Leserbrief-Hilfe - Irrtümer der Grünen - Antiatom-Demonstration bei den westlichen Nachbarn
[sfv-rundmail] 16.09.2011
1. Ermutigung zum Schreiben von Leserbriefen
2. Irrtümer der Grünen in der Energiepolitik
3. Antiatom-Demonstrationen bei den westlichen Nachbarn am Samstag
1. Ermutigung zum Schreiben von Leserbriefen
Sehr geehrte Mitstreiter, liebe Solarfreunde, sicher ärgern auch Sie sich oft über tendenziöse und fehlerhafte Beiträge zu Energiefragen in Zeitung, Rundfunk und Fernsehen. Gerne würden Sie dazu in einem Leserbrief Ihre Meinung schreiben, aber Sie fühlen sich unsicher, ob die Ihnen vorliegenden Informationen richtig sind. Man will sich ja nicht blamieren.
Deshalb unser Hilfsangebot:
Sie schreiben einen Leserbrief-Entwurf ganz so wie es Ihnen ums Herzen ist. Leserbriefe dürfen durchaus auch emotional sein. Sie schicken Ihren Entwurf an unsere Mail-Anschrift <zentrale@sfv.de> Im Betreff schreiben Sie "Bitte um Leserbrief-Kommentierung" Wir prüfen Ihren Entwurf auf inhaltliche Plausibilität bzw. Richtigkeit und signalisieren Ihnen unser OK nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn wir in sachlicher Hinsicht Bedenken haben, teilen wir Ihnen auch diese mit. Es bleibt dann Ihnen überlassen, ob und wie weit Sie Ihren Entwurf ändern wolle. Wichtig ist: Es bleibt weiterhin IHR Leserbrief, den Sie in eigener Verantwortung abschicken.
PS Eine Bitte noch zur Arbeitserleichterung für uns: Wenn möglich, senden Sie uns auch einen Link auf den zu kritisierenden Beitrag oder senden Sie uns eine Kopie davon im Anhang
2. Irrtümer der Grünen in der Energiepolitik
Warum hackt der Solarenergie-Förderverein immer auf den Grünen herum...
Vorab: Wir sind uns mit den Grünen im Ziel einig. Atomenergie darf nicht durch den Neubau fossiler Kraftwerke ersetzt werden! Die einzige Chance die uns gegenüber der drohenden Klimakatastrophe und die radioaktive Verseuchung bleibt, ist ein energischer Ausbau der Erneuerbaren Energien und der dezentralen Stromspeicherung. Die Verzögerungspläne von Schwarz-Gelb und der Kohlefraktion der SPD lehnen auch wir ab. Trotz dieser Einigkeit im Ziel haben wir allerdings erhebliche Vorbehalte gegenüber den konkreten Planungsgrundsätzen der Grünen. Da werden von der Grünenspitze Vorschläge gemacht, deren Details wir aus unserer langjährigen Erfahrung heraus für hochgradig kontraproduktiv halten. Nicht jeder - offenbar auch nicht die Verfasser der Vorschläge - erkennt sogleich ihre versteckten Nachteile. Als überparteilich agierender Verein versuchen wir deshalb eine Diskussion zur Berichtigung dieser Planungsgrundsätze in Gang zu setzen. Einige Reaktionen aus der Grünenbasis ermutigen uns, darin fortzufahren.
Sorge bereiten uns folgende von der Grünenspitze vertretenen Details:
--- Die Vorstellung, dass man den jährlichen Zubau von Solaranlagen auf 5 Gigawatt jährlich beschränken müsse (im Jahr 2010 wurden erheblich mehr, nämlich 7,4 GW neu installiert)
... Die Gründe, die dafür genannt werden, erscheinen uns nachrangig gegenüber der Chance, Atom- und Kohle rascher zu ersetzen. Außerdem wird das Installateurshandwerk massiv geschädigt, wenn man seinen Umsatz um mehr als 30 Prozent zwangsweise vermindert.
--- Die Vorstellung, man könne ein reduziertes Ausbautempo erzwingen, indem man die Höhe der Einspeisevergütung davon abhängig macht, wieviele Solaranlagen in den vergangenen Monaten installiert wurden.
... Wurden "zu viele" Solaranlagen neu installiert, so wird die Vergütung schneller abgesenkt. Wurden zu wenig Solaranlagen installiert, so wird die Vergütung nicht ganz so schnell abgesenkt ("atmende Deckel"). Dieses planwirtschaftliche Verfahren verstößt gegen die zwei wichtigsten Grundsätze einer erfolgreichen Markteinführung, nämlich
..... Rentabilität: Ohne LOHNENDE Gewinnanreize kann man keine neue Technik aus dem Boden stampfen, erfolgen keine großräumigen Neuinvestitionen.
..... Planbarkeit: Damit es zu nachhaltigen Investitionen kommt, müssen die Gewinnanreize über Jahre hinaus zuverlässig einplanbar bleiben (sie dürfen nicht alle paar Monate geändert werden).
--- Die Vorstellung, dass man durch Absenkung der Solarstromvergütung die Kosten der Energiewende geringer halten könne.
... Das Gegenteil ist richtig: Absenkung der Solarstromvergütung verlangsamt den Solarausbau und damit die Energiewende. Je länger die Energiewende dauert, desto mehr Kosten entstehen durch Aufbau von "Brückentechnologien", die man später nicht mehr braucht. Außerdem steigt der CO2-Gehalt der Atmosphäre und damit die Kosten der Klimaschäden weiter an.
--- Die Vorstellung, dass man ein "zu schnelles" Wachstum der Solarenergie verhindern müsse, solange es nicht genügend Energiespeicher gibt.
... Das Gegenteil ist richtig. Energiespeicher werden erst dann entstehen, wenn es genügend Solar- und Windüberschüsse gibt, die zu speichern sich lohnt.
--- Die Vorstellung, dass eine Beteiligung Nordafrikas (Desertec) die Energiewende in Deutschland beschleunigen könnte.
... Das Gegenteil ist richtig, denn durch die Einbeziehung von Desertec und ähnlichen Projekten gibt man das Gesetz des Handelns an die Großkonzerne ab, die derzeit und noch auf längere Sicht die Energiewende hinauszögern wollen. Der von der Energiewirtschaft propagierte massive Netzausbau zielt bereits in diese Richtung und lenkt davon ab, dass wir schon jetzt und dezentral vor Ort, aber nicht irgendwann und irgendwo Stromspeicher errichten müssten.
--- Die Vorstellung, dass das Problem gelöst sei, wenn die Kilowattstunde Solarstrom so teuer ist, wie eine Kilowattstunde Steckdosenstrom gehört ebenfalls zu den Vorstellungen, vor denen wir warnen.
... Dabei wird vergessen, dass Steckdosenstrom JEDERZEIT erhältlich ist, Solarstrom aber nur dann, wenn die Sonne scheint. Der Preis für die Speicherung des Solarstroms in Batterien wird hierbei vergessen. Der Solarenergie-Förderverein Deutschland erhofft sich auf diese konstruktiv gedachte Kritik eine lebhafte Diskussion unter den Befürwortern einer raschen Energiewende.
Auch Leserbriefe für den Solarbrief sind uns willkommen.
3. Antiatom-Demonstrationen morgen in Belgien
Demonstration gegen das Atomkraftwerk Tihange (nur 60 km südwestlich von Aachen) - Treffpunkt um 14 Uhr in Huy (Belgien) am nördlichen Ende der avenue delchambre. In Huy, nahe dem Dreiländereck Deutschland/Belgien/Niederlande, befinden sich drei atomare Uralt-Druckwasserreaktoren mit einer Bruttoleistung von jeweils 1000 MW. Diese sollten vor allem wegen der unzureichenden Erdbebensicherheit bereits vor fünf Jahren abgeschaltet werden. Der älteste Reaktor ist seit 1975 am Netz und nach Aussage der belgischen Atomaufsichtsbehörde nur für eine Bebenstärke von 5,9 ausgelegt.
Lüttich liegt nahe der Kölner Bucht - einer Grenzregion zwischen afrikanischer und eurasischer Erdplatte. Die Erde kommt dort immer wieder zum Beben. Im September diesen Jahres gab es die letzte Erschütterung. Das stärkste, mit Messgeräten erfasste Beben ereignete sich im Jahr 1992 und ging mit 5,9 als sogenanntes „Roermond-Beben“ in die Geschichte ein.
Somit ist es keinesfalls unwahrscheinlich, dass zukünftig weitere Erdbeben, auch mit höherer Stärken, auftreten könnten. Der belgische Stromkonzern Electrabel lässt sich von dieser enormen Gefahr jedoch nicht beirren und besteht auf einen Weiterbetrieb der Anlagen.
Am 17. September 2011, werden belgische, niederländische, französische und deutsche Atomkraftgegner die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks Tihange fordern. Insgesamt unterstützen mehr als 30 Organisationen diesen Protest.
Alle Infos zur Demo unter http://www.stop-tihange.de
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.(SFV)
Frère-Roger-Str. 8-10, 52062 Aachen
Tel.: 0241-511616, Fax 0241-535786
zentrale@sfv.de, http://www.sfv.de
Telefonische Beratung: Mo-Fr 8.30 - 12.30 Uhr
[sfv-rundmail] 16.09.2011
1. Ermutigung zum Schreiben von Leserbriefen
2. Irrtümer der Grünen in der Energiepolitik
3. Antiatom-Demonstrationen bei den westlichen Nachbarn am Samstag
1. Ermutigung zum Schreiben von Leserbriefen
Sehr geehrte Mitstreiter, liebe Solarfreunde, sicher ärgern auch Sie sich oft über tendenziöse und fehlerhafte Beiträge zu Energiefragen in Zeitung, Rundfunk und Fernsehen. Gerne würden Sie dazu in einem Leserbrief Ihre Meinung schreiben, aber Sie fühlen sich unsicher, ob die Ihnen vorliegenden Informationen richtig sind. Man will sich ja nicht blamieren.
Deshalb unser Hilfsangebot:
Sie schreiben einen Leserbrief-Entwurf ganz so wie es Ihnen ums Herzen ist. Leserbriefe dürfen durchaus auch emotional sein. Sie schicken Ihren Entwurf an unsere Mail-Anschrift <zentrale@sfv.de> Im Betreff schreiben Sie "Bitte um Leserbrief-Kommentierung" Wir prüfen Ihren Entwurf auf inhaltliche Plausibilität bzw. Richtigkeit und signalisieren Ihnen unser OK nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn wir in sachlicher Hinsicht Bedenken haben, teilen wir Ihnen auch diese mit. Es bleibt dann Ihnen überlassen, ob und wie weit Sie Ihren Entwurf ändern wolle. Wichtig ist: Es bleibt weiterhin IHR Leserbrief, den Sie in eigener Verantwortung abschicken.
PS Eine Bitte noch zur Arbeitserleichterung für uns: Wenn möglich, senden Sie uns auch einen Link auf den zu kritisierenden Beitrag oder senden Sie uns eine Kopie davon im Anhang
2. Irrtümer der Grünen in der Energiepolitik
Warum hackt der Solarenergie-Förderverein immer auf den Grünen herum...
Vorab: Wir sind uns mit den Grünen im Ziel einig. Atomenergie darf nicht durch den Neubau fossiler Kraftwerke ersetzt werden! Die einzige Chance die uns gegenüber der drohenden Klimakatastrophe und die radioaktive Verseuchung bleibt, ist ein energischer Ausbau der Erneuerbaren Energien und der dezentralen Stromspeicherung. Die Verzögerungspläne von Schwarz-Gelb und der Kohlefraktion der SPD lehnen auch wir ab. Trotz dieser Einigkeit im Ziel haben wir allerdings erhebliche Vorbehalte gegenüber den konkreten Planungsgrundsätzen der Grünen. Da werden von der Grünenspitze Vorschläge gemacht, deren Details wir aus unserer langjährigen Erfahrung heraus für hochgradig kontraproduktiv halten. Nicht jeder - offenbar auch nicht die Verfasser der Vorschläge - erkennt sogleich ihre versteckten Nachteile. Als überparteilich agierender Verein versuchen wir deshalb eine Diskussion zur Berichtigung dieser Planungsgrundsätze in Gang zu setzen. Einige Reaktionen aus der Grünenbasis ermutigen uns, darin fortzufahren.
Sorge bereiten uns folgende von der Grünenspitze vertretenen Details:
--- Die Vorstellung, dass man den jährlichen Zubau von Solaranlagen auf 5 Gigawatt jährlich beschränken müsse (im Jahr 2010 wurden erheblich mehr, nämlich 7,4 GW neu installiert)
... Die Gründe, die dafür genannt werden, erscheinen uns nachrangig gegenüber der Chance, Atom- und Kohle rascher zu ersetzen. Außerdem wird das Installateurshandwerk massiv geschädigt, wenn man seinen Umsatz um mehr als 30 Prozent zwangsweise vermindert.
--- Die Vorstellung, man könne ein reduziertes Ausbautempo erzwingen, indem man die Höhe der Einspeisevergütung davon abhängig macht, wieviele Solaranlagen in den vergangenen Monaten installiert wurden.
... Wurden "zu viele" Solaranlagen neu installiert, so wird die Vergütung schneller abgesenkt. Wurden zu wenig Solaranlagen installiert, so wird die Vergütung nicht ganz so schnell abgesenkt ("atmende Deckel"). Dieses planwirtschaftliche Verfahren verstößt gegen die zwei wichtigsten Grundsätze einer erfolgreichen Markteinführung, nämlich
..... Rentabilität: Ohne LOHNENDE Gewinnanreize kann man keine neue Technik aus dem Boden stampfen, erfolgen keine großräumigen Neuinvestitionen.
..... Planbarkeit: Damit es zu nachhaltigen Investitionen kommt, müssen die Gewinnanreize über Jahre hinaus zuverlässig einplanbar bleiben (sie dürfen nicht alle paar Monate geändert werden).
--- Die Vorstellung, dass man durch Absenkung der Solarstromvergütung die Kosten der Energiewende geringer halten könne.
... Das Gegenteil ist richtig: Absenkung der Solarstromvergütung verlangsamt den Solarausbau und damit die Energiewende. Je länger die Energiewende dauert, desto mehr Kosten entstehen durch Aufbau von "Brückentechnologien", die man später nicht mehr braucht. Außerdem steigt der CO2-Gehalt der Atmosphäre und damit die Kosten der Klimaschäden weiter an.
--- Die Vorstellung, dass man ein "zu schnelles" Wachstum der Solarenergie verhindern müsse, solange es nicht genügend Energiespeicher gibt.
... Das Gegenteil ist richtig. Energiespeicher werden erst dann entstehen, wenn es genügend Solar- und Windüberschüsse gibt, die zu speichern sich lohnt.
--- Die Vorstellung, dass eine Beteiligung Nordafrikas (Desertec) die Energiewende in Deutschland beschleunigen könnte.
... Das Gegenteil ist richtig, denn durch die Einbeziehung von Desertec und ähnlichen Projekten gibt man das Gesetz des Handelns an die Großkonzerne ab, die derzeit und noch auf längere Sicht die Energiewende hinauszögern wollen. Der von der Energiewirtschaft propagierte massive Netzausbau zielt bereits in diese Richtung und lenkt davon ab, dass wir schon jetzt und dezentral vor Ort, aber nicht irgendwann und irgendwo Stromspeicher errichten müssten.
--- Die Vorstellung, dass das Problem gelöst sei, wenn die Kilowattstunde Solarstrom so teuer ist, wie eine Kilowattstunde Steckdosenstrom gehört ebenfalls zu den Vorstellungen, vor denen wir warnen.
... Dabei wird vergessen, dass Steckdosenstrom JEDERZEIT erhältlich ist, Solarstrom aber nur dann, wenn die Sonne scheint. Der Preis für die Speicherung des Solarstroms in Batterien wird hierbei vergessen. Der Solarenergie-Förderverein Deutschland erhofft sich auf diese konstruktiv gedachte Kritik eine lebhafte Diskussion unter den Befürwortern einer raschen Energiewende.
Auch Leserbriefe für den Solarbrief sind uns willkommen.
3. Antiatom-Demonstrationen morgen in Belgien
Demonstration gegen das Atomkraftwerk Tihange (nur 60 km südwestlich von Aachen) - Treffpunkt um 14 Uhr in Huy (Belgien) am nördlichen Ende der avenue delchambre. In Huy, nahe dem Dreiländereck Deutschland/Belgien/Niederlande, befinden sich drei atomare Uralt-Druckwasserreaktoren mit einer Bruttoleistung von jeweils 1000 MW. Diese sollten vor allem wegen der unzureichenden Erdbebensicherheit bereits vor fünf Jahren abgeschaltet werden. Der älteste Reaktor ist seit 1975 am Netz und nach Aussage der belgischen Atomaufsichtsbehörde nur für eine Bebenstärke von 5,9 ausgelegt.
Lüttich liegt nahe der Kölner Bucht - einer Grenzregion zwischen afrikanischer und eurasischer Erdplatte. Die Erde kommt dort immer wieder zum Beben. Im September diesen Jahres gab es die letzte Erschütterung. Das stärkste, mit Messgeräten erfasste Beben ereignete sich im Jahr 1992 und ging mit 5,9 als sogenanntes „Roermond-Beben“ in die Geschichte ein.
Somit ist es keinesfalls unwahrscheinlich, dass zukünftig weitere Erdbeben, auch mit höherer Stärken, auftreten könnten. Der belgische Stromkonzern Electrabel lässt sich von dieser enormen Gefahr jedoch nicht beirren und besteht auf einen Weiterbetrieb der Anlagen.
Am 17. September 2011, werden belgische, niederländische, französische und deutsche Atomkraftgegner die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks Tihange fordern. Insgesamt unterstützen mehr als 30 Organisationen diesen Protest.
Alle Infos zur Demo unter http://www.stop-tihange.de
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.(SFV)
Frère-Roger-Str. 8-10, 52062 Aachen
Tel.: 0241-511616, Fax 0241-535786
zentrale@sfv.de, http://www.sfv.de
Telefonische Beratung: Mo-Fr 8.30 - 12.30 Uhr
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