Mittwoch, 10. Februar 2016

Zugunglück in Bayern - bei heute nutzbarer Technik wäre das vermeidbar!

In Gedenken der Opfer des Zugunglückes in Bayern auf der Strecke Holzkirchen - Rosenheim. Mir persönlich geht in solchen Situationen immer dieses Lied aus der Schubertmesse durch den Kopf: https://www.youtube.com/watch?v=FAL4Mh_8eQ0


Fassungslos steht man da. Menschen steigen wie jeden Tag als Eisenbahner oder Fahrgäste in ihren Zug und werden urplötzlich und ungeplant aus ihrem Leben gerissen. Angehörige, die sich auf die Rückkehr am Abend freuten erfahren aus den Nachrichten, dass der Zug mit ihren Familienmitgliedern oder Bekannten verunglückt ist. Manche können erleichtert ihre Angehörigen wieder in Empfang nehmen oder erfahren, dass die überlebt haben, andere erfahren nach bangen Stunden des Wartens und Hoffens, dass die Menschen, mit denen sie verbunden waren und mit denen die noch so viel gemeinsam erleben wollte nicht mehr leben.


Aber es darf nicht bei dieser Trauer stehen blieben. Leider ist so ein Zugunglück nichts besonderes, sondern Alltag. Zum Glück nicht bei der Bahn, die trotz dieser Katastrophen das sicherste Verkehrsmittel bleibt, sondern auf der Straße. Da sterben jeden Tag alleine in Deutschland soviele Leute, wie jetzt bei dem Zugunglück. Und auch viele andere vermeidbare Tote gibt es jeden Tag durch Hunger, Ausbeutung und Kriege. Interessieren wir uns für diese Opfer, bemühen wir uns das uns Mögliche zu tun, solches Leid zu verringern oder werden wir nur sporadisch von solchen Katastrophen aus dem Alltag gerissen und nach wenigen Stunden der medial geförderten Betroffenheit wieder mit Scheuklappen durch Leben zu gehen?


Es stellt sich auch die Frage, ob im Zeitalter der von GPS, Navis und Mobilfunk so ein Unglück noch nötig ist?


Warum hat kein Warnsystem erfasst dass auf einer eingleisigen Hauptstrecke trotz aller Sicherheitssysteme zwei Züge aufeinander zurasen?


Wenn ich mit meinen Tablet ein Foto mache, mit dem ich keinen Mobilfunkvertrag habe, liefert es mir trotzdem eine Karte mit Standpunkt, wo ich das Bild gemacht habe.


Wenn also schon ein vergleichsweise billiges Tablet draußen in der Natur meinen Standort erfassen kann, warum geht das nicht bei den Zügen, wo es um das Leben vieler Menschen geht?


Sicherheit ist ein ständiger Prozess. Immer wenn ich bei der Arbeit merke, das ich beinahe was falsch gemacht habe, suche ich nach Wegen, solche Beinahefehler künftig zu vermeiden, da man irgend wann einmal es nicht bemerken wird, wenn man einen Fehler macht. In diesem Sinne muss jedes Personal geschult werden, dass in sicherheitsrelevanten Berufen arbeitet und es muss ständige Prozesse geben um im Austausch mit Arbeitern, Angestellten, Nutzern und Kunden Fehlerpotentiale aufzudecken und dann nach Lösungen zur Vorbeugung zu suchen.


Was in Bad Aibling passiert ist musste nicht sein. Oder hat unser Staat bei sinnlosen Prestigeprojekten wie Stuttgart 21 und bei der Überwachung der Menschen vergessen, sich um die wirkliche Sicherheit zu kümmern. Denn in Bad Aibling war oder ist ein Zentrum der Überwachung: https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Aibling_Station . Und mit einem Bruchteil der Mittel, dass viele Prestigeprojekte verschlingen, könnte man alle Züge erfassen und dafür sorgen, dass alle eingleisigen Strecken noch sicherer werden und es sofort zum Alarm kommt, wenn zwei Züge auf Kollisionskurs sind.

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