Ich hatte eine Petition an den Landtag von Nordrhein Westfalen geschickt, damit der Neubau einer Autobahnbrücke von Leverkusen nach Köln Merkenich genutzt wird, die Kölner Stadtbahn von Merkenich bis Leverkusen Mitte zu verlängern, mit der Option, später bis Opladen oder gar über DB- Gleise oder die Balkantrasse bis Hilden und Burscheid - Wermelskirchen - Remscheid zu fahren. Vor allem in Remscheid wird die schlechte Anbindung an Köln beklagt.
Hier die Antwort des Petitionsausschusses. Anmerkungen von mir werden in Schrägschrift gesetzt und unterstrichen.
Ihre Eingabe vom 08.04.15, Geschäftszeichen 1.3/16-P-2015-10877-00
Sehr geehrter Herr Staratschek,
der Petitionsausschuss hat Ihr Vorbringen in seiner Sitzung vom 22.09.2015 beraten. Ich gebe ihnen hiermit aus dem Sitzungsprotokoll den gefassten Beschluss zur Kenntnis:
Der Petitent regt an, über die neue Autobahnbrücke zwischen Löln und Leverkusen die Stadtbahnlinie der KVB nach Leverkusen zu verlängern.
Der Petitionsausschuss hat sich hierzu von der Landesregierung (Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr - MBWSV) berichten lassen.
Diese kommt zu dem Ergebnis, dass aus planerischen und finanziellen Gründen von einer gemeinsamen Planung und Realisierung des Projektes der Städte Köln und Leverkusen Abstand genommen werden sollte. Dieser Einschätzung schließt sich der Petitionsausschuss an.
Zur weiteren Information erhält der Petitent eine Kopie der Stellungnahme des MBWSV vom 10.06.2015.
Mitfahrt auf einer neu errichteten Stadtbahnstrecke in Heilbronn
https://www.youtube.com/watch?v=xED88OL-kSk
An die Präsidentin des Landtags NRW
Frau Carina Gödecke
Platz des Landtages 1
40221 Düsseldorf
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
zu der o.g. Petition nehme ich wie folgt Stellung:
1. Die Planung, Organisation und Ausgestaltung des ÖPNV ist eine Aufgabe der Kommunen. Deshalb muss die Stadt Köln oder die Stadt Leverkusen den Bedarf für die in der Petition geforderte Stadtbahnstrecke feststellen und die Übernahme der Betriebskosten einer solchen Stadtbahnlinie garantieren.
Weiter müsste der Vorhabenträger in Abstimmung mit dem im Bundesauftrag planenden Landesbetrieb Straßen.NRW eine Studie beauftragen, in der die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer solchen kombinierten Rheinquerung überprüft wird. Erst dann könnte das Land die erforderlichen Schritte einleiten, um die rechtlichen Voraussetzungen für die Förderung des Stadtbahnvorhabens zu schaffen.
Wieso kann das Land nicht an die Städte herantreten mit dem Hinweis, dass hier eine wichtige ÖPNV- Verbindung fehlt? Was die Wirtschaftlichkeit angeht, ist hier unbedingt die Netzwirkung der Strecke zu beachten. Denn die Pendler, die in Leverkusen einsteigen werden Ziele in ganz Köln ansteuern. Und die Pendler aus Leverkusen haben genau die umgekehrte Zielrichtung der Pendler aus Köln, so dass die Auslastung der Bahnen der Linie deutlich erhöht wird. Wenn morgens die Kölner zur Arbeit pendeln, fahren kaum Leute in die andere Richtung. Diesen Platz können die Leverkusener und die vom Zug umsteigenden Fahrgäste aus Richtung Düsseldorf und anderen Städten nutzen.
Vortrag: Straßenbahn - Zukunft der Städte
Besonders Teil 3 zeigt viele schöne Beispiele aus Frankreich.
2. Der Geschäftsführer des zuständigen Zweckverbandes NVR, Herr Dr. Norbert Rheinkober, hat mit schreiben vom 23. Januar 2013 darauf hingewiesen, dass aus seiner Sicht kein ausreichendes Nachfragepotential für eine Schienenverbindung zwischen dem Kölner Stadtteil Chorweiler und der Stadt Leverkusen bestehe. Selbst eine kostengünstige Busverbindung existiere wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit derzeit nicht. Auch eine Entlastungswirkung für den Eisenbahnknoten Köln hält Herr Dr. Rheinköber für ausgeschlossen. Zwischenzeitlich haben sich keine Änderungen der Rahmenbedingungen ergeben, die diese Einschätzung widerlegen könnten,
Es geht um eine Schienenverbindung, die es erlaubt von Düsselddorf und Langenfeld Richtung Köln umzusteigen und so auf schnellen Weg die Arbeitsplätze im Kölner Norden zu erreichen. Für die Leverkusener ergibt sich eine schnelle und komfortable Verbindung nach Köln ins Zentrum.
Die Stadtbahn fährt nicht nach Köln Chorweiler, sondern als Linie 12 ins Kölner Zentrum.
Eine Busverbindung kann nie so attraktiv sein, wie die Bahn.
---Der Bus ist weniger komfortabel
---Der Bus steht mit den Autos im Stau
---Eine Busverbindung erfordert ein weiteres Umsteigen. Das macht die Verbindung unattrakiver und verlängert die Fahrzeit.
Gegenüber einem Regionalexpress dauert die Fahrt mit der Stadtbahn nach Köln etwas länger, aber die Halte, die die Linie 12 bedient, sind für RE- Fahrgäste nur mit Umsteigen zu erreichen. Das frisst sehr oft den Zeitvorteil der Deutschen Bahn wieder auf. Und in Köln Merkenich gibt es auch Anschluss an Kölner Buslinien, die weitere Ziele schnell erreichbar machen.
Eine Entlastung für den Kölner Knoten passiert nicht bei den Zugkilometern. Aber, da die Züge oft schon bis auf den letzten Platz gefüllt sind, ist hier jede Entlastung der Züge sinnvoll, um den anderen Fahrgästen das Pendeln attraktiver zu machen. Wenn Leverkusener statt der Deutschen Bahn künftig die Stadtbahn nutzen, ist das für alle von Vorteil. Es gibt noch immer genug Ziele, die man auch in Köln weiterhin gut mit der DB erreichen kann, aber beim Kölner Innenstadtring wäre die Linie 12 klar im Vorteil.
Gar nicht erwähnt wird die Entlastung für die Autobahn und den Vor- und Nachlauf der PKW- Autobahnfahrten in Köln und Leverkusen. Schließlich soll die Brücke Acht Fahrspuren haben, das anschließende Autobahnnetz hat aber nur 6 Fahrspuren.Das heißt also, es gibt ein großes Verkehrsaufkommen zwischen Leverkusen und dem Kölner Norden, von dem man nur einen Teil auf den ÖPNV verlagern kann, wenn man hier die Stadtbahn baut. Dieser PKW- Verkehr auf der Rheinbrücke wird auch von Pendlern getragen, die mit dem PKW aus Langenfeld und Düsseldorf kommen und keinen ÖPNV- Umweg über Köln Mülheim fahren wollen. Das brächte der Deutschen Bahn sogar zusätzliche Fahrgäste bis Leverkusen.
3. Die für den Straßenbau zuständige Fachabteilung weist darauf hin, dass die Einplanung einer Stadtbahnverbindung den dringend notwendigen Brückenneubau erheblich verzögern könnte.
Um die Zukunftsfähigkeit des Bauwerkes zu gewährleisten und eine spätere Erneuerung zu vereinfachen, wird die neue Autobahnbrücke in zwei getrennten Überbauten zu errichten sein. Dem Gedanken folgend, müsste die Stadtbahnstrecke ebenfalls auf einem separaten Überbau geführt werden.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass nicht nur das Widerlager, sondern auch die Weiterführung der Stadtbahnlinie auf der rechten Rheinseite im Bereich der Sondermülldeponie und des Autobahnknotens mit der A 59 zu liegen käme. das wäre auf jeden Fall mit hohem technischen und finanziellen Aufwand verbunden, so dass die ohnehin geringen finanziellen Synergien der direkt nebeneinander liegenden Bauwerke fragwürdig scheinen. darüber hinaus würde der große planerische Aufwand für die Führung der Stadtbahnlinie die planerische Bearbeitung des Ersatzes der Autobahnbrücke unverantwortlich verzögern.
Warum soll die Stadtbahnplanung den Brückenbau verzögern? Von 2017 bis 2020 soll die erste Brücke gebaut werden. Diese soll so gebaut werden, wie diese jetzt geplant ist. Erst wenn diese Brücke fertig ist, soll die alte Brücke abgerissen werden und an deren Stelle südlich der neuen Brücke eine weitere Brücke gebaut werden, deren Fertigstellung 2023 vorgesehen ist. Bis 2020 kann also die Brücke so berechnet werden, dass diese ein Stadtbahngleis tragen kann.
Jeder kann sich in Düsseldorf und Köln erkundigen, dass es da Straßenbrücken mit Stadtbahnen über den Rhein gibt. Deren Konstruktion muss nicht neu erfunden werden. Und eine Stadtbahn ist nicht schwerer, als eine Schlange von 40 Tonner LKW, die so eine Brücke tragen muss. Ein 36 m langer Karlsruher Stadtbahntreibwagen wiegt bei Vollast 73,5 t, verteilt auf 4 Drehgestelle und 8 Achsen sowie über die Schienen und Schwellen auf eine größere Fläche. Bei einer eingleisigen Brückenstrecke wäre maximal eine Doppeltraktion auf der Brücke, während bei einem Stau bei 4 Spuren und 10 mal 40t- LKW pro Spur die Brücke alleine für die LKW 1600 t Last tragen muss. Da kommen noch PKW hinzu und auch die LKW- Zahl kann höher sein.
Angesichts der existierenden Kombibrücken für Straße und Stadtbahn und der begrenzten Belastung durch die Stadtbahn, dürfte es kein Problem sein von jetzt bis 2020 eine fertige Brücke mit Stadtbahnfläche zu planen. So unproduktiv können gute Planer nicht sein, dass das nicht möglich ist. Alles was vor und hinter der Brücke für die Stadtbahn notwendig ist muss dafür nur grob auf Machbarkeit geprüft werden und kann in aller Ruhe unabhängig von dem Brückenbau durchgeplant werden. Daher ist es mir unbegreiflich, wie man zu der Aussage kommen kann, die Neuplanung würde den Brückenbau verzögern. Brückenplanung und Vor- und Nachlauf der Stadtbahn sind zwei trennbare Planungsschritte.
https://www.youtube.com/watch?v=oLg82VLbKpw
Kölner Bundesstraßen Rheinbrücken und Stadtbahngleise aus der Vogelperspektive
4. Im übrigen ist darauf hinzuweisen, dass die Autobahnbrücke so zu planen ist, dass die Eingriffe in die Deponie möglichst gering sind, was unter Berücksichtigung des Prognoseverkehrs nur durch Beschränkung auf unbedingt notwendige Querschnittsabmessungen sichergestellt werden kann. Jeder zusätzliche notwendige Eingriff in die Deponieflächen lässt erwarten, dass die technischen Folgekosten ansteigen. Diese wären alleine der Stadtbahn anzulasten.
Da die zweite Brücke südlich der ersten Brücke gebaut wird, kann das Stadtbahngleis auf der Südseite verlaufen. In Leverkusen kann die Bahn direkt von der Autobahn weg ins Straßennetz geführt werden. Die Bahnen beweisen an zahlreichen Kreuzungen in Köln, dass diese enge Kurven fahren können. Was in Saarbrücken, Heilbronn und unzähligen französischen Städten klapp,-- die Wiedereinführung der Straßenbahn -- und was andernorts auch als Erweiterung bestehender Netze klappt, kann ohne weiteres auch in Leverkusen klappen. Die Ingenieure für die Durchführung so einer Maßnahme sind da. Und platzmäßig kommt die Stadtbahn mit dem wenigsten Raum aus. Auf kurzen Abschnitten ist ein eingleisiger Betrieb möglich, wie diesen die S 8 von Schwelm nach Gebelsberg hat oder auch die Stadtbahn von Heilbronn nach Öhringen.
5. Um das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Autobahnbrücke nicht zusätzlich mit der Frage nach der Zulässigkeit einer Straßenbahnlinie zu befrachten und damit zeitlich unkalkulierbar zu machen, sollte auch auf ein gemeinsames Verfahren verzichtet werden.
Alle Großvorhaben der letzten Jahre haben gezeigt, dass planerisch konzeptionelle Änderungen, Anpassungen und vor allem Weiterungen zu nicht überschaubaren Planungsverzögerungen und Kostenerhöhungen führen.
Da es schon in Köln und Düsseldorf Bundesstraßen- Brücken gibt, die Stadtbahnen über den Rhein führen, dürfte das auch hier kein Problem sein, wenn man nur will. Auch wird da nichts unkalkulierbar, wenn man jetzt die Planungskapazitäten darauf konzentriert, bis 2020 die Brücke mit Stadtbahngleis möglich zu machen. da es viele Straßen- Rheinbrücken mit Stadtbahnen gibt, muss das Rad nicht neu erfunden werden, sondern nur die notwendige Statik berechnet werden. Die Belastung durch eine Stadtbahn ist viel geringer, als die durch LKW.
Hier die Antwort des Petitionsausschusses. Anmerkungen von mir werden in Schrägschrift gesetzt und unterstrichen.
Ihre Eingabe vom 08.04.15, Geschäftszeichen 1.3/16-P-2015-10877-00
Sehr geehrter Herr Staratschek,
der Petitionsausschuss hat Ihr Vorbringen in seiner Sitzung vom 22.09.2015 beraten. Ich gebe ihnen hiermit aus dem Sitzungsprotokoll den gefassten Beschluss zur Kenntnis:
Der Petitent regt an, über die neue Autobahnbrücke zwischen Löln und Leverkusen die Stadtbahnlinie der KVB nach Leverkusen zu verlängern.
Blau die Haltestellen der Linie 12, die von Leverkusen aus umsteigefrei erreicht würden, grün gepunktet in etwa eine mögliche Führung durch Leverkusen, die im Detail vor Ort gefunden werden muss. Denkbar ist auch die Einfädelung in der Schlebuscher Güterbahn, um über die Gleise nach Opladen zu gelangen (RE- Anschluss nach Solingen, Wuppertal, Remscheid, Hagen......) |
Diese kommt zu dem Ergebnis, dass aus planerischen und finanziellen Gründen von einer gemeinsamen Planung und Realisierung des Projektes der Städte Köln und Leverkusen Abstand genommen werden sollte. Dieser Einschätzung schließt sich der Petitionsausschuss an.
Zur weiteren Information erhält der Petitent eine Kopie der Stellungnahme des MBWSV vom 10.06.2015.
Mitfahrt auf einer neu errichteten Stadtbahnstrecke in Heilbronn
https://www.youtube.com/watch?v=xED88OL-kSk
An die Präsidentin des Landtags NRW
Frau Carina Gödecke
Platz des Landtages 1
40221 Düsseldorf
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
zu der o.g. Petition nehme ich wie folgt Stellung:
1. Die Planung, Organisation und Ausgestaltung des ÖPNV ist eine Aufgabe der Kommunen. Deshalb muss die Stadt Köln oder die Stadt Leverkusen den Bedarf für die in der Petition geforderte Stadtbahnstrecke feststellen und die Übernahme der Betriebskosten einer solchen Stadtbahnlinie garantieren.
Weiter müsste der Vorhabenträger in Abstimmung mit dem im Bundesauftrag planenden Landesbetrieb Straßen.NRW eine Studie beauftragen, in der die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer solchen kombinierten Rheinquerung überprüft wird. Erst dann könnte das Land die erforderlichen Schritte einleiten, um die rechtlichen Voraussetzungen für die Förderung des Stadtbahnvorhabens zu schaffen.
Wieso kann das Land nicht an die Städte herantreten mit dem Hinweis, dass hier eine wichtige ÖPNV- Verbindung fehlt? Was die Wirtschaftlichkeit angeht, ist hier unbedingt die Netzwirkung der Strecke zu beachten. Denn die Pendler, die in Leverkusen einsteigen werden Ziele in ganz Köln ansteuern. Und die Pendler aus Leverkusen haben genau die umgekehrte Zielrichtung der Pendler aus Köln, so dass die Auslastung der Bahnen der Linie deutlich erhöht wird. Wenn morgens die Kölner zur Arbeit pendeln, fahren kaum Leute in die andere Richtung. Diesen Platz können die Leverkusener und die vom Zug umsteigenden Fahrgäste aus Richtung Düsseldorf und anderen Städten nutzen.
Vortrag: Straßenbahn - Zukunft der Städte
Besonders Teil 3 zeigt viele schöne Beispiele aus Frankreich.
2. Der Geschäftsführer des zuständigen Zweckverbandes NVR, Herr Dr. Norbert Rheinkober, hat mit schreiben vom 23. Januar 2013 darauf hingewiesen, dass aus seiner Sicht kein ausreichendes Nachfragepotential für eine Schienenverbindung zwischen dem Kölner Stadtteil Chorweiler und der Stadt Leverkusen bestehe. Selbst eine kostengünstige Busverbindung existiere wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit derzeit nicht. Auch eine Entlastungswirkung für den Eisenbahnknoten Köln hält Herr Dr. Rheinköber für ausgeschlossen. Zwischenzeitlich haben sich keine Änderungen der Rahmenbedingungen ergeben, die diese Einschätzung widerlegen könnten,
Es geht um eine Schienenverbindung, die es erlaubt von Düsselddorf und Langenfeld Richtung Köln umzusteigen und so auf schnellen Weg die Arbeitsplätze im Kölner Norden zu erreichen. Für die Leverkusener ergibt sich eine schnelle und komfortable Verbindung nach Köln ins Zentrum.
Die Stadtbahn fährt nicht nach Köln Chorweiler, sondern als Linie 12 ins Kölner Zentrum.
Eine Busverbindung kann nie so attraktiv sein, wie die Bahn.
---Der Bus ist weniger komfortabel
---Der Bus steht mit den Autos im Stau
---Eine Busverbindung erfordert ein weiteres Umsteigen. Das macht die Verbindung unattrakiver und verlängert die Fahrzeit.
Gegenüber einem Regionalexpress dauert die Fahrt mit der Stadtbahn nach Köln etwas länger, aber die Halte, die die Linie 12 bedient, sind für RE- Fahrgäste nur mit Umsteigen zu erreichen. Das frisst sehr oft den Zeitvorteil der Deutschen Bahn wieder auf. Und in Köln Merkenich gibt es auch Anschluss an Kölner Buslinien, die weitere Ziele schnell erreichbar machen.
Eine Entlastung für den Kölner Knoten passiert nicht bei den Zugkilometern. Aber, da die Züge oft schon bis auf den letzten Platz gefüllt sind, ist hier jede Entlastung der Züge sinnvoll, um den anderen Fahrgästen das Pendeln attraktiver zu machen. Wenn Leverkusener statt der Deutschen Bahn künftig die Stadtbahn nutzen, ist das für alle von Vorteil. Es gibt noch immer genug Ziele, die man auch in Köln weiterhin gut mit der DB erreichen kann, aber beim Kölner Innenstadtring wäre die Linie 12 klar im Vorteil.
Gar nicht erwähnt wird die Entlastung für die Autobahn und den Vor- und Nachlauf der PKW- Autobahnfahrten in Köln und Leverkusen. Schließlich soll die Brücke Acht Fahrspuren haben, das anschließende Autobahnnetz hat aber nur 6 Fahrspuren.Das heißt also, es gibt ein großes Verkehrsaufkommen zwischen Leverkusen und dem Kölner Norden, von dem man nur einen Teil auf den ÖPNV verlagern kann, wenn man hier die Stadtbahn baut. Dieser PKW- Verkehr auf der Rheinbrücke wird auch von Pendlern getragen, die mit dem PKW aus Langenfeld und Düsseldorf kommen und keinen ÖPNV- Umweg über Köln Mülheim fahren wollen. Das brächte der Deutschen Bahn sogar zusätzliche Fahrgäste bis Leverkusen.
Schneller in Paris, als mit dem ÖPNV zur Arbeit? Mit einer Stadtbahnquerung von Leverkusen über den Rhein nach Köln, wären viele Ziele schneller erreichbar. |
3. Die für den Straßenbau zuständige Fachabteilung weist darauf hin, dass die Einplanung einer Stadtbahnverbindung den dringend notwendigen Brückenneubau erheblich verzögern könnte.
Um die Zukunftsfähigkeit des Bauwerkes zu gewährleisten und eine spätere Erneuerung zu vereinfachen, wird die neue Autobahnbrücke in zwei getrennten Überbauten zu errichten sein. Dem Gedanken folgend, müsste die Stadtbahnstrecke ebenfalls auf einem separaten Überbau geführt werden.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass nicht nur das Widerlager, sondern auch die Weiterführung der Stadtbahnlinie auf der rechten Rheinseite im Bereich der Sondermülldeponie und des Autobahnknotens mit der A 59 zu liegen käme. das wäre auf jeden Fall mit hohem technischen und finanziellen Aufwand verbunden, so dass die ohnehin geringen finanziellen Synergien der direkt nebeneinander liegenden Bauwerke fragwürdig scheinen. darüber hinaus würde der große planerische Aufwand für die Führung der Stadtbahnlinie die planerische Bearbeitung des Ersatzes der Autobahnbrücke unverantwortlich verzögern.
Warum soll die Stadtbahnplanung den Brückenbau verzögern? Von 2017 bis 2020 soll die erste Brücke gebaut werden. Diese soll so gebaut werden, wie diese jetzt geplant ist. Erst wenn diese Brücke fertig ist, soll die alte Brücke abgerissen werden und an deren Stelle südlich der neuen Brücke eine weitere Brücke gebaut werden, deren Fertigstellung 2023 vorgesehen ist. Bis 2020 kann also die Brücke so berechnet werden, dass diese ein Stadtbahngleis tragen kann.
Jeder kann sich in Düsseldorf und Köln erkundigen, dass es da Straßenbrücken mit Stadtbahnen über den Rhein gibt. Deren Konstruktion muss nicht neu erfunden werden. Und eine Stadtbahn ist nicht schwerer, als eine Schlange von 40 Tonner LKW, die so eine Brücke tragen muss. Ein 36 m langer Karlsruher Stadtbahntreibwagen wiegt bei Vollast 73,5 t, verteilt auf 4 Drehgestelle und 8 Achsen sowie über die Schienen und Schwellen auf eine größere Fläche. Bei einer eingleisigen Brückenstrecke wäre maximal eine Doppeltraktion auf der Brücke, während bei einem Stau bei 4 Spuren und 10 mal 40t- LKW pro Spur die Brücke alleine für die LKW 1600 t Last tragen muss. Da kommen noch PKW hinzu und auch die LKW- Zahl kann höher sein.
Angesichts der existierenden Kombibrücken für Straße und Stadtbahn und der begrenzten Belastung durch die Stadtbahn, dürfte es kein Problem sein von jetzt bis 2020 eine fertige Brücke mit Stadtbahnfläche zu planen. So unproduktiv können gute Planer nicht sein, dass das nicht möglich ist. Alles was vor und hinter der Brücke für die Stadtbahn notwendig ist muss dafür nur grob auf Machbarkeit geprüft werden und kann in aller Ruhe unabhängig von dem Brückenbau durchgeplant werden. Daher ist es mir unbegreiflich, wie man zu der Aussage kommen kann, die Neuplanung würde den Brückenbau verzögern. Brückenplanung und Vor- und Nachlauf der Stadtbahn sind zwei trennbare Planungsschritte.
https://www.youtube.com/watch?v=oLg82VLbKpw
Kölner Bundesstraßen Rheinbrücken und Stadtbahngleise aus der Vogelperspektive
4. Im übrigen ist darauf hinzuweisen, dass die Autobahnbrücke so zu planen ist, dass die Eingriffe in die Deponie möglichst gering sind, was unter Berücksichtigung des Prognoseverkehrs nur durch Beschränkung auf unbedingt notwendige Querschnittsabmessungen sichergestellt werden kann. Jeder zusätzliche notwendige Eingriff in die Deponieflächen lässt erwarten, dass die technischen Folgekosten ansteigen. Diese wären alleine der Stadtbahn anzulasten.
Da die zweite Brücke südlich der ersten Brücke gebaut wird, kann das Stadtbahngleis auf der Südseite verlaufen. In Leverkusen kann die Bahn direkt von der Autobahn weg ins Straßennetz geführt werden. Die Bahnen beweisen an zahlreichen Kreuzungen in Köln, dass diese enge Kurven fahren können. Was in Saarbrücken, Heilbronn und unzähligen französischen Städten klapp,-- die Wiedereinführung der Straßenbahn -- und was andernorts auch als Erweiterung bestehender Netze klappt, kann ohne weiteres auch in Leverkusen klappen. Die Ingenieure für die Durchführung so einer Maßnahme sind da. Und platzmäßig kommt die Stadtbahn mit dem wenigsten Raum aus. Auf kurzen Abschnitten ist ein eingleisiger Betrieb möglich, wie diesen die S 8 von Schwelm nach Gebelsberg hat oder auch die Stadtbahn von Heilbronn nach Öhringen.
Dieses Bild zeigt sehr schön, mit wie wenig Platz eine Stadtbahn auskommt. Und während die meisten der hier dargestellten PKW den Rest des Tages irgendo abgestellt sind und auch da insgeamt 2 Plätze verbrauchen, wird die Straßenbahn den ganzen Tag ihre Runden drehen, so dass die noch viel platzsparender ist, als es das Bild zeigt. |
5. Um das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Autobahnbrücke nicht zusätzlich mit der Frage nach der Zulässigkeit einer Straßenbahnlinie zu befrachten und damit zeitlich unkalkulierbar zu machen, sollte auch auf ein gemeinsames Verfahren verzichtet werden.
Alle Großvorhaben der letzten Jahre haben gezeigt, dass planerisch konzeptionelle Änderungen, Anpassungen und vor allem Weiterungen zu nicht überschaubaren Planungsverzögerungen und Kostenerhöhungen führen.
Da es schon in Köln und Düsseldorf Bundesstraßen- Brücken gibt, die Stadtbahnen über den Rhein führen, dürfte das auch hier kein Problem sein, wenn man nur will. Auch wird da nichts unkalkulierbar, wenn man jetzt die Planungskapazitäten darauf konzentriert, bis 2020 die Brücke mit Stadtbahngleis möglich zu machen. da es viele Straßen- Rheinbrücken mit Stadtbahnen gibt, muss das Rad nicht neu erfunden werden, sondern nur die notwendige Statik berechnet werden. Die Belastung durch eine Stadtbahn ist viel geringer, als die durch LKW.
Die Rheinbrücke der A 1 zwischen Köln Merkenich und Leverkusen |
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