Donnerstag, 2. April 2020

Versorgung über Schiene gemeinsam sichern / Verkehrssektor legt Charta für verstärkte Zusammenarbeit in der Corona-Krise vor

Güterverkehr, 26.03.2020
Versorgung über Schiene gemeinsam sichern
Verkehrssektor legt Charta für verstärkte Zusammenarbeit in der Corona-Krise vor


Führende Vertreter der Verkehrsbranche haben sich in einer gemeinsamen Charta zu einer verstärkten Zusammenarbeit in der Corona-Krise bekannt, um die Versorgung über die Schiene sicherzustellen. „Diese Herausforderungen können wir nur zusammen bewältigen“, heißt es in der Erklärung. Unterzeichnet haben neben der Deutschen Bahn, Kombiverkehr und der Hamburg Port Authority HPA die Allianz pro Schiene, das Deutsche Verkehrsforum, der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung BGL, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, der Verband der Bahnindustrie in Deutschland, das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen, Mofair und der Verband der Güterwagenhalter in Deutschland.

„Schienengüterverkehr ist systemrelevant“
In dem Papier betonen die Unternehmen und Verbände die Bedeutung des Schienengüterverkehrs als Lebensader der Volkswirtschaft. Die Güterbahnen beförderten neben wichtigen Rohstoffen auch Lebensmittel und medizinische Erzeugnisse. Ganze Branchen wie die Chemieindustrie, die Energiewirtschaft mit ihren Kraftwerken oder die Seehäfen seien abhängig vom Schienengüterverkehr, dessen besondere Stärke die Bündelung großer Transportvolumina sei. „Schon in normalen Zeiten und erst recht in Corona-Zeiten gilt: Der Schienengüterverkehr ist systemrelevant.

Nur ein ganzheitlicher Ansatz hilft in der Krise
Das breite Bündnis definiert zugleich wichtige Bedingungen, damit die Güterzüge weiter rollen. Dafür reiche es nicht, sich nur auf den Betrieb der Züge und die Funktionsfähigkeit der Infrastruktur zu konzentrieren. „Lokführer, Wagenmeister und Fahrdienstleister sind als Vertreter systemrelevanter Berufe nur dann wirklich einsatzbereit, wenn auch die Rahmenbedingungen stimmen.“ Dafür brauchen die Beschäftigten des Schienensektors laut der Erklärung eine gesicherte Betreuung ihrer Kinder. Darüber hinaus sei es nötig, die Hotels an den Standorten des Lokführerwechsels ebenso wie die Werkstätten für die Instandhaltung des rollendenden Materials offen zu halten. Weitere Maßnahmen wie mehr Flexibilität bei den Öffnungszeiten (zum Beispiel der Terminals für den Kombinierten Verkehr) oder eine geänderte Baustellenplanung sollten für die Dauer der Krise geprüft werden. „Nur ein ganzheitlicher Ansatz kann Versorgungssicherheit gewährleisten.“ Dies beinhalte auch die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Verkehrsträgen und den intensiven Einsatz des Einzelwagenverkehrs auf der Schiene.


 
Die Versorgung über die Güterbahn kann nur laufen, wenn
es noch Infrastruktur für einen leistungsfähigen
Güterverkehr auf der Schiene gibt. Wie hier in der Kreisstadt
Olpe ist das in einem Grißteil des Schienennetzes nicht
mehr der Fall, die Infrastruktur für den Güterverkehr wurde
großflächig abgebaut. Das Gebäude des Stellwerkes weist noch
auf die freüher umfangreichen Gleisanlagen hin.
(Bild und Bildtext: Felix Staratschek Copyleft)
 

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