Pressemitteilung
Abs.
Felix Staratschek
Freiligrathstr. 2
42477 Radevormwald
Felix Staratschek (AL) unterstützt Idee von Johannes Mans: Bahnreaktivierung brächte Vorteile für Radevormwald
Linienreform des Busverkehrs und Bedarfsfahrten zur Landwehr sind vorrangig
Felix Staratschek, sachkundiger Bürger der Alternativen Liste Radevormwald (AL) im Verkehrsausschuss der Stadt begrüßt die Überlegungen, die Eisenbahnstrecke Richtung Radevormwald zu reaktivieren. Dafür gebe es mehrere Varianten, die geprüft werden müssten. Für Radevormwald und Wuppertal hätte die Reaktivierung den Vorteil, dass es für den Schienenverkehr Bundesmittel gibt, während man einen Busverkehr selber finanzieren muss. Und durch die höhere Attraktivität der Schiene können mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt werden.
Der Vorteil der Wupper-Talbahn ist, dass dort die Schienen noch liegen. Zwischen Oberbarmen und der Papierfabrik Erfurt wurden die Gleise noch in den 90er Jahren für die Güterzüge erneuert, hier könnte daher das Gleis für eine Reaktivierung noch in einem sehr guten Zustand sein.
Denkbar wäre eine Elektrifizierung der Strecke. Dann könnten Züge, die bisher in Oberbarmen oder Wuppertal Hbf enden bis Beyenburg oder Wilhelmstal verlängert werden. Das würde helfen, Zugkapazitäten im Tal zu schaffen, da Standzeiten in den Bahnhöfen auf der Hauptstrecke vermieden werden. Die Regiobahn Düsseldorf - Mettmann werde in wenigen Jahren elektrisch verkehren und die Verlängerung nach Wuppertal ist schon in Planung. Auch die Regionalbahn von Köln endet heute in Oberbarmen und könnte Richtung Beyenburg verlängert werden.
Denkbar wäre auch eine Kombination mit der S 7. Bis zur einer neue Haltestelle im Betriebsbahnhof Rauental könnten die zwei Triebwagen von Wuppertal Hbf kommend in Doppeltraktion fahren und dort durch Flügelung getrennt werden. Ein Zugteil fährt nach Remscheid weiter, eines Richtung Beyenburg. Der Vorteil dieses Konzeptes ist, dass für beide Züge, da diese im Verband fahren, zwischen Hauptbahnhof und Rauental nur einmal die Trassenpreise abverlangt werden.
Die Reaktivierung kann in Schritten erfolgen, indem zunächst die Strecke bis Beyenburg Reaktiviert wird. Dabei stellt sich aber die Frage, wie der Verkehr zwischen Bus und Bahn aufgeteilt wird. In Beyenburg wären heute zwischen Bus und Bahn längere Wege nötig. Zwischen Beyenburg und Öhde können fast alle Bushaltestellen durch Bahnhaltestellen ersetzt werden, so dass die Buslinie 616 entfallen kann und die Buslinie 626 gekürzt werden kann. Die Verknüpfung von Bus und Bahn sollte in Wuppertal Kemna stattfinden. Die Buslinien 626 würde dann verkürzt, was hier mehr Fahrten zwischen Kemna und Radevormwald möglich machen würde, die Buslinie von 669 von Lennep würde bis hierher verlängert. In Kemna besteht eine Buswendeschleife und die Busse könnten dann an der Straße Richtung Beyenburg halten mit extrem kurzen Weg zu den Schienen neben der Straße. Gleichzeitig würden die Busse so dafür sorgen, dass die Papierfabrik Erfurt und die Siedlung Brambecke an den ÖPNV angebunden blieben, da diese nicht von der Schiene bedient werden.
So ähnlich wie hier in Bad Berleburg können Bus und Bahn in Kemna mit kurzen Wegen verknüpft werden. (Foto: Felix Staratschek) |
Solange die Züge in Beyenburg enden, so Staratschek, bliebe der Rest der Strecke frei für die Museumsbahn und den Draisinenverkehr. Sollte sich jedoch eine Reaktivierung bis Dahlhausen oder Wilhelmstal als möglich erweisen, sei der Nutzen einer modernen Bahn viel wichtiger, als der akut stattfindende touristische Verkehr. Ein Museumszug könnte auch auf andere Strecken ausweichen, wie die Schleifkottenbahn in Halver, die Talbahn in Ennepetal zur Klutterthöhle oder auf die Strecke des Müngstener unter Einbeziehung der Güterbahn nach Bliedinghausen. Denn eine Fahrt von Solingen über die Müngstener Brücke nach Remscheid Bliedinghausen würde auf der zweigleisigen Strecke zwischen die Triebwagen passen, auf einer eingleisigen Strecke ist das nur möglich, wenn diese genug Ausweichstellen hat.
Felix Staratschek hat sich dem Verein Wupperschiene angeschlossen, um durch die Mitgliedschaft einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Eisenbahn in Radevormwald beizutragen. Aber sein Ziel bleibt immer die Optimierung des ÖPNV als wichtige Grundlage für eine hohe Lebensqualität und einen attraktiven Wirtschaftsstandort. Allerdings hatte er es nicht erwartet, dass die ÖPNV-Reaktivierung der Bahn in Radevormwald so schnell auf die Tagesordnung kommt. Aber die u.a. von Bürgermeister Johannes Mans angestoßene Initiative trägt seine volle Unterstützung.
Aber bei allen Plänen für die Schiene dürfe das Naheliegende nicht vergessen werden, der aktuelle Busverkehr. Dessen gewachsene Struktur sei für viele nicht mehr attraktiv und würde manches Verkehrsbedürfnis nicht bedienen. Die OVAG, die Stadtwerke von Remscheid und Wuppertal und der DB-Rheinlandbus müssten an einen Tisch geholt werden, damit diese zusammen eine neue Buslinie schaffen, die die Linien 671, 616 und 626 ersetzt und im S-Bahn Takt alle 20 Minuten fährt und einen klaren und weitgehend einheitlichen Linienverlauf hat.
So soll der Linienverlauf aussehen:
Von Lennep nach Radevormwald und weiter über die Kaiserstraße bis zur Uelfe Wuppertal Straße. Über diese mit den Haltestellen Dahlienstraße, Rosenstraße, Uelfestraße, Nordstadt, IV. Uelfe nach Önkfeld.
Von dort weiter nach Herkingrade und über die Keilbeck und den Wuppermarkt nach Dahlhausen.
In Dahlhausen muss der Bus wenden und fährt wie die 626 nach Wuppertal. Stadt über die Keilbeck eine Schleife zu fahren, gibt es nach diesem Konzept die Stichfahrt nach Dahlhausen mit Halt am Wuppermarkt.
Die Vorteile:
1. Die heutigen Önkfelder Fahrten fahren heute am Wuppermarkt vorbei. Mit der neuen Linienführung fahren alle Busse von Önkfeld, Herkingrade und Dahlerau auch zum Wuppermarkt.
2. Von den Wupperorten kommt man ohne Umsteigen nach Lennep und das viel häufiger als es früher die eingestellte Linien 659 gefahren ist.
3. Für alle Pendler kommt der ÖPNV deutlich näher an das Industriegebiet.
4. Alle wichtigen Orte sind mit einer Linie und einem Fahrplan verbunden, so dass die Nutzung leichter und attraktiver ist.
5. Reiseströme überlappen sich, während heute Richtung Endstation die Fahrgastzahlen abnehmen, steigen nun in den von Lennep kommenden Bus ab Herbeck die Fahrgäste zu, die ins Industriegebiet oder in die Wupperorte wollen. Die unproduktiven Paralellfahrten der Linien 626 und 671 zwischen Herbeck und Radevormwald entfallen.
6. Der Osten Radevormwalds wird besser an Lennep angebunden.
Bei Aufnahme des Zugverkehrs von Beyenburg nach Wuppertal kann diese Buslinie in Kemna enden. Bei einer weiteren Reaktivierung der Strecke wäre der Bahnhof Dahlhausen der optimale Endpunkt. Bei der Bahn wären dann aber die neuen Bedarfshaltestelle Wülfing-Grunewald und Neuland sowie "Heide Abzweig" im Stadtgebiet von Ennepetal notwendig. Durch eine Verlängerung des Gleises zum Wupperdamm wäre auch in Krebsöge eine Verknüpfung von Schiene und Bus möglich. An Wochenenden könnte ein Wanderbus nach Kräwinklerbrücke fahren. Ohne eine gute Verknüpfung von Bus und Zug könne die Reaktivierung nicht gelingen, warnt Staratschek
Bei all diesen großen Plänen dürften aber auch kleine Verbesserungen nicht vergessen werden. Felix Staratschek erinnert daran, den Busverkehr der Linie 339 nach Schlagbaum zu verbessern. 3 Fahrten montags bis freitags sei zu wenig. Hier seien Anrufbusse nötig. Zusätzlich müsse geprüft werden, ob bei Busumläufen, die in Radevormwald enden noch eine Bedarfsfahrt nach Schlagbaum angehängt werden kann. Das hieße, so Staratschek, dass der Bus nur dann Richtung Schlagbaum fahre, wenn in der Innenstadt jemand mit einem Fahrziel in diese Richtung zusteigt. Diese Busse würde nur fahren, wenn es wirklich Bedarf gäbe, Aber so wäre es möglich, auch noch nach 15.53 Uhr per Bus nach Hause zu fahren und vorher Freunde zu besuchen oder Schwimmen zu gehen. Die AL habe seinerzeit mehrere Busfahrten ermittelt, die in Radevormwald enden und als Kandidat für eine Bedarfsfahrt Richtung Schlagbaum in Frage kämen.
Elektrische Bahnen der Stubaitalbahn an der
Endtstation in Fulpmes mit 4.800 Einwohnern.
Durch Ausweichstellen können hier auch
historische Sonderzüge fahren. Ähnliches wäre auch
auf der Wupper-Talbahn möglich
(Foto: Felix Staratschek)
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen