Freitag, 20. November 2015

Der Europarat diskutiert über Leihmutterschaft – sind Menschen Handelsware?



Menschen – Handelsware? Leihmutterschaft führt zur Kommerzialisierung von Frauen und Kindern, die Preise dafür liegen bei 76,000 bis 171,000 US$.
Brüssel, 18. November 2015 

Am Montag, 23. November 2015, wird das Komitee für Soziales, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Paris zusammenkommen. Unter anderem wird man über einen Bericht zu Leihmutterschaft diskutieren: “Menschenrechte und ethische Fragen im Zusammenhang mit Leihmutterschaft“.



Der Bericht wird von der belgischen Senatorin Petra de Sutter vorgetragen, Gynäkologin und Vorsitzende der Abteilung für reproduktive Medizin an der Universitätsklinik Gent/Belgien, eines von vier belgischen Krankenhäusern, die Leihmutterschaft praktizieren trotz des nicht vorhandenen rechtlichen Rahmens in Belgien. De Sutter sagte am 3. Februar dieses Jahres in der belgischen Zeitung La Libre: “Ich bin für eine liberale Regelung von Leihmutterschaft, die aber gegen jede Form von Kommerzialisierung vorgehen wird“.

2011 verabschiedete das EU-Parlament eine Resolution, in der „Mitgliedsstaaten gebeten werden, ernste Probleme im Zusammenhang mit Leihmutterschaft zu bestätigen, denn Leihmutterschaft stellt eine Ausbeutung des weiblichen Körpers und der reproduktiven Organe dar“. 

Leihmutterschaft ist in der Tat eine Form von Ausbeutung des weiblichen Körpers und Ausbeutung des Kindes, um das es ja letzten Endes geht – ob kommerziell oder „in natura“. Im Mai hatte in Brüssel eine Veranstaltung mit dem Ttitel stattgefunden „Männer bekommen Kinder“. Auf ihrer Webseite stellen die Organisatoren eine Ratingliste von Leihmutter-Kliniken vor, wo die Preise zwischen 76,000 und 171,000 US $ rangieren.

In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass das Kind im Falle einer Leihmutterschaft vorsätzlich von seiner/ihrer Mutter getrennt wird, obwohl die Konvention für Kinderrechte feststellt, dass jedes Kind das Recht darauf hat, seine Eltern zu kennen und von ihnen versorgt zu werden“ (Artikel 7.1). Es versteht sich von selbst, dass ein neugeborenes Kind sich dazu nicht äußern kann, aber welches Kind möchte schon vorsätzlich von seiner Mutter nach der Geburt getrennt werden?

Der Europarat ist die älteste europäische Organisation, die für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt wurde und sollte daher einen klaren Standpunkt in dieser Sache beziehen.

FAFCE fordert die Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung auf, sich mit diesem ernsten Thema in Gänze auseinanderzusetzen und die physische und geistige Integrität von Frauen und Kindern zu schützen, die Opfer dieses Verfahrens sind.
Kontakt:
Maria Hildingsson, Generalsekretärin
www.fafce.org
FAFCE wurde 1997 gegründet und hat partizipatorischen Status beim Europarat. FAFCE vertritt Familienverbände und Familienorganisationen aus 16 europäischen Ländern.

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