Ein Standpunkt von Felix Staratschek
Der Remscheider Generalanzeiger (RGA), die Westdeutsche Zeitung und das Solinger Tagblatt hatten am 12. August 2014 folgende Titel- Schlagzeile auf Seite 1: "NRW braucht Tausende neue Lastwagen- Stellplätze".
http://www.wz-newsline.de/home/politik/nrw-braucht-tausende-neue-lastwagen-stellplaetze-1.1714176
8.000 LKW- Stellplätze fehlen in Nordrhein Westfalen, sagt der "Verband Spedition und Logistik Nordrhein Westfalen (VSL)".
Und warum braucht am in NRW so viele zusätzliche LKW- Stellplätze? Der Krefelder Spediteur und VSL- Vorstandvorsitzender Wolfgang Stromps sagt es. Nordrhein Westfalen sein ein Schnittpunkt von Handelsachsen, wie:
Birmingham - Mailand (London - Mailand = 1.207 km) und
Paris - Moskau (2.858 km).
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass ab 300 km Entfernung der Güterverkehr eine Domäne der Eisenbahn sei. An dieser Grenze hatte ich schon immer meine Zweifel, weil es z.B. in der kleinen Schweiz dann keinen Binnengüterverkehr auf der Schiene geben dürfte.
Wenn also auf den Autobahnen immer mehr LKW fahren, läuft in der Verkehrspolitik irgendetwas falsch. 8.000 neue LKW- Stellplätze sollen zu den heute vorhanden 5850 hinzu kommen. Das ist eine Zunahme um 137%.
Aber bleiben wir mal bei der Grenze von 300 km. Von Köln aus Läge diese Grenze bei folgenden Orten:
312 km Karlsruhe
315 km Würzburg
317 km Eisenach
291 km Göttingen
313 km Hildesheim
304 km Nienburg
315 km Leer
288 km Amsterdam
Und Paris liegt mit 493 km schon weit außerhalb dieser Grenze. Das eine Grenze für Gütertransporte von 300 km eher etwas mit Ideologie als Wissenschaft zu tun zeigt schon die Tatsache dass auch auf der Schiene ein Großteil der Transporte über Distanzen weit unterhalb der 300 km passiert.
Ein Kommentar von Peter Lausmann verstärkt die Forderung nach mehr LKW- Stellplätzen. Er meint, wir profitieren davon, wenn der Stellplatzmangel schnell behoben wird. Das der Güterverkehr volkswirtschaftlich und ökologisch total verkehrt organisiert sein könnte, wird dabei total ausgeblendet. Die Normativität des Faktischen siegt.
Fährt man heute mit der Bahn, so stellt man fest, dass ein Großteil der Güterverkehrsanlagen nicht mehr genutzt sind und überbaut werden. In Remscheid Hauptbahnhof steht ein Einkaufszentrum auf dem Güterbahnhof, in Remscheid Lennep wird der Rangierbahnhof zum Gewerbegebiet umgebaut, in Wuppertal Oberbarmen steht ein Baumarkt auf den alten Gütergleisen, in vielen Großstädten werden die innenstadtnahen Güterbahnflächen zweckentfremdet, statt diese als Zentralen für eine ökologische City- Logistik auszubauen. Die Vision, dass Güter direkt vom Zug auf Elektrokarren umgeladen werden, um die Innenstädte zu versorgen, wird es wohl nicht mehr geben, da die dafür ideal geeigneten bisherigen Eisenbahnflächen für kurzfristige Profite verhökert wurden. Man hätte keine einzige Fläche neu erschließen müssen, man hätte nur die Struktur einer neuen Güterbahn (siehe weiter unten) anpassen müssen, um diese wieder sinnvoll für ihren bisherigen Eisenbahnzweck weiter zu nutzen. Diese mutwillige oder grob fahrlässige Zerstörung von Volkseigentum ist ein Verbrechen an den Menschen und der Umwelt.
Jetzt werden viele meinen, die Bahn sei doch viel zu unflexibel. Bezogen auf dass, was heute als Gütereisenbahn angeboten wird, kann man dem nicht widersprechen. Aber auf Grundlage der Container ist eine ganz andere Bahn möglich, wo i.d.R. nicht mehr rangiert wird, sondern Container den Zug wechseln. Warum müssen die LKW von großen Ladenketten immer ab den Zentrallagern für jeden Standort einzeln losfahren, warum wird kein Container beladen, der möglichst nahe an den Ziel- Standort über die Schiene gelangt und nur auf den letzten Kilometern per LKW weiter fährt? Und auch wenn solche Lager keinen Gleisanschluss haben, könnten die LKW die Container zum nächsten Güterbahnhof bringen. Die Güterzüge müsste in Zukunft wie die Personenzüge und Inter Citys im Takt fahren, je nach Strecke alle 30 Minuten oder alle 4 Stunden. Mit so einer modernen Güterbahn ließe sich der gesamte LKW- Fernverkehr und ein Großteil des Güter- Regionalverkehrs auf die Schiene verlagern. Die Eisenbahn übernimmt die Hauptleistung und der LKW- Einsatz wird auf die Feinverteilung ab den Eisenbahn- Ladestellen spezialisiert. Eine solche Eisenbahn würde massiv zum Umweltschutz beitragen. Der dafür erforderliche neue Wagenpark würde auch viele alte und damit zu laute Güterwagen ablösen und damit auch den noch bestehenden Bahnverkehr umweltfreundlicher machen. Durch die Trennung von Frachtraum (Container) und Fahrgestell können die Container- Transportwagen viel effizienter eingesetzt werden, als konventionelle Güterwagen. Denn Containerwagen werden in Minuten ent- und beladen und können sofort weiter fahren. Ein klassischer Güterwagen muss dagegen am Ladegleis bleiben, bis die Fracht ausgetauscht ist.
Am 13. Februar 2012 habe ich so eine Güterbahn schon einmal auf meinen Viertürmeblog vorgestellt: http://viertuerme.blogspot.de/2012/02/guteroffensive-statt-gesundschrumpfen.html
---Warum berichten die Medien oder der ADAC nicht über solche Ansätze?
---Warum stellt keiner das Konzept der Container-Linienzüge einer breiten Öffentlichkeit vor? www.container-linienzuege.de
---Warum werden so innovative und überall einsetzbare Container- Verladetechniken, wie der "MOBILER" nicht mehr propagiert? http://de.wikipedia.org/wiki/Mobiler
---Wo bleibt hier der Autofahrer- Lobbyverband ADAC, wo doch jeder LKW die Autobahnen viel stärker verschleißt, als die PKW? Gerade ein ADAC müsste sich für eine besser Güterbahn einsetzen, wenn dieser im Sinne seiner Mitglieder agiert.
---Wo bleibt der Protest der Umweltparteien ÖDP und Grüne gegen diese verkehrte Verkehrspolitik und gegen solche Stellungnahmen? Solche Berichte müssten doch für jeden Aktiven in so einer Partei eine Steilvorlage geben für eine Gegendarstellung.
---Ist das eigentlich noch echter Journalismus oder kann man sich solche Artikel und Kommentare auch bei den Zeitungen kaufen?
Der Remscheider Generalanzeiger (RGA), die Westdeutsche Zeitung und das Solinger Tagblatt hatten am 12. August 2014 folgende Titel- Schlagzeile auf Seite 1: "NRW braucht Tausende neue Lastwagen- Stellplätze".
http://www.wz-newsline.de/home/politik/nrw-braucht-tausende-neue-lastwagen-stellplaetze-1.1714176
8.000 LKW- Stellplätze fehlen in Nordrhein Westfalen, sagt der "Verband Spedition und Logistik Nordrhein Westfalen (VSL)".
Und warum braucht am in NRW so viele zusätzliche LKW- Stellplätze? Der Krefelder Spediteur und VSL- Vorstandvorsitzender Wolfgang Stromps sagt es. Nordrhein Westfalen sein ein Schnittpunkt von Handelsachsen, wie:
Birmingham - Mailand (London - Mailand = 1.207 km) und
Paris - Moskau (2.858 km).
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass ab 300 km Entfernung der Güterverkehr eine Domäne der Eisenbahn sei. An dieser Grenze hatte ich schon immer meine Zweifel, weil es z.B. in der kleinen Schweiz dann keinen Binnengüterverkehr auf der Schiene geben dürfte.
Wenn also auf den Autobahnen immer mehr LKW fahren, läuft in der Verkehrspolitik irgendetwas falsch. 8.000 neue LKW- Stellplätze sollen zu den heute vorhanden 5850 hinzu kommen. Das ist eine Zunahme um 137%.
Aber bleiben wir mal bei der Grenze von 300 km. Von Köln aus Läge diese Grenze bei folgenden Orten:
312 km Karlsruhe
315 km Würzburg
317 km Eisenach
291 km Göttingen
313 km Hildesheim
304 km Nienburg
315 km Leer
288 km Amsterdam
Und Paris liegt mit 493 km schon weit außerhalb dieser Grenze. Das eine Grenze für Gütertransporte von 300 km eher etwas mit Ideologie als Wissenschaft zu tun zeigt schon die Tatsache dass auch auf der Schiene ein Großteil der Transporte über Distanzen weit unterhalb der 300 km passiert.
Ein Kommentar von Peter Lausmann verstärkt die Forderung nach mehr LKW- Stellplätzen. Er meint, wir profitieren davon, wenn der Stellplatzmangel schnell behoben wird. Das der Güterverkehr volkswirtschaftlich und ökologisch total verkehrt organisiert sein könnte, wird dabei total ausgeblendet. Die Normativität des Faktischen siegt.
Fährt man heute mit der Bahn, so stellt man fest, dass ein Großteil der Güterverkehrsanlagen nicht mehr genutzt sind und überbaut werden. In Remscheid Hauptbahnhof steht ein Einkaufszentrum auf dem Güterbahnhof, in Remscheid Lennep wird der Rangierbahnhof zum Gewerbegebiet umgebaut, in Wuppertal Oberbarmen steht ein Baumarkt auf den alten Gütergleisen, in vielen Großstädten werden die innenstadtnahen Güterbahnflächen zweckentfremdet, statt diese als Zentralen für eine ökologische City- Logistik auszubauen. Die Vision, dass Güter direkt vom Zug auf Elektrokarren umgeladen werden, um die Innenstädte zu versorgen, wird es wohl nicht mehr geben, da die dafür ideal geeigneten bisherigen Eisenbahnflächen für kurzfristige Profite verhökert wurden. Man hätte keine einzige Fläche neu erschließen müssen, man hätte nur die Struktur einer neuen Güterbahn (siehe weiter unten) anpassen müssen, um diese wieder sinnvoll für ihren bisherigen Eisenbahnzweck weiter zu nutzen. Diese mutwillige oder grob fahrlässige Zerstörung von Volkseigentum ist ein Verbrechen an den Menschen und der Umwelt.
Jetzt werden viele meinen, die Bahn sei doch viel zu unflexibel. Bezogen auf dass, was heute als Gütereisenbahn angeboten wird, kann man dem nicht widersprechen. Aber auf Grundlage der Container ist eine ganz andere Bahn möglich, wo i.d.R. nicht mehr rangiert wird, sondern Container den Zug wechseln. Warum müssen die LKW von großen Ladenketten immer ab den Zentrallagern für jeden Standort einzeln losfahren, warum wird kein Container beladen, der möglichst nahe an den Ziel- Standort über die Schiene gelangt und nur auf den letzten Kilometern per LKW weiter fährt? Und auch wenn solche Lager keinen Gleisanschluss haben, könnten die LKW die Container zum nächsten Güterbahnhof bringen. Die Güterzüge müsste in Zukunft wie die Personenzüge und Inter Citys im Takt fahren, je nach Strecke alle 30 Minuten oder alle 4 Stunden. Mit so einer modernen Güterbahn ließe sich der gesamte LKW- Fernverkehr und ein Großteil des Güter- Regionalverkehrs auf die Schiene verlagern. Die Eisenbahn übernimmt die Hauptleistung und der LKW- Einsatz wird auf die Feinverteilung ab den Eisenbahn- Ladestellen spezialisiert. Eine solche Eisenbahn würde massiv zum Umweltschutz beitragen. Der dafür erforderliche neue Wagenpark würde auch viele alte und damit zu laute Güterwagen ablösen und damit auch den noch bestehenden Bahnverkehr umweltfreundlicher machen. Durch die Trennung von Frachtraum (Container) und Fahrgestell können die Container- Transportwagen viel effizienter eingesetzt werden, als konventionelle Güterwagen. Denn Containerwagen werden in Minuten ent- und beladen und können sofort weiter fahren. Ein klassischer Güterwagen muss dagegen am Ladegleis bleiben, bis die Fracht ausgetauscht ist.
Am 13. Februar 2012 habe ich so eine Güterbahn schon einmal auf meinen Viertürmeblog vorgestellt: http://viertuerme.blogspot.de/2012/02/guteroffensive-statt-gesundschrumpfen.html
---Warum berichten die Medien oder der ADAC nicht über solche Ansätze?
---Warum stellt keiner das Konzept der Container-Linienzüge einer breiten Öffentlichkeit vor? www.container-linienzuege.de
---Warum werden so innovative und überall einsetzbare Container- Verladetechniken, wie der "MOBILER" nicht mehr propagiert? http://de.wikipedia.org/wiki/Mobiler
---Wo bleibt hier der Autofahrer- Lobbyverband ADAC, wo doch jeder LKW die Autobahnen viel stärker verschleißt, als die PKW? Gerade ein ADAC müsste sich für eine besser Güterbahn einsetzen, wenn dieser im Sinne seiner Mitglieder agiert.
---Wo bleibt der Protest der Umweltparteien ÖDP und Grüne gegen diese verkehrte Verkehrspolitik und gegen solche Stellungnahmen? Solche Berichte müssten doch für jeden Aktiven in so einer Partei eine Steilvorlage geben für eine Gegendarstellung.
---Ist das eigentlich noch echter Journalismus oder kann man sich solche Artikel und Kommentare auch bei den Zeitungen kaufen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen