Wer den ÖPNV nutzt, muss sich darauf verlassen können, dass ein Fahrplan immer gefahren wird, sofern nicht außergewöhnliche Ereignisse es nicht zulassen, schnell zu reagieren. Eine Baustelle wird lange geplant, da hat man genug Zeit zu prüfen, wie die sich auf den ÖPNV auswirkt und wie man das ÖPNV-Angebot trotz Baustelle aufrecht erhalten kann.
So hängt seit kurzem ein Hinweis an den Haltstellen, dass in Radevormwald Busse umgeleitet werden. Für die Betroffenen Fahrgäste in der Innenstadt ist es meist noch ein vertretbarer Aufwand, zu anderen Haltestellen zu laufen, im Einzelfall kann aber auch ein Problem sein, etwa für Senioren vom betreuten Wohnen neben dem Netto-Markt.
Aber die Umleitung der Önkfelder Fahrten hängt einen ländlichen Raum total vom ÖPNV ab. In der Mitteilung heißt es:
" + Sperrung der Mühlenstr. am Uelfebad und der L130 zwischen Önkfeld und Herkingrade: Die Busse der Linie 626 (über Önkfeld) fahren den Linienweg über Herbeck. Die Haltestellen „Turnhalle“, „Schulzentrum“, „Uelfebad“, „Heidt“, „Önkfeld“, „Im Kamp“, „Eistringhausen Abzw.“, „Herkingrade“ und „Auf der Brede“ entfallen."
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Kurz vor Beginn der Herbstferien wurden die Fahrgäste der Linie 626 mit dieser Information der OVAG überrascht. |
Einige der genannten Haltestellen haben in vertretbarer Entfernung Ersatz. Aber „Uelfebad“, „Heidt“, „Önkfeld“, „Im Kamp“, „Eistringhausen Abzw.“ haben keinen Busverkehr in vertretbarer Nähe. Wie will man so Fahrgäste gewinnen, wenn die nicht sicher sein können, dass der Bus immer fährt, um zur Schule, zur Arbeit, zum Einkauf oder zu Freunden zu kommen.
Straßenbaulastträger müssten verpflichtet werden einen Ersatz-ÖPNV zu schaffen, bei geringen Fahrgastaufkommen mit Linientaxis oder Anruf Sammel Taxis oder durch eine Ersatzlinie. Es wäre kein Problem vom Busbahnhof über die Uelfe Wuppertal Straße, Önkfeld und Remlingrade nach Beyenburg zu fahren. Da die Fahrt zu den Wupperorten dann länger dauert, wären beim Ersatzverkehr mehr Fahrten nötig als beim gesperrten Verkehr, damit alle Ziele pünktlich erreicht werden.
Neu ist das Problem nicht. Denn die Linie 626 über Herbeck wurde auch schon durch das Uelfetal umgeleitet. Damit waren Herbeck und Bergerhof deutlich schlechter mit der Innenstadt verbunden. Auch hier wären Ersatzfahrten nötig gewesen, etwa mit einem Midibus, der über die Dahlhauser Straße wendet.
Die Verkehrswende kann nicht gelingen, wenn man die Fahrgäste solcher Willkür aussetzt. Es sähe auch für Önkfeld etwas besser aus, wenn mit den Mitteln, die Radevormwald für den Schulbus braucht, ein Ortsbus für alle finanziert würde. Bis auf die AL haben es alle Fraktionen im Rat abgelehnt, diese Gelder zu nutzen, für alle Dörfer um Radevormwald eine ÖPNV-Grundversorgung zu schaffen.
Und auch zum bestehenden Busverkehr habe ich auch Vorschläge gemacht, ehe aber nicht dass die Politik die weiter voran bringt. Die Linien 671, 626 und 616 werden zur neuen Linie Wuppertal - Dahlhausen (neue Wendeschleife)- Herkingrade - Önkfeld - Radevormwald - Lennep zusammen gefasst, dann bedienen alle Busse den Wuppermarkt, Önkfeld wird von allen Fahrten bedient - auch am Wochenende - und man muss von den Wupperorten nach Lennep nicht mehr in Herbeck umsteigen. Letzteres ist nicht ungefährlich, wenn Fahrgäste den anderen Bus schon kommen sehen und deshalb durch den Straßenverkehr zur anderen Seite hasten. Das macht kein Autofahrer mit, so dass man nur die Fahrgäste hat, die nicht anders können. Für eine Verkehrswende braucht es zwingend eine neue Struktur des ÖPNV in Radevormwald.
5 Jahre alt, was ist seitdem passiert?
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So muss die neue Hauptlinie von Radevormwald aussehen, die umsteigefrei die wichtigsten Ziele in Radevormwald verbindet und alle Haltestellen optimal an Wuppertal und Remscheid anbindet. |