Der fraktionslose Ratsherr Dr. Axel Michalides gibt den besorgten Bürger. Er hat einen Antrag an den Verkehrsausschuss der Stadt Radevormwald gestellt, was ich formell begrüße. Leider wurde das im Ausschusss nicht als Antrag behandelt, sondern unter Mitteilungen und Fragen, so dass eine inhaltliche Bebatte damit unterbunden wurde.
Was mich schockiert ist der Inhalt. Während der erste Teil des Antrages Maßnahmen enthält, die den Fußweg sicherer machen sollen, kommt dann der Nachsatz, dass dies nur so lange der Fall sein soll, bis den Fußgängern dieser Weg sicher versperrt wird.
Fakt ist, es kommt ab und zu an Fußgängerüberwegen und Stadtstraßen zu Unfällen, weil Menschen Fehler machen. Niemand käme da auf die Idee den Fußgängerverkehr zu verhindern. Fußgängerverkehr ist der umweltfreundlichste und stadtverträglichste Verkehr, dessen Förderung und Sicherung deshalb in der Gesamtverkehrspolitik absoluten Vorrang haben muss.
Dass es in all den Jahren an dieser Stelle an der B 229 trotz des gut ausgetretenen Trampelpfades nie zu einem Unfall kam, spricht eigentlich für diesen Fußweg. Die Straße ist nach allen Seiten gut und weiträumig einzusehen. Es verwundert einen schon sehr, dass der Ratsherr Dr. Axel Michalides, der mal Mitglied der Grünen werden wollte, sich zum Anführer einer autoorientierten Verkehrspolitik hochschwingt und damit in der Presse einen großen Schaueffekt erreicht.
Nicht besser ist die zuständige Abteilung der Stadt Radevormwald. Statt alles zu versuchen, den Wunsch der Fußgänger nach diesem Weg abzusichern, wird hier nur an Zäune und die Verhinderung von Fußgängerverkehr gedacht. Schon vor einigen Jahren war dies Thema in den Zeitungen und schon damals wurde nur an Zäune gedacht und nicht an Absicherungen eines gut nachgefragten Fußgängerüberweges. Dazu Ordnungsamtsleiter Jochen Knorz im Ausschuss: "Das wird vom Landesbetrieb nicht akzeptiert, weil es sich um eine Haupterschließungsstrecke für den überregionalen Verkehr handelt". Das zeugt von einer Haltung, wie die früher auch beim "Auto darf alles Club" ADAC anzutreffen war, dass sich alles dem schnellen Autofahren unterordnen muss. Es gibt aber kein Gesetz, dass fordert, dass in einer Haupterschließungsstraße im Innenstadtbereich schnell gefahren werden muss und dass man Fußwege unterbinden muss. Fakt ist, dass man außer Autobahnen und mehrspurigen Schnellstraßen jede Straße überall überqueren darf, auch wenn da mit Tempo 100 die Autos noch schneller sind, als hier an der B 229 am Lidl und die Sicht schlechter. Eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 würde niemanden die Fahrzeit eklatant verlängern. Aber eine Sperrung dieses Fußweges verlängert viele Wege so stark, dass künftig viele, die wegen dem Zeitvorteil hier zu Fuß gingen, nun wieder auf das Auto umsteigen werden.
Stellen wir die Fakten zusammen:
---Da soll ein Fußgänger gewesen dem eine Rentnerin ausgewichen sein will. Es wird nicht berichtet, wieviele Unfallbetroffene den Fußgänger gesehen haben.
---Das genaue verhalten des Fußgängers wird nicht berichtet. Es ist damit nicht auszuschließen, dass dieser Fußgänger auch an jeder anderen Stelle eine Gefahr für den Straßenverkehr gewesen wäre.
---In der Diskussion in den digitalen Netzwerken wurde nur theoretisch über den Unfall passiert, niemand hat darauf hingewiesen, dass er einen Beinaheunfall erlebt hat. Einzig der Ausgang des Weges auf die Bahnhofstraße wurde kritisiert, weil auch dort Autofahrer nicht Personen rechnen, die aus den Büschen kommen und sofort auf der Fahrbahn stehen. Aber das kann auch baulich verbessert werden, indem man da eine Bürgersteignase baut mit einem Querriegel zur Straße.
---Bisher sind da keine Unfälle passiert.
In der Vergangenheit wurde die Umgehungsstraße B 229 in Radevormwald autoorientiert und nicht stadtorientiert gebaut. Fußwege, die ich sehr oft benutzt habe, wurden abgeschafft (von der Kreuzstraße zum Springel gab es einen schönen Weg ohne Autoverkehr unterhalb der Eisenbahn) oder durch aufwendige Brücken mit unnötigen Steigungen und Umwegen versehen (Abtrennung des Springel, des kürzesten Weg von der Haltestelle Lindenbaumschule zum Krankenhaus und Johanniteraltenheim). Die Umgehungsstraße hätte auch als Bundesstraße als normale Stadtstraße mit Fußwegen und Parkplätzen gebaut werden können. Das dies nicht passiert ist, kann jetzt nicht korrigiert werden. Aber warum muss man im Zeitalter des Klimaschutzes den klimafreundlichen Fußgängerverkehr verhindern, statt diesen abzusichern und zu fördern. Der Verkehr muss sich Mensch und Umwelt anpassen und nicht Mensch und Umwelt einer einseitigen Politik, die das Auto zur alleinseligmachenden Mobilität vergöttert.
Sicher, einen Zaun aufzustellen, das ist nicht viel Arbeit. Und da scheinen leider auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung lieber den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, anstatt sich für Verbesserungen für die Menschen in Radevormwald einzusetzen, die durch ihre Steuergelder der eigentliche Arbeitgeber der Stadtverwaltung sind. Kein Autofahrer verliert etwas, wenn der auf der B 229 nur Tempo 50 fährt. Aber für die Menschen, die da wohnen, gehört die Abkürzung zur Lebensqualität. Und die ist denen jetzt genommen worden, obwohl das, was unterbunden ist äußerst umwelt- und stadtverträglich ist.
Aber es ist nicht nur die Verwaltung. Mein Konzept für die Umgestaltung des Busbahnhof zu einem Festplatz wurde nicht in die Innenstadtsanierung aufgenommen, aber der hätte einen Kreisverkehr auf der B 229 beim REWE gebracht und da hätten die Fußgänger sicher die Straße überqueren können. In Bergerhof klappt ein ziemlich kleiner Kreisverkehr, obwohl da viel mehr Verkehr ist. Somit haben SPD, CDU, FDP und UWG zumindest dem Unfall Vorschub geleistet, weil diese einen sicheren Fußgängerüberweg verhindert haben, der ja, wie der Trampelpfad beweist, sich großer Nachfrage erfreut.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/radevormwald/zaun-soll-abkuerzung-ueber-die-bundesstrasse-229-verhindern-aid-1.6312319
Was mich schockiert ist der Inhalt. Während der erste Teil des Antrages Maßnahmen enthält, die den Fußweg sicherer machen sollen, kommt dann der Nachsatz, dass dies nur so lange der Fall sein soll, bis den Fußgängern dieser Weg sicher versperrt wird.
Fakt ist, es kommt ab und zu an Fußgängerüberwegen und Stadtstraßen zu Unfällen, weil Menschen Fehler machen. Niemand käme da auf die Idee den Fußgängerverkehr zu verhindern. Fußgängerverkehr ist der umweltfreundlichste und stadtverträglichste Verkehr, dessen Förderung und Sicherung deshalb in der Gesamtverkehrspolitik absoluten Vorrang haben muss.
Dass es in all den Jahren an dieser Stelle an der B 229 trotz des gut ausgetretenen Trampelpfades nie zu einem Unfall kam, spricht eigentlich für diesen Fußweg. Die Straße ist nach allen Seiten gut und weiträumig einzusehen. Es verwundert einen schon sehr, dass der Ratsherr Dr. Axel Michalides, der mal Mitglied der Grünen werden wollte, sich zum Anführer einer autoorientierten Verkehrspolitik hochschwingt und damit in der Presse einen großen Schaueffekt erreicht.
Nicht besser ist die zuständige Abteilung der Stadt Radevormwald. Statt alles zu versuchen, den Wunsch der Fußgänger nach diesem Weg abzusichern, wird hier nur an Zäune und die Verhinderung von Fußgängerverkehr gedacht. Schon vor einigen Jahren war dies Thema in den Zeitungen und schon damals wurde nur an Zäune gedacht und nicht an Absicherungen eines gut nachgefragten Fußgängerüberweges. Dazu Ordnungsamtsleiter Jochen Knorz im Ausschuss: "Das wird vom Landesbetrieb nicht akzeptiert, weil es sich um eine Haupterschließungsstrecke für den überregionalen Verkehr handelt". Das zeugt von einer Haltung, wie die früher auch beim "Auto darf alles Club" ADAC anzutreffen war, dass sich alles dem schnellen Autofahren unterordnen muss. Es gibt aber kein Gesetz, dass fordert, dass in einer Haupterschließungsstraße im Innenstadtbereich schnell gefahren werden muss und dass man Fußwege unterbinden muss. Fakt ist, dass man außer Autobahnen und mehrspurigen Schnellstraßen jede Straße überall überqueren darf, auch wenn da mit Tempo 100 die Autos noch schneller sind, als hier an der B 229 am Lidl und die Sicht schlechter. Eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 würde niemanden die Fahrzeit eklatant verlängern. Aber eine Sperrung dieses Fußweges verlängert viele Wege so stark, dass künftig viele, die wegen dem Zeitvorteil hier zu Fuß gingen, nun wieder auf das Auto umsteigen werden.
Stellen wir die Fakten zusammen:
---Da soll ein Fußgänger gewesen dem eine Rentnerin ausgewichen sein will. Es wird nicht berichtet, wieviele Unfallbetroffene den Fußgänger gesehen haben.
---Das genaue verhalten des Fußgängers wird nicht berichtet. Es ist damit nicht auszuschließen, dass dieser Fußgänger auch an jeder anderen Stelle eine Gefahr für den Straßenverkehr gewesen wäre.
---In der Diskussion in den digitalen Netzwerken wurde nur theoretisch über den Unfall passiert, niemand hat darauf hingewiesen, dass er einen Beinaheunfall erlebt hat. Einzig der Ausgang des Weges auf die Bahnhofstraße wurde kritisiert, weil auch dort Autofahrer nicht Personen rechnen, die aus den Büschen kommen und sofort auf der Fahrbahn stehen. Aber das kann auch baulich verbessert werden, indem man da eine Bürgersteignase baut mit einem Querriegel zur Straße.
---Bisher sind da keine Unfälle passiert.
In der Vergangenheit wurde die Umgehungsstraße B 229 in Radevormwald autoorientiert und nicht stadtorientiert gebaut. Fußwege, die ich sehr oft benutzt habe, wurden abgeschafft (von der Kreuzstraße zum Springel gab es einen schönen Weg ohne Autoverkehr unterhalb der Eisenbahn) oder durch aufwendige Brücken mit unnötigen Steigungen und Umwegen versehen (Abtrennung des Springel, des kürzesten Weg von der Haltestelle Lindenbaumschule zum Krankenhaus und Johanniteraltenheim). Die Umgehungsstraße hätte auch als Bundesstraße als normale Stadtstraße mit Fußwegen und Parkplätzen gebaut werden können. Das dies nicht passiert ist, kann jetzt nicht korrigiert werden. Aber warum muss man im Zeitalter des Klimaschutzes den klimafreundlichen Fußgängerverkehr verhindern, statt diesen abzusichern und zu fördern. Der Verkehr muss sich Mensch und Umwelt anpassen und nicht Mensch und Umwelt einer einseitigen Politik, die das Auto zur alleinseligmachenden Mobilität vergöttert.
Sicher, einen Zaun aufzustellen, das ist nicht viel Arbeit. Und da scheinen leider auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung lieber den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, anstatt sich für Verbesserungen für die Menschen in Radevormwald einzusetzen, die durch ihre Steuergelder der eigentliche Arbeitgeber der Stadtverwaltung sind. Kein Autofahrer verliert etwas, wenn der auf der B 229 nur Tempo 50 fährt. Aber für die Menschen, die da wohnen, gehört die Abkürzung zur Lebensqualität. Und die ist denen jetzt genommen worden, obwohl das, was unterbunden ist äußerst umwelt- und stadtverträglich ist.
Aber es ist nicht nur die Verwaltung. Mein Konzept für die Umgestaltung des Busbahnhof zu einem Festplatz wurde nicht in die Innenstadtsanierung aufgenommen, aber der hätte einen Kreisverkehr auf der B 229 beim REWE gebracht und da hätten die Fußgänger sicher die Straße überqueren können. In Bergerhof klappt ein ziemlich kleiner Kreisverkehr, obwohl da viel mehr Verkehr ist. Somit haben SPD, CDU, FDP und UWG zumindest dem Unfall Vorschub geleistet, weil diese einen sicheren Fußgängerüberweg verhindert haben, der ja, wie der Trampelpfad beweist, sich großer Nachfrage erfreut.
So stellt sich Felix Staratschek die Gestaltung der Fläche um den heutigen Busbahnhof vor, damit in Radevormwald mit Innenstadtanschluss viele Veranstaltungen stattfinden können, ohne Wochenmarkt und Gastronomie auf dem Markt zu beeinträchtigen. Die Poststraße wird mit einem eigenen Kreisverkehr an die B 229 angeschlossen, der auch Fußgängern einen direkten Weg zum Lebensmittelmarkt bietet. |
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/radevormwald/zaun-soll-abkuerzung-ueber-die-bundesstrasse-229-verhindern-aid-1.6312319
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