Güter gehören auf die Bahn. Dazu kann die von der FDP geforderte Güterzugstrecke beitragen. Aber für eine Verkehrswende muss es auch eine ganz andere Güterbahn geben. Und die Bahn darf die Flächen nicht verscherbeln, auf denen neue Logistikzentren mit Gleisanschluss entstehen müssen. |
Verkehrliche Entlastung des Mittelrheintals
Berlin: (hib/HAU) Die FDP-Fraktion fordert verkehrliche Entlastungen für das Mittelrheintal. In einem Antrag (19/7984) verweisen die Abgeordneten darauf, dass das Obere Mittelrheintal zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Dennoch verlaufe durch das Tal eine der meist befahrenen Güterzugstrecken Europas (Genua-Rotterdam). Täglich würden hier bis zu 400 Personen- und Güterzüge verkehren, schreiben die Liberalen. "Die Trassen stoßen somit schon heute an ihre Kapazitätsgrenze", warnen die Abgeordneten.
Für den Bau einer alternativen Neubaustrecke sehe das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) jedoch erst dann Handlungsspielraum, "wenn sich das wirtschaftliche Aufkommen auf der Schiene im Mittelrheintal über die bislang prognostizierten Zahlen hinaus bis 2039 verzehnfachen beziehungsweise sich das Verkehrsaufkommen verdoppeln würde", kritisiert die FDP-Fraktion. Das würde ihrer Ansicht nach auf eine Zahl von 1.000 bis 1.200 Personen- und Güterzügen auf der Strecke pro Tag hinauslaufen. Ob eine solche Erhöhung der Zugzahlen oder eine Erhöhung der erbrachten Tonnen-Kilometer zum Erreichen des Wirtschaftlichkeitszieles von der alten Infrastruktur getragen werden kann, erscheine aber auch vor dem Hintergrund zweifelhaft, "da die parallel verlaufenden Strecken an den beiden Ufern des Rheins bereits aus dem 19. Jahrhundert stammen und auch unklar ist, ob die Zulaufwege diese Leistung erbringen können".
Eine alternative Güterzug-Trasse scheine daher ein sinnvolles Vorhaben zu sein, insbesondere auf lange Sicht, schreiben die Abgeordneten und fordern in ihrem Antrag die Bundesregierung auf, eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer alternativen Güterzug-Trasse sowie zum "Westerwald-Taunus-Tunnel" mit dem Ziel der Entlastung des Mittelrheintals umgehend in Auftrag zu geben und dem Bundestag über die Planung, Umsetzung und über neueste Erkenntnisse in regelmäßigen Abständen zu berichten. Auch müssten die Zulaufstrecken für die Mittelrheintalbahn auf ihre Kapazitätsfähigkeit hin überprüft und gegebenenfalls in die Machbarkeitsstudien mit einbezogen werden. Schließlich verlangen die Liberalen, funktionierende Ausweichstrecken für die Mittelrheintalbahn zu planen, um im Fall eines Notfalls oder einer Streckensperrung den Zugverkehr umleiten zu können.
In ihrem Antrag prognostizieren die Abgeordneten, der Zugverkehr werde weiter zunehmen. Er könne von der bereits heute überlasteten Strecke nicht aufgenommen werden. Gleichzeitig erhöhe sich die Gefahr für Unfälle und daraus resultierende Streckensperrungen. Eine Güterzug-Trasse könne somit auch als Ausweichstrecke dienen und wirtschaftlichen Schaden von der Region und auch überregional abwenden.
Kommentar von Felix Staratschek:
Die FDP sollte fordern, sofort alle Tunnelbaumschinen aus Stuttgart abzuziehen. Ein Gütertunnel mit autonom fahrenden Zügen wäre ein wirklicher Gewinn. Die Züge bekommen an einem Startbahnhof eine autonom fahrende Lok, die den Zug zum anderen Streckenende zieht, wo wieder auf klassische Loks gewechselt wird. So wird verhindert, dass es in Falle eines Unglücks tief im Berg zu menschlichen Opfern kommt.
Der Personenverkehr im Rheintal könnte massiv ausgeweitet werden und die Anwohner könnten trotzdem entlastet werden. Und eine Verbindung, die Belgien, die Niederlande und Nordrhein Westfalen an die Strecken, Regionen und Länder südlich des Mains anbindet, könnte sehr viele Güter bewegen und alle LKW von der Straße holen. Den Tunnelaushub kann man zur Nordseeküste und zum Niederrhein fahren, um dort die Deiche zu erhöhen oder Buhnen zu bauen(steigender Meeresspiegel und mehr Jahrhunderthochwasser). Wenn die Tunnel sehr lang sind, muss jedes Gleis seine eigene Röhre haben und es muss Ausweichgleise geben, in die man beschädigte Züge bringen kann. Im Falle eines Brandes muss man diese Ausweichgleise luftdicht abschließen können, um das Feuer zu ersticken und den Haupttunnel vor Brandschäden zu schützen.
Die neue Strecke sollte bei Bonn linksrheinisch beginnen. Als Zulaufstrecke kann die RWE- Braunkohlen- Nord-Süd- Bahn genutzt werden, die über Weilerswist und Rheinbach verlängert wird und südlich von Bonn über den Rhein geführt wird. So kann man die Güterzüge um die Ballungsräume führen.
Die Strecke sollte Verbindungsgleise haben zu allen Strecken, die gekreuzt werden, sofern der Höhenunterschied dies zulässt.
Um den Energieverbrauch zu reduzieren kann im Tunnel ein Vakuum erzeugt werden. .
Um das zu finanzieren sollte auf einen weiteren Ausbau der Autobahnen verzichtet werden, da der Verkehr künftig auf die Schiene verlagert werden kann.
Wegen der Unterschiede im Tempo passen Güterzüge und ICE nicht auf die gleiche Trasse einer Neubaustrecke. Auf dieser Relation ist das Verkehrsaufkommen so hoch, dass es für ICE und Güterbahn getrennte Neubaustrecken braucht.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/079/1907984.pdf
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