Mit dieser Überschrift stellt die ADAC- Motorwelt den Verein im Editoral der Maiausgabe 2013 dar. Denn im Mai gab es in Bielefeld wieder die Hauptversammlung des ADAC, zu der 18 ADAC- Regionalclubs ihre "demokratisch gewählten Vertreter" entsenden. Aber ist das so? Ist auf der Hauptversammlung wirklich der Demos des ADAC repräsentativ vertreten? Für je 100.000 Mitglieder entsenden die Regionalclubs einen Delegierten zur Hauptversammlung, was bei über 18.000.000 Mitgliedern ca. 180 Delegierte ausmacht. Laut dem Artikel sind diese Delegierten "regional ins Ehrenamt gewählte Vertreter aus den 1850 ADAC- Ortsvereinen".
Das klingt normal, ist es aber nicht, weil der ADAC keine Ortsvereine kennt, wie diese in der Regel bei anderen Vereinen vorkommen. Der ADAC hat nämlich keine Ortsvereine, sondern nur Ortsclubs. Und das sind keine Ortsverbände des ADAC für jeweils eine Gemeinde oder einen Kreis, sondern das sind Motorsportvereine, die dem ADAC angehören. Und davon kann es in einer Gemeinde mehrere geben. Nehmen wir mal großzügig an, die haben alle 1.000 Mitglieder, dann wären nur 1,8 Mio. ADAC- Mitglieder in den Ortsclubs. Diese 10% der Mitgliederschaft (wahrscheinlich sind es deutlich weniger) bestimmen also nach den Aussagen der ADAC- Motorwelt die Geschicke des ADAC. Das ist keine Demokratie mehr, sondern eine Oligarchie.
Die Satzung des ADAC Niedersachsen sagt, dass die Mitglieder der Ortsclubs nur durch Delegierte vertreten werden und diese je 30 angefangene Mitglieder einen Delegierten auf die Mitgliederversammlung entsenden. Es gibt zwar auch Ersatzdelegierte, aber wenn ein Delegierter nicht zur Regionalversammlung geht, kann dieser sein Stimmrecht auch anderen Delegierten übertragen. So ist sicher gestellt, dass die Vertreter der Ortsclubs mit einer geballten Stimmenmacht die Versammlung dominieren. Die Masse der ADAC- Mitglieder gehört keinen Ortsclub an. Sie muss sich selber schriftlich per Brief oder per Internet für die Gauversammlung anmelden. Da diese Leute aber keine Basisorganisation haben und die Einladungen meist nur in der ADAC- Motorwelt stehen und das noch ziemlich weit hinten, fehlt den meisten ADAC- Mitgliedern das Wissen oder der Ansporn zu Teilnahme. Dementsprechend sind nicht im Ortsclub organisierte ADAC- Mitglieder in der Regionalversammlung in so geringer Zahl anzutreffen, dass deren Stimmen da nicht ins Gewicht fallen. Und deshalb kann der ADAC sagen, die Delegierten der Hauptversammlung sind "regional ins Ehrenamt gewählte Vertreter aus den 1.850 ADAC- Ortsvereinen".
Die Hauptversammlung wählt auch das Präsidium des ADAC. "Die wichtigen ADAC- Kernleistungen .... die verkehrspolitische Ausrichtung oder die Kommunikation mit den Mitgliedern sind Hauptthemen des Präsidiums." Das ist schon sonderbar. Eigentlich sollte doch die Hauptversammlung für die "verkehrspolitische Ausrichtung" zuständig sein, die dann das Präsidium umsetzen muss. Und "Kommunikation mit den Mitgliedern" heißt ja nicht, dass die Mitglieder was zu sagen haben. Auch in Diktaturen kann es eine Kommunikation mit den Untertanen geben. Demokratie heißt aber, dass der Wille der Mitglieder sich artikulieren und Beschlüsse herbei führen kann. Der ADAC bietet aber der Masse der ADAC- Mitglieder keine Strukturen, wo diese sich einbringen können. So lässt der ADAC ein ungeahntes Potential brach liegen. Bei über 18 Millionen Mitgliedern könnte es in jeder Stadt einen Ortsverband geben für alle, die keinem Ortsclub angehören. Dort könnte man die Verkehrspolitik beobachten und sich einbringen, indem man bei Baustellen rechtzeitig Umleitungen einfordert und die Lösungen liefert, die nur mit lokaler Ortskenntnis gefunden werden können. Und es wäre interessant, welche politische Ausrichtung der ADAC bekäme, hätte dieser lokale Strukturen als Basis der Meinungsbildung, die für alle Mitglieder offen sind.
Ein Beaumot enthält noch § 9 der Satzung des ADAC- Niedersachsen: Die einfache Mehrheit besteht aus mehr als der Hälfte der abgegebenen Stimmen. Stimmenthaltungen werden wie nicht abgegebene stimmen behandelt.
In § 11 steht, dass Anträge zur Regionalversammlung von 30 ADAC- Mitgliedern eingereicht werden müssen. Das ist kein Problem für die in den Ortsclubs organisierten Motorsportler, aber wie soll ein nicht organisiertes ADAC- Mitglied 30 Mitglieder zusammen bekommen? Woanders sind es die Ortsverbände für alle Mitglieder, die in ihrer Mitgliederversammlung Anträge für die höheren Versammlungen stellen können und das meist auf Landes- und Bundesebene. Diese Basisdemokratie scheint dem ADAC vollkommen fremd zu sein. Dort kann nur die Regionalversammlung (entspricht etwa den Versammlungen von Landesverbänden anderer Organisationen) Anträge an die Hauptversammlung stellen.
Es gibt einen Autoschutzbriefclub, der diese Basisstrukturen bietet und sich vorbildlich auch für Fußgänger, Radfahrer und Kunden öffentlicher Verkehrsmittel einsetzt, den Verkehrsclub Deutschland (VCD). Ich habe kein Auto und im Fahrgastverband Pro Bahn Mitglied und kann daher wenig zu den Details von ADAC und VCD sagen, was Schutzbriefe und Preise angeht. Aber selbst wenn der ADAC preiswerter wäre, ist mir dessen Politik oder dessen fehlende Politik und dessen Struktur, die einen Großteil der Mitglieder keine Mitwirkungsmöglichkeiten vor Ort gibt, zuwider. Es mag sein, dass der ADAC neben vielen Fehlern auch Gutes tut - wer tut das nicht? Aber das würde der auch tun, wenn der ADAC eine Millionen Mitglieder weniger hat. Aber der VCD kann mit jeden weiteren Mitglied eine bessere Arbeit leisten. Wenn jeder, der dies hier liest, statt bei einem reinen Automobilclub beim echten Verkehrsclub VCD seine Schutzbriefe holt und in seinem Bekanntenkreis für den VCD wirbt, kann dies dazu führen, dass viele notwendige verkehrspolitische Themen endlich gehört werden.
Das klingt normal, ist es aber nicht, weil der ADAC keine Ortsvereine kennt, wie diese in der Regel bei anderen Vereinen vorkommen. Der ADAC hat nämlich keine Ortsvereine, sondern nur Ortsclubs. Und das sind keine Ortsverbände des ADAC für jeweils eine Gemeinde oder einen Kreis, sondern das sind Motorsportvereine, die dem ADAC angehören. Und davon kann es in einer Gemeinde mehrere geben. Nehmen wir mal großzügig an, die haben alle 1.000 Mitglieder, dann wären nur 1,8 Mio. ADAC- Mitglieder in den Ortsclubs. Diese 10% der Mitgliederschaft (wahrscheinlich sind es deutlich weniger) bestimmen also nach den Aussagen der ADAC- Motorwelt die Geschicke des ADAC. Das ist keine Demokratie mehr, sondern eine Oligarchie.
Die Satzung des ADAC Niedersachsen sagt, dass die Mitglieder der Ortsclubs nur durch Delegierte vertreten werden und diese je 30 angefangene Mitglieder einen Delegierten auf die Mitgliederversammlung entsenden. Es gibt zwar auch Ersatzdelegierte, aber wenn ein Delegierter nicht zur Regionalversammlung geht, kann dieser sein Stimmrecht auch anderen Delegierten übertragen. So ist sicher gestellt, dass die Vertreter der Ortsclubs mit einer geballten Stimmenmacht die Versammlung dominieren. Die Masse der ADAC- Mitglieder gehört keinen Ortsclub an. Sie muss sich selber schriftlich per Brief oder per Internet für die Gauversammlung anmelden. Da diese Leute aber keine Basisorganisation haben und die Einladungen meist nur in der ADAC- Motorwelt stehen und das noch ziemlich weit hinten, fehlt den meisten ADAC- Mitgliedern das Wissen oder der Ansporn zu Teilnahme. Dementsprechend sind nicht im Ortsclub organisierte ADAC- Mitglieder in der Regionalversammlung in so geringer Zahl anzutreffen, dass deren Stimmen da nicht ins Gewicht fallen. Und deshalb kann der ADAC sagen, die Delegierten der Hauptversammlung sind "regional ins Ehrenamt gewählte Vertreter aus den 1.850 ADAC- Ortsvereinen".
Die Hauptversammlung wählt auch das Präsidium des ADAC. "Die wichtigen ADAC- Kernleistungen .... die verkehrspolitische Ausrichtung oder die Kommunikation mit den Mitgliedern sind Hauptthemen des Präsidiums." Das ist schon sonderbar. Eigentlich sollte doch die Hauptversammlung für die "verkehrspolitische Ausrichtung" zuständig sein, die dann das Präsidium umsetzen muss. Und "Kommunikation mit den Mitgliedern" heißt ja nicht, dass die Mitglieder was zu sagen haben. Auch in Diktaturen kann es eine Kommunikation mit den Untertanen geben. Demokratie heißt aber, dass der Wille der Mitglieder sich artikulieren und Beschlüsse herbei führen kann. Der ADAC bietet aber der Masse der ADAC- Mitglieder keine Strukturen, wo diese sich einbringen können. So lässt der ADAC ein ungeahntes Potential brach liegen. Bei über 18 Millionen Mitgliedern könnte es in jeder Stadt einen Ortsverband geben für alle, die keinem Ortsclub angehören. Dort könnte man die Verkehrspolitik beobachten und sich einbringen, indem man bei Baustellen rechtzeitig Umleitungen einfordert und die Lösungen liefert, die nur mit lokaler Ortskenntnis gefunden werden können. Und es wäre interessant, welche politische Ausrichtung der ADAC bekäme, hätte dieser lokale Strukturen als Basis der Meinungsbildung, die für alle Mitglieder offen sind.
Ein Beaumot enthält noch § 9 der Satzung des ADAC- Niedersachsen: Die einfache Mehrheit besteht aus mehr als der Hälfte der abgegebenen Stimmen. Stimmenthaltungen werden wie nicht abgegebene stimmen behandelt.
In § 11 steht, dass Anträge zur Regionalversammlung von 30 ADAC- Mitgliedern eingereicht werden müssen. Das ist kein Problem für die in den Ortsclubs organisierten Motorsportler, aber wie soll ein nicht organisiertes ADAC- Mitglied 30 Mitglieder zusammen bekommen? Woanders sind es die Ortsverbände für alle Mitglieder, die in ihrer Mitgliederversammlung Anträge für die höheren Versammlungen stellen können und das meist auf Landes- und Bundesebene. Diese Basisdemokratie scheint dem ADAC vollkommen fremd zu sein. Dort kann nur die Regionalversammlung (entspricht etwa den Versammlungen von Landesverbänden anderer Organisationen) Anträge an die Hauptversammlung stellen.
Es gibt einen Autoschutzbriefclub, der diese Basisstrukturen bietet und sich vorbildlich auch für Fußgänger, Radfahrer und Kunden öffentlicher Verkehrsmittel einsetzt, den Verkehrsclub Deutschland (VCD). Ich habe kein Auto und im Fahrgastverband Pro Bahn Mitglied und kann daher wenig zu den Details von ADAC und VCD sagen, was Schutzbriefe und Preise angeht. Aber selbst wenn der ADAC preiswerter wäre, ist mir dessen Politik oder dessen fehlende Politik und dessen Struktur, die einen Großteil der Mitglieder keine Mitwirkungsmöglichkeiten vor Ort gibt, zuwider. Es mag sein, dass der ADAC neben vielen Fehlern auch Gutes tut - wer tut das nicht? Aber das würde der auch tun, wenn der ADAC eine Millionen Mitglieder weniger hat. Aber der VCD kann mit jeden weiteren Mitglied eine bessere Arbeit leisten. Wenn jeder, der dies hier liest, statt bei einem reinen Automobilclub beim echten Verkehrsclub VCD seine Schutzbriefe holt und in seinem Bekanntenkreis für den VCD wirbt, kann dies dazu führen, dass viele notwendige verkehrspolitische Themen endlich gehört werden.
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