Von Felix Staratschek, Kreisvorsitzender der Ökologisch Demokratischen Partei (ÖDP) Bergisches Land
Ein Investor will in Remscheid ein Outlet- Center für Textilien schaffen. Günstig an der A 1 gelegen wurde dafür ein Gebiet an der Ausfahrt Remscheid Lennep / Lüttringhausen Süd ins Auge gefasst. Das ist heute noch Grünland, war aber bereits von der Stadtplanung als Industriefläche beplant. Dagegen gab es schon immer den Widerstand vom Heimatbund Lüttringhausen.
Angesichts der demographischen Entwicklung, wie die Entjüngung oder die Kinderarmut unserer Gesellschaft immer umschrieben wird, ist es nicht nur ökologisch fragwürdig, immer neue Fläche zu bebauen. Es wird auch schwierig genug werden, künftig die vorhandene Bausubstanz auszunutzen und zu erhalten! Rückbauten von Hochhäusern werden in der Zukunft unausweichlich sein. Und auch Altstädte werden nicht mehr haltbar sein, wenn hinter den Fassaden keiner mehr die Gebäude nutzen will.
Aber gleichzeitig, wo solche Designer Outlet- Center einen Boom erleben, darben unsere Innenstädte. Die Mehrzahl der Familien und Haushalte verfügt über ein Auto und so werden für Einkäufe gerne die Läden auf der ehemals grünen Wiese oder mit Parkhäusern aufgesucht. Das Angebot in den Innenstädten sagt vielen Leuten nicht mehr zu. Man kann das alles für verrückt halten und als ÖDP-ler bin ich kein Freund von solchen Konsumrausch, aber es hilft auch nicht, gegen diesen Trend den moralischen Zeigefinger zu erheben. Wenn Leute glauben, sie machen in solchen DOCs ein Schnäppchen, so ignorieren diese, dass die angeblichen Restbestände fast Güterzugweise in LKW an diese Center herangekarrt werden und irgendwo auf der Welt werden arme Menschen am Boden hocken und das alles zusammen nähen. Schließlich steht ja auch bei teurer Markenware "Made in Pakistan" drin, obwohl die Preise eher darauf schließen ließen, dass im Hochlohnland Schweiz produziert wird.
Aber muss ein Designer Outlet- Center (DOC) wirklich auf der Grünen Wiese sein? Unsere Innenstädte werden doch immer leerer! Wäre es da nicht sinnvoll, statt filmreife Altstadtattrappen zu bauen, um ein Ambiente für den Verkauf zu schaffen, vorhandene Innenstädte zu einem DOC zu entwickeln und das Angebot, dass die Kunden suchen koordiniert in die Innenstädte zu tragen? Dies sind Gedanken, die ich schon früher entwickelt habe. Hier mein Beitrag im Waterbölles vom September 2011.
Und hier der Bericht, der wohl als Aprilscherz gedacht war, aber eigentlich nur vorweg nahm, was in Bad Münstereifel realisiert wurde, den ich aber erst nach meinem Beitrag gelesen hatt.
Immerhin will der Investor McArthurGlen jetzt innerhalb Lenneps sein Center schaffen und dafür das Stadion und den Kirmesplatz überbauen. Aber auch dass zerstört gewachsene Strukturen.
Die enge Verbindung von Volksfesten und Altstadt wäre nicht mehr gegeben. Und es gab schon einmal eine Initiative, die den Lenneper Schützenplatz behalten wollte: "Hände weg vom Schützenplatz. Gleiches gilt für das Stadion!
Immerhin ist es erstaunlich, wie McArthurGlen an Remscheid hängt! Obwohl die schon an der Blume Gelände gekauft haben, wollen diese nun auf den Bereich Kirmesplatz / Stadion wechseln.
Aber die Idee von mir, ein Altstadt- DOC in Lennep zu schaffen, hat nun überraschend ein Vorbild bekommen. In Bad Münstereifel wurde genau das umgesetzt, was ich für Lennep vorgeschlagen habe. Sogar der Volkslied- Schreck Heino (nichts gegen Volkslieder, aber Heinos Interpretationsart trifft nicht meinen Geschmack) musste deswegen sein bisheriges Cafe verlassen.
Was spräche also dagegen, wenn ein Investor die Leerstände in Lennep anmietet oder aufkauft und mit anderen Einzelhändlern eine Genossenschaft bildet (Einzelhändler bleiben Eigentümer ihrer Läden, werden aber in das Konzept eingebunden), um das umfassende Sortiment eines DOC in der Röntgenstadt Lennep anzubieten, statt in einem Plagiat. Wenn einzelne Läden da nicht mitmachen, ist das auch kein Problem. Es dürfte eher für ein DOC von Vorteil sein, wenn da auch eine Buchhandlung oder ein Reformhaus oder gute Restaurants und Kneipen zwischen den DOC- Läden gibt. Und welches Outlet- Center hat schon eine echte Kirche im Gelände oder ein gutes Museum oder ein Kulturzentrum, wie die Klosterkirche oder ein Theater? Da bieten sich Chancen für eine Konsumentenseelsorge, Taize- und Stundengebete und geistliche Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Bei schönen Wetter könnten auch in den nahen Parks an die Wegränder Liegestühle gestellt werden. Und nicht zu vergessen die große Karstadtimobilie, die ein größerer Anbieter nutzen kann oder wo unter einem Dach sich mehrere kleine Anbieter ansiedeln können! Auch die Gebäude des Bahnhofs Lenneps könnten da integriert werden, so dass man gleich am Bahnhof vom DOC empfangen wird und dieser Monumentalbau, der alte Eisenbahnherrlichkeit wieder spiegelt, nicht weiter verfällt. Die Empfangshalle des Bahnhofs könnte, wenn die nach oben wieder geöffnet würde, ein besonderes Ambiente bieten. Die alte Post und die Flächen der früheren Sozialgebäude und des Möbelhauses könnten auch für das DOC genutzt werden.
Eine Touristinformation könnte auswärtige Besucher über weitere Ziele in der Umgebung informieren, seien es die Draisinenfahrten auf der Wupperbahn, das Wülfingmuseum, der Bootverleih auf der Wuppertalsperre, Schloss Burg, Museen in Remscheid, Wuppertal und Solingen, Rund- und Radwanderwege.....
Parkplätze können, wenn kein Volksfest ist, auf dem Kirmesplatz und als Parkpalette auf dem ehemaligen Gütergleisen des Bahnhofs Remscheid Lennep errichtet werden. Wuppertal, Solingen und Düsseldorf sind auch optimal per Zug erreichbar, Busse fahren bis nach Hückeswagen- Wipperfürth - Marienheide- Gummersbach, Radevormwald, Wermelskirchen und Wuppertal Beyenburg, so dass das Center auch gut ohne Auto erreicht werden kann. Auch die Kölner Straße könnte zur Fußgängerzone werden vom Kreishaus bis zum Karstadtgebäude, die Busse könne alle über den Lenneper Bahnhof fahren. Schließlich ist auch ein echtes DOC im Einkaufsbereich autofrei. Wie auch immer, der Aufgabe, die Altstadt Lennep für künftige Generationen zu erhalten, könnte ein DOC sehr dienen. Und wenn junge Leute heute unbedingt in so einem Center einkaufen wollen, kann man zwar als etwas älterer darüber den Kopf schütteln, aber wenn das für die bedeutend ist, macht das für die auch den Wohnstandort Remscheid und Umgebung attraktiver. Wenn sich also die Chance anbietet, die Lenneper Altstadt sinnvoll zu nutzen und dadurch die Bebauung von Grünland oder die Zerstörung gewachsender Flächennutzungen (Kirmesplatz, Stadion) zu verhindern, dann sollte man dies doch nutzen.
Auch im Waterbölles, dem kommunalpolitischen Blog für Remscheid, kann man zum Thema Infos finden und diskutieren.
Kurzer Film über Bad Münstereifel:
Kurzer Film über Lennep:
Ein Investor will in Remscheid ein Outlet- Center für Textilien schaffen. Günstig an der A 1 gelegen wurde dafür ein Gebiet an der Ausfahrt Remscheid Lennep / Lüttringhausen Süd ins Auge gefasst. Das ist heute noch Grünland, war aber bereits von der Stadtplanung als Industriefläche beplant. Dagegen gab es schon immer den Widerstand vom Heimatbund Lüttringhausen.
Angesichts der demographischen Entwicklung, wie die Entjüngung oder die Kinderarmut unserer Gesellschaft immer umschrieben wird, ist es nicht nur ökologisch fragwürdig, immer neue Fläche zu bebauen. Es wird auch schwierig genug werden, künftig die vorhandene Bausubstanz auszunutzen und zu erhalten! Rückbauten von Hochhäusern werden in der Zukunft unausweichlich sein. Und auch Altstädte werden nicht mehr haltbar sein, wenn hinter den Fassaden keiner mehr die Gebäude nutzen will.
Aber gleichzeitig, wo solche Designer Outlet- Center einen Boom erleben, darben unsere Innenstädte. Die Mehrzahl der Familien und Haushalte verfügt über ein Auto und so werden für Einkäufe gerne die Läden auf der ehemals grünen Wiese oder mit Parkhäusern aufgesucht. Das Angebot in den Innenstädten sagt vielen Leuten nicht mehr zu. Man kann das alles für verrückt halten und als ÖDP-ler bin ich kein Freund von solchen Konsumrausch, aber es hilft auch nicht, gegen diesen Trend den moralischen Zeigefinger zu erheben. Wenn Leute glauben, sie machen in solchen DOCs ein Schnäppchen, so ignorieren diese, dass die angeblichen Restbestände fast Güterzugweise in LKW an diese Center herangekarrt werden und irgendwo auf der Welt werden arme Menschen am Boden hocken und das alles zusammen nähen. Schließlich steht ja auch bei teurer Markenware "Made in Pakistan" drin, obwohl die Preise eher darauf schließen ließen, dass im Hochlohnland Schweiz produziert wird.
Aber muss ein Designer Outlet- Center (DOC) wirklich auf der Grünen Wiese sein? Unsere Innenstädte werden doch immer leerer! Wäre es da nicht sinnvoll, statt filmreife Altstadtattrappen zu bauen, um ein Ambiente für den Verkauf zu schaffen, vorhandene Innenstädte zu einem DOC zu entwickeln und das Angebot, dass die Kunden suchen koordiniert in die Innenstädte zu tragen? Dies sind Gedanken, die ich schon früher entwickelt habe. Hier mein Beitrag im Waterbölles vom September 2011.
Und hier der Bericht, der wohl als Aprilscherz gedacht war, aber eigentlich nur vorweg nahm, was in Bad Münstereifel realisiert wurde, den ich aber erst nach meinem Beitrag gelesen hatt.
Immerhin will der Investor McArthurGlen jetzt innerhalb Lenneps sein Center schaffen und dafür das Stadion und den Kirmesplatz überbauen. Aber auch dass zerstört gewachsene Strukturen.
Die enge Verbindung von Volksfesten und Altstadt wäre nicht mehr gegeben. Und es gab schon einmal eine Initiative, die den Lenneper Schützenplatz behalten wollte: "Hände weg vom Schützenplatz. Gleiches gilt für das Stadion!
Immerhin ist es erstaunlich, wie McArthurGlen an Remscheid hängt! Obwohl die schon an der Blume Gelände gekauft haben, wollen diese nun auf den Bereich Kirmesplatz / Stadion wechseln.
Aber die Idee von mir, ein Altstadt- DOC in Lennep zu schaffen, hat nun überraschend ein Vorbild bekommen. In Bad Münstereifel wurde genau das umgesetzt, was ich für Lennep vorgeschlagen habe. Sogar der Volkslied- Schreck Heino (nichts gegen Volkslieder, aber Heinos Interpretationsart trifft nicht meinen Geschmack) musste deswegen sein bisheriges Cafe verlassen.
Was spräche also dagegen, wenn ein Investor die Leerstände in Lennep anmietet oder aufkauft und mit anderen Einzelhändlern eine Genossenschaft bildet (Einzelhändler bleiben Eigentümer ihrer Läden, werden aber in das Konzept eingebunden), um das umfassende Sortiment eines DOC in der Röntgenstadt Lennep anzubieten, statt in einem Plagiat. Wenn einzelne Läden da nicht mitmachen, ist das auch kein Problem. Es dürfte eher für ein DOC von Vorteil sein, wenn da auch eine Buchhandlung oder ein Reformhaus oder gute Restaurants und Kneipen zwischen den DOC- Läden gibt. Und welches Outlet- Center hat schon eine echte Kirche im Gelände oder ein gutes Museum oder ein Kulturzentrum, wie die Klosterkirche oder ein Theater? Da bieten sich Chancen für eine Konsumentenseelsorge, Taize- und Stundengebete und geistliche Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Bei schönen Wetter könnten auch in den nahen Parks an die Wegränder Liegestühle gestellt werden. Und nicht zu vergessen die große Karstadtimobilie, die ein größerer Anbieter nutzen kann oder wo unter einem Dach sich mehrere kleine Anbieter ansiedeln können! Auch die Gebäude des Bahnhofs Lenneps könnten da integriert werden, so dass man gleich am Bahnhof vom DOC empfangen wird und dieser Monumentalbau, der alte Eisenbahnherrlichkeit wieder spiegelt, nicht weiter verfällt. Die Empfangshalle des Bahnhofs könnte, wenn die nach oben wieder geöffnet würde, ein besonderes Ambiente bieten. Die alte Post und die Flächen der früheren Sozialgebäude und des Möbelhauses könnten auch für das DOC genutzt werden.
Eine Touristinformation könnte auswärtige Besucher über weitere Ziele in der Umgebung informieren, seien es die Draisinenfahrten auf der Wupperbahn, das Wülfingmuseum, der Bootverleih auf der Wuppertalsperre, Schloss Burg, Museen in Remscheid, Wuppertal und Solingen, Rund- und Radwanderwege.....
Parkplätze können, wenn kein Volksfest ist, auf dem Kirmesplatz und als Parkpalette auf dem ehemaligen Gütergleisen des Bahnhofs Remscheid Lennep errichtet werden. Wuppertal, Solingen und Düsseldorf sind auch optimal per Zug erreichbar, Busse fahren bis nach Hückeswagen- Wipperfürth - Marienheide- Gummersbach, Radevormwald, Wermelskirchen und Wuppertal Beyenburg, so dass das Center auch gut ohne Auto erreicht werden kann. Auch die Kölner Straße könnte zur Fußgängerzone werden vom Kreishaus bis zum Karstadtgebäude, die Busse könne alle über den Lenneper Bahnhof fahren. Schließlich ist auch ein echtes DOC im Einkaufsbereich autofrei. Wie auch immer, der Aufgabe, die Altstadt Lennep für künftige Generationen zu erhalten, könnte ein DOC sehr dienen. Und wenn junge Leute heute unbedingt in so einem Center einkaufen wollen, kann man zwar als etwas älterer darüber den Kopf schütteln, aber wenn das für die bedeutend ist, macht das für die auch den Wohnstandort Remscheid und Umgebung attraktiver. Wenn sich also die Chance anbietet, die Lenneper Altstadt sinnvoll zu nutzen und dadurch die Bebauung von Grünland oder die Zerstörung gewachsender Flächennutzungen (Kirmesplatz, Stadion) zu verhindern, dann sollte man dies doch nutzen.
Auch im Waterbölles, dem kommunalpolitischen Blog für Remscheid, kann man zum Thema Infos finden und diskutieren.
Kurzer Film über Bad Münstereifel:
Kurzer Film über Lennep:
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