Güter gehören auf die Bahn, hieß in den 70er Jahren ein Werbespruch der Bundesbahn, aber wie sieht es real aus. Eurostat veröffentlicht den Anteil der Güterbahn am Verkehr. Wobei hier nicht die Küstenschifffahrt mit erwähnt wird, die bei einigen Ländern einen große Rolle spielt. Ebenso gibt es landesspezifische Situtaionen.
Die folgende Tabelle zeigt den Anteil an den Tonnenkilometern im Inlandsgüterverkehr. Tonnenkilomerter werden natürlich auch beeinflusst durch besondere Transportarten, wie die Erzbahn in Schweden oder der Anteil der Kohle an den Hausbrennstoffen.
Der obere Balken ist für die Bahn, der mittlere für die Straße und der untere für das Binnenschiff. Länder ohne Binnenschiff müssten tendenziell einen höheren Bahnanteil haben, weil beide Verkehrsarten besonders beim Massengut im Wettbewerb sind.
Nicht gefunden habe ich die Definition für "Inlandsgüterverkehr". Ist da auch der nationale Anteil grenzüberschreitender Gütertransporte enthalten? Wenn dem so ist, haben Länder wie die Schweiz und Österreich einen hohen Transitanteil, der sich dort zugunsten der Schiene auswirken würde. Dass hieße aber, dass der Anteil der Schiene ohne Programme für den Alpentransit im reinen Binnenverkehr niedriger wäre. Aber auch Deutschland ist ein Transitland, wo der Durchgangsverkehr die Zahl der Tonnenkilometer erhöht.
Auswirkungen auf das Potential, dass auf die Schiene verlagert werden kann hat auch die Netzdichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Netzdichte#Netzdichte_einiger_Wasserstra.C3.9Fen
Aber da z.B. Deutschland große Teile seines Schienennetzes nicht oder wenig für Gütertransporte nutzt, müssten auch in Ländern mit geringer Netzdichte gute Bahnanteile erreichbar sein. Die Netzdichte dürfte daher erst in der Zukunft ein wichtiger Faktor sein. Problematisch ist aber, dass durch die in der EU propagierte Sparspolitik viele Bahnen privatisiert oder stillgelegt werden. Somit dürfte die Netzdichte u.a. in Spanien und Griechenland weiter abnehmen, mit fatalen Folgen für die Umsetzungschancen einer echten Verkehrswende.
http://www.welt.de/wirtschaft/article116280663/Spanien-erwaegt-Stilllegung-von-fast-50-Bahnlinien.html
und
http://www.griechenland-blog.gr/2010/12/stilllegung-von-eisenbahnstrecken-in-griechenland/3822/
Fazit:
Mindestens 30% des Verkehrs können schon heute von der Straße auf die Schiene oder auch Wasserwege verlagert werden. Die Länder mit einem hohen Anteil der Schiene liegen überwiegend in den EU- Ländern, die früher zum Ostblock gehörten. Die Aufteilung der nicht per LKW durchgeführten Transporte auf Schiene und Wasserstraße kann sehr varrieren. Das Ausblenden der Küstenschifffahrt kommt in der Statistik dem LKW zugute. Dessen absolute relative Bedeutung ist daher in vielen Ländern deutlich niedriger, als hier in der Statistik angegeben. Ob das bewusst geschieht, um die Notwendigkeit von mehr Straßen zu betonen oder aber eine grob fahrlässige Nichtbeachtung, ist nicht zu ermitteln.
Auffällig ist der hohe Anteil der Güterbahn in den kleinen baltischen Ländern. Liegt das an den Exportbeziehungen zu Russland oder haben es die Bahnen dort geschafft, sich im Binnenverkehr zu behaupten?
Um deutlich mehr Verkehrsanteil zu bekommen, muss die Schiene einen neuen Güterverkehr bekommen, wie es diesen noch nie gegeben hat. Ideen dazu gibt es lange, aber das scheint der LKW- Lobby (Fahrzeugproduzenten und Fuhrunternehmen) nicht zu gefallen, obwohl es für die Gesellschaft und Umwelt viele Vorteile böte: http://viertuerme.blogspot.de/2012/02/guteroffensive-statt-gesundschrumpfen.html
Die folgende Tabelle zeigt den Anteil an den Tonnenkilometern im Inlandsgüterverkehr. Tonnenkilomerter werden natürlich auch beeinflusst durch besondere Transportarten, wie die Erzbahn in Schweden oder der Anteil der Kohle an den Hausbrennstoffen.
Der obere Balken ist für die Bahn, der mittlere für die Straße und der untere für das Binnenschiff. Länder ohne Binnenschiff müssten tendenziell einen höheren Bahnanteil haben, weil beide Verkehrsarten besonders beim Massengut im Wettbewerb sind.
Nicht gefunden habe ich die Definition für "Inlandsgüterverkehr". Ist da auch der nationale Anteil grenzüberschreitender Gütertransporte enthalten? Wenn dem so ist, haben Länder wie die Schweiz und Österreich einen hohen Transitanteil, der sich dort zugunsten der Schiene auswirken würde. Dass hieße aber, dass der Anteil der Schiene ohne Programme für den Alpentransit im reinen Binnenverkehr niedriger wäre. Aber auch Deutschland ist ein Transitland, wo der Durchgangsverkehr die Zahl der Tonnenkilometer erhöht.
Auswirkungen auf das Potential, dass auf die Schiene verlagert werden kann hat auch die Netzdichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Netzdichte#Netzdichte_einiger_Wasserstra.C3.9Fen
Aber da z.B. Deutschland große Teile seines Schienennetzes nicht oder wenig für Gütertransporte nutzt, müssten auch in Ländern mit geringer Netzdichte gute Bahnanteile erreichbar sein. Die Netzdichte dürfte daher erst in der Zukunft ein wichtiger Faktor sein. Problematisch ist aber, dass durch die in der EU propagierte Sparspolitik viele Bahnen privatisiert oder stillgelegt werden. Somit dürfte die Netzdichte u.a. in Spanien und Griechenland weiter abnehmen, mit fatalen Folgen für die Umsetzungschancen einer echten Verkehrswende.
http://www.welt.de/wirtschaft/article116280663/Spanien-erwaegt-Stilllegung-von-fast-50-Bahnlinien.html
und
http://www.griechenland-blog.gr/2010/12/stilllegung-von-eisenbahnstrecken-in-griechenland/3822/
EU
|
IIIIIIIII 18,6
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 74,5 IIII 6.9 |
|
Lettland
|
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 84,34
IIIIIII 15,7 0,0 |
Für das kleine Land ein sehr hoher Anteil der Schiene.
|
Litauen |
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 70,4 IIIIIIIIIIIIIII 29,6 0,0 |
Für das kleine Land ein sehr hoher Anteil der Schiene.
|
Estland
|
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 67
IIIIIIIIIIIIIIII 33 0,0 |
Für das kleine Land ein sehr hoher Anteil der Schiene
|
Slowakei
|
IIIIIIIIIIIIIIIIII 36,6
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 58,6 III 4,8 |
|
Schweden |
IIIIIIIIIIIIIIIIIII 37,2 IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 62,8 0,0 | Bei Schweden dürfte es einen Küstenschiff- Verkehr auf der Oststee geben. Tonnenmäßig dürfte der Erzverkehr zu buche schlagen.
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Schweiz (Nicht EU) |
IIIIIIIIIIIIIIIII 34,9 IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 85,2 0,0 |
|
Österreich
|
IIIIIIIIIIIIIIII 32,9
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 63,4 II 3,7 |
|
Slowenien
|
IIIIIIIIIIIIIIII 32,9
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 67,1 0.0 |
|
Rumänien
|
IIIIIIIIIIIIIIII 31,4
IIIIIIIIIIIIIIIIIIII 39,4 IIIIIIIIIIIIIII 29,2 |
|
Tschechien
|
IIIIIIIIIIIIIII 30,5
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 69,4 0,1 |
|
Finnland
|
IIIIIIIIIIIIII 28,6
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 71,0 0,3 |
Wegen der langen Ostseeküste könnte es eine Küstenschifffahrt geben.
|
Polen
|
IIIIIIIIIIIIII 27,6
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 72,3 0,1 |
An der Oststee ist Küstenschiffahrt denkbar, Oder und Weichsel sind m.W. nicht so gut schiffbar, wie Rhein und Donau.
|
Kroatien
|
IIIIIIIIIII 22,2
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 71,4 III 7,3 |
|
Deutschland
|
IIIIIIIIII 19,4
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 70,2 IIIII 10,3 |
|
Bulgarien
|
IIIIIIII 16,6
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 53,0 IIIIIIIIIIIIIII 30,5 |
|
Norwegen
|
IIIIIII 14,8
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 88,5 0,0 |
Kaum vorstellbar, dass es an der vom Golfstrom eisfrei gehaltenen Küste keine Schifffahrt gibt. Damit könnte hier der Straßenanteil sehr geschönt sein.
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Portugal
|
IIIIIII 13.8
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 86,2 0,0 |
Auch Potugal könnte Küstenschifffahrt haben.
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Italien
|
IIIIII 12,7
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 87,3 0,1 |
Kaum vorstellbar, dass IOtalien keine Küstenschifffahrt hat.
|
Belgien
|
IIIIII 12,3
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 70,6 IIIIIIII 17,1 |
|
Großbritanien
|
IIIIII 11,4
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 88,5 0,1 |
Auch bei der Seefahrer- Nation ist eine Küstenschifffahrt anzunehmen, zumal gerade auf dieser Insel Hafenanlagen für Exporte auch intern genutzt werden können.
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Frankreich
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IIIII 10,9
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 86,0 I 3,0 |
Auch Frankreich hat viel Küste. das große Land müsste eiegntlich gut für Gütertransporte auf der Schiene geeignet sein. Aber die die Franzosen einen Siedlungsschwerpunkt im Großraum Paris haben, sind hier die internen Transportentfernungen niedriger.
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Dänemark
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IIIII 10,9
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 89,1 0,0 |
Gerade Dänemark mit seinen Inseln müsste sehr viel Küstenschifffahrt haben.
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Luxemburg
|
IIII 8,8
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 82,3 IIII 8,8 |
|
Niederlande
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III 6,0
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 47,5 IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 46,5 |
|
Spanien
|
III 5,5
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 94,5 0,0 |
Auch Spanien hat sehr viel Küste und müsste Küstenschifffahrt haben.
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Griechenland
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I 1,1
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 98,5 0,0 |
Bei den vielen Inseln fehlt die Küstenschifffahrt. Was ist das für eine Statistik, die diesen Bereich ausblendet?
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Irland
|
I 1,1%
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 98,9 0,0 |
Auch die "grüne Insel" müsste Küstenschifffahrt haben. das scheinen die Landratten von Eurostat aber nicht mitbekommen zu habnen
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Fazit:
Mindestens 30% des Verkehrs können schon heute von der Straße auf die Schiene oder auch Wasserwege verlagert werden. Die Länder mit einem hohen Anteil der Schiene liegen überwiegend in den EU- Ländern, die früher zum Ostblock gehörten. Die Aufteilung der nicht per LKW durchgeführten Transporte auf Schiene und Wasserstraße kann sehr varrieren. Das Ausblenden der Küstenschifffahrt kommt in der Statistik dem LKW zugute. Dessen absolute relative Bedeutung ist daher in vielen Ländern deutlich niedriger, als hier in der Statistik angegeben. Ob das bewusst geschieht, um die Notwendigkeit von mehr Straßen zu betonen oder aber eine grob fahrlässige Nichtbeachtung, ist nicht zu ermitteln.
Auffällig ist der hohe Anteil der Güterbahn in den kleinen baltischen Ländern. Liegt das an den Exportbeziehungen zu Russland oder haben es die Bahnen dort geschafft, sich im Binnenverkehr zu behaupten?
Um deutlich mehr Verkehrsanteil zu bekommen, muss die Schiene einen neuen Güterverkehr bekommen, wie es diesen noch nie gegeben hat. Ideen dazu gibt es lange, aber das scheint der LKW- Lobby (Fahrzeugproduzenten und Fuhrunternehmen) nicht zu gefallen, obwohl es für die Gesellschaft und Umwelt viele Vorteile böte: http://viertuerme.blogspot.de/2012/02/guteroffensive-statt-gesundschrumpfen.html
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