Sonntag, 22. November 2020

Leserbrief: OVAG-Spätfahrten und Masken im ÖPNV

Leserbrief: OVAG-Spätfahrten und Masken im ÖPNV 

Betrifft: Bergische Morgenpost Hückeswagen vom 9.11.20 

Die OVAG sollte vorsichtig sein mit der Streichung von Freizeitfahrten. Zum einen gibt es die Einschränkungen beim Auto nicht und zum anderen sind Freizeitfahrten nicht verboten. Freizeit ist ein diffuser Begriff, das ist nicht nur die Sauftour, sondern auch der Besuch von Bekannten. Darüber hinaus werden am Freitagabend und Sonntagabend Spätfahrten von Wochenendpendlern genutzt. Da Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr oft länger dauern, bedeutet das Streichen der späten Fahrten, dass man viele Orte auch früher als üblich verlassen muss. Hinzu kommt, dass die letzte Fahrt auch eine Sicherheit ist bei Verspätungen. Ich steuere oft den vorletzten Bus an, um bei Verzögerungen noch eine Rückfallebene zu haben. 


 

 Was die Masken betrifft, wundert es mich, welchen Stellenwert die im ÖPNV haben sollen. Nasenatmung bläst nach unten und befördert die Luft Richtung Fußboden. Wenn man durch eine Maske atmen muss, wird der Luftstrom aus der Nase nach unten blockiert und die mit Aerosolen angereicherte Luft drückt durch die ganze Maske und über die Maskenränder in den Raum. Damit werden die Aerosole direkt in höhere Luftschichten gebracht und verteilen sich auf Gesichtshöhe statt in Bodennähe. 

Allenfalls ein Mundschutz beim, Sprechen kann sinnvoll sein, weil beim Sprechen die Luft nach Vorne gestoßen wird und bei bestimmten Lauten auch Reichweite hat. Wer schweigt und nur mit der Nase atmet, gefährdet niemanden. Deswegen war der ÖPNV auch vor der Einführung der Maskenpflicht nie ein Hotspot. 

Wer aber die Wahl hat, ohne Maske Auto zu fahren oder mit Maske Bus, der nutzt das Auto. Und das obwohl Autofahren viel gefährlicher ist, als Busfahren, auch in Coronazeiten. Aus diesem Grund sollten die Verkehrsbetriebe darauf drängen, dass die Maskenpflicht maximal für den Mund gilt und die Nase frei bleiben darf. 

Ein Grund warum der ÖPNV kein Hotspot ist, sind m.E. die Fußwege vor und nach der Fahrt. Wer viel frische Luft atmet, reinigt auch seine Atemwege und stärkt das Immunsystem. 

Im Frühjahr war in vielen Regionen der ÖPNV trotz gesunden Personals massiv eingeschränkt, so dass sich zu den Pendlerzeiten der Berufstätigen viele Busse und Bahnen stärker füllten, als vorher. Und obwohl es keine Maskenpflicht gab, hat das Coronavirus nie einen Hotspot im ÖPNV oder im Fernverkehr der Bahn erzeugt, auch die Mitarbeiter mit Kundenkontakt sind nicht häufiger erkrankt, wie der VDV mitteilt. 

Daher denke ich, wenn man die Maske auf den Mundschutz beschränkt und die Nase wieder frei atmen kann, werden viele, die akut auf das Auto oder Fahrrad umgestiegen sind wieder zum ÖPNV und den Fernzügen zurück kommen. Und das macht für alle die Welt etwas sicherer. 

Abs. Felix Staratschek, Freiligrathstr. 2, 42477 Radevormwald, 
ÖPNV-Abokunde

Zur Info: Mein Versuch zum Luftfluss bei der Maskenatmung und freier Atmung:
 https://www.youtube.com/watch?v=WMEtDNo16x0&list=PLYE3FxlSdO9Uy4FQWDdcIrf-ftmVWFJfy&index=2

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