Die Rheinische Post/ Bergische Morgenpost vom 19.45.17 hat die Schlagzeile "Wie NRW die Verkehrswende gelingt". Mir scheint es, da liegt ein Missverständnis vor. Verkehrswende ist ein Begriff analog zur Energiewende und will, das möglichst viel Verkehr im Umweltverbund aus öffentlichen Verkehr, Radverkehr und Fußwegen stattfindet. Wenn man nur bedenkt, wie wichtig Erdöl für die Welternährung ist, ist es purer Wahnsinn, diesen wertvollen Rohstoff sinnlos im Straßenverkehr zu verbrennen. Verkehrswende wäre z.B. ein steuer- und abgabenfinanzierter ÖPNV ohne Fahrscheine. Die ganzen Kosten des Tarifwesens und der Schwarzfahrer- Verfolgung fielen weg und es wäre, wenn es eine gute ÖPNV- Verbindung gibt, immer sinnvoll, das Auto stehen zu lassen oder nur bis zur nächsten Haltestelle zu fahren (siehe RP vom 1.3.17, Bus und Bahn zum Nulltarif).
Statt überlange Gigaliner-LKW zuzulassen und über eine Elektrifizierung der Autobahnen zu träumen, wäre Verkehrswende, wenn man keine Bahnflächen mehr verhökert und darauf Logistikflächen für eine neue Containerbahn schafft. Heute können Container überall horizontal verschoben werden (u.a. mit dem "Mobiler"). Das Rangieren kann bei Containern durch das Umladen ersetzt werden. Containerzüge fahren wie IC und Nahverkehr im Takt, einzelne Container können über selbstfahrende Güterwagen zugestellt werden oder an Personenzüge gekoppelt werden. Ein Großteil des LKW-Verkehr, der die Straßen am meisten zerstört, kann mit heutiger Technik problemlos auf die Schiene, wenn man genug Umladebahnhöfe und Ausweichstellen schafft und zweite Gleise wieder aufbaut und weitere Strecken elektrifiziert und reaktiviert. Und Verkehrswende wäre, wenn die KVB- Stadtbahn-Linie 12 über die neue A 1 Rheinbrücke von Köln Merkenich nach Leverkusen Opladen verlängert wird. Es hat nichts mit Verkehrswende zu tun, die Straßen verfallen zu lassen, denn auch Busse, Radfahrer und Krankenwagen brauchen gute Straßen. Aber beim Ausbau sollte immer überlegt wird, ob man nicht den ÖPNV und Umweltverbund stärker machen kann, damit alle gewinnen.
Abs.
Felix Staratschek
Freiligrathstr. 2
42477 Radevormwald
Md. PRO BAHN e.V.
sachkundiger Bürger im Verkehrsausschuss der Stadt Radevormwald für die AL
Leiter der größten verkehrspolitischen Facebookgruppe für eine Verkehrswende hin zum Umweltverbund:
Herzliche Einladung an alle, die das Ziel der Verkehrswende unterstützen wollen, zum Teilnehmen an dieser Gruppe. Bitte die als ersten Beitrag fixierten Gruppenregeln lesen, damit die Gruppe eine gut nutzbare Sammlung von Informationen wird und eine Ideenquelle für Politik und Bürgerinitiativen.
Quellen (Papierausgabe und danach Internet):
Verkehrswende?
Nulltarif
Weitere Links:
Die neue containerbasierte Güterbahn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen