen zur Reaktivierung von Bahnstrecken gestartet. Die Strecke Remscheid- Wermelskirchen- Burscheid- Leverkusen- Köln würde die A 1 massiv entlasten. Zusammen mit der Bahnlinie Wuppertal- Remscheid- Hückeswagen- Wipperfürth- Marienheide- Gummersbach- Wiehl- Waldbröl würde die Kreuzung Trecknase in Remscheid massiv vom Verkehr entlastet. Die Strecke Gummersbach- Bergneustadt- Drolshagen- Olpe würde die Kölner Region an die Naherholungsregion Biggesee/ Homert anbinden. Hier liegen riesige Potenziale im Güter- und Personenverkehr auf den Bahntrassen dank der Politik der heimischen CDU brach. Statt dagegen zu protestieren behauptet "Pro Mobilität", es sei illusorisch, große Verkehrsanteile auf Bus und Bahn zu verlagern. Das, was sich hier als "Pro Mobilität" ausgibt, ist leider nicht für die Mobilität der Leute, die kein Auto haben oder die gerne ihr Auto seltener nutzen würden."

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Pressekontakt:
Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP)
Ökologische Demokraten- Oberberg
Freiligrathstr. 2
42477Radevormwald
http://sites.google.com/site/oekoradevormwald
Artikel vom 09.10.2009

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