Bahn-Chef beklagt Wachstumsschmerzen
Pressemitteilung des Deutschen Bundestages
Berlin: (hib/HAU) Der Verkehrsausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwoch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG (DB AG) Richard Lutz und dem für Infrastruktur zuständigen Vorstandsmitglied Ronald Pofalla über die aktuelle Situation des Unternehmens diskutiert. Dabei zeigte sich Lutz überzeugt davon, dass die Schiene alle Chancen habe, der Verkehrsträger der Zukunft zu werden.
Gleichwohl sei anzuerkennen, dass es aktuell "große betriebliche Herausforderungen" gebe. Beim Thema Betriebsqualität und Pünktlichkeit sei die Bahn nicht da, wo sie es den Kunden versprochen und es sich selbst vorgenommen habe, räumte Lutz ein. Eine Erkenntnis der im Jahr 2018 intensiv durchgeführten Ursachensuche ist laut dem Bahn-Chef: Die unerwarteten Kundenzuwächse sowohl im Personenfernverkehr als auch im Güterverkehr hätten zu "Wachstumsschmerzen" geführt.
Probleme entstünden vor allem dort, wo die Infrastruktur knapp sei und dem Verkehrswachstum nicht folgen könne, sagte Lutz. Daher sei Kapazität der Schlüssel für Wachstum, Betriebsqualität und Pünktlichkeit. Das gelte für die Infrastruktur, aber auch für die Themen Personal und Fahrzeuge. Ihm sei bewusst, dass die Ausweitung der Kapazität Geld kostet, sagte der Bahn-Chef. Es sei aber gut investiertes Geld, "weil es auf Wachstum, Beschäftigung und eine gute Zukunft des Verkehrsträgers Schiene einzahlt".
Solange es allerdings die Knappheiten bei der Infrastruktur gebe, müssten diese intelligent gemanagt werden, forderte Lutz. Es gelte, die Infrastruktur in Schuss zu halten und gleichzeitig in neue Fahrzeuge zu investieren. In den nächsten fünf Jahren seien dafür mehr als sieben Milliarden Euro eingeplant. Die Bahn brauche aber auch zusätzliches Personal. Derzeit laufe eine riesige Rekrutierungswelle, sagte der Vorstandsvorsitzende. Seiner Aussage nach ist es für die Bahn trotz des angespannten Arbeitsmarktes kein Problem, die benötigten Mitarbeiter zu bekommen. Positiv für die Rekrutierung neuen Personals wirke sich auch die gestiegene Zufriedenheit der jetzigen Mitarbeiter aus.
Solange es allerdings die Knappheiten bei der Infrastruktur gebe, müssten diese intelligent gemanagt werden, forderte Lutz. Es gelte, die Infrastruktur in Schuss zu halten und gleichzeitig in neue Fahrzeuge zu investieren. In den nächsten fünf Jahren seien dafür mehr als sieben Milliarden Euro eingeplant. Die Bahn brauche aber auch zusätzliches Personal. Derzeit laufe eine riesige Rekrutierungswelle, sagte der Vorstandsvorsitzende. Seiner Aussage nach ist es für die Bahn trotz des angespannten Arbeitsmarktes kein Problem, die benötigten Mitarbeiter zu bekommen. Positiv für die Rekrutierung neuen Personals wirke sich auch die gestiegene Zufriedenheit der jetzigen Mitarbeiter aus.
Auch die Kundenzufriedenheit läge auf einem relativ hohen Niveau, sagte Lutz. Mit Blick auf die Probleme bei der Pünktlichkeit wies der Bahn-Chef auf andere Verkehrsträger hin, bei denen es auch nicht besser aussehe. Im Flugverkehr gebe es riesige Probleme und auf den Straßen stehe man im Stau.
Infrastruktur-Vorstand Pofalla machte vor den Abgeordneten deutlich, dass man an einem integrierten Konzern festhalten wolle. Das sei das Modell, das sich in Europa durchgesetzt habe, weil es aus einer integrierten Steuerungsmöglichkeit heraus bessere Durchgriffsmöglichkeiten gebe. Aus seiner Sicht werden auch keine organisatorischen Zusammenlegungen einzelner Gesellschaften des Bahn-Konzerns benötigt, sagte Pofalla. Man habe andere Maßnahmen ergriffen, die auf eine bessere Zusammenarbeit abzielten.
Auf Nachfrage machte Pofalla deutlich, dass bei der DB AG ausreichende Planungskapazitäten vorhanden seien. Man sei sehr wohl in der Lage, auch erhöhte Bauvolumen planungstechnisch abzuarbeiten. Der Bahn-Vorstand äußerte sich auch zur Kritik des Bundesrechnungshofes (BRH) an den Leistungs- und Finanzierungsvereinbarungen (LuFV) des Bundes mit der Bahn (19/6200). In dem Bericht stimmten mehrere Sachen nicht, sagte Pofalla. So habe der BRH beispielsweise bemängelt, dass in der Laufzeit der LuFV II die Zielzahl der zu erneuernden Brücken von 875 nicht erreicht werde. Nach seinem Kenntnisstand würden aber mindestens 900 Brücken saniert oder instandgesetzt. Die Wirklichkeit sei eine andere als der BRH-Bericht darstelle, sagte Pofalla.
Ein Kommentar Felix Staratschek:
Probleme entstehen laut Bahnchef Richard Lutz dort wo die Infrastruktur knapp ist und dem Verkehrswachstum nicht folgt. Daher ist Kapazität der Schlüssel für Wachstum, Betriebsqualität und Pünktlichkeit. Das gilt für die Infrastruktur..... Eine Ausweitung der Kapazität kostet Geld kostet, aber das ist laut Lutz gut investiertes Geld, das auf Wachstum, Beschäftigung und eine gute Zukunft des Verkehrsträgers Schiene eingezahlt.
Das sind heere Worte des Bahnchefs. Aber zieht er daraus auch die richtigen Konsequenzen. In Stuttgart wird für viel Geld, dass an anderer Stelle eingesetzt, riesigen Nutzen stiften könnte, Kapazität im Personenverkehr der Bahn abgebaut. Der neue Bahnhof hat weniger Kapazität als der Kopfbahnhof, ist von der Anbindung her weniger leistungsfähig und störanfälliger und erlaubt keinen integralen Taktfahrplan für das Bahn-Herz von Württemberg, dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Hinzu kommen viele Risiken, wie die mögliche Flutung der Tunnel bei Hochwasser, der Druck des Anhydrit auf die Tunnelröhren, die Schrägneigung der Bahnsteige (Rollenkoffer, Kinderwagen und Rollstühle werden sich selbstständig machen) und die Fragen des Brandschutzes und der Rettungswege.
Im Grunde ist heute ungewiss, ob dass, was da in Stuttgart ausgebuldet wird, jemals eine Betriebserlaubnis bekommt. Da sollte sich Richard Lutz an etwas erinnern, dass die Eisenbahn für solche Gefahrensituationen eine sehr gute Einrichtung hat, die Notbremse. Diese soll man nur bei Gefahr ziehen. Und Stuttgart 21 ist eine riesige Gefahr für die Zukunftsfähigkeit der Bahn. Es mag traurig sein, wenn schon so enorme materielle und geistige Ressourcen für Stuttgart 21 verschwendet wurden. Aber ein so katastrophales Projekt, wie Stuttgart 21 kann sich nie rechnen, es reist die Bahn nur immer tiefer in die Misere herein. Da ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Immerhin gibt es das Konzept zur Umnutzung der Baugruben.
Wenn der Bahnchef jedoch unbedingt Stuttgart 21 vollenden will, dann soll er umplanen. Der Kopfbahnhof soll wieder über den Tunnelbahnhof gebracht werden. Der Tunnelbahnhof bekommt nur 4 Gleise für die ICE, alle anderen Züge bleiben oben. Dann kann man Bahnsteige und Brandschutz optimieren und Zäune bauen, die verhindern, das Gegenstände auf die Gleise rollen. das heißt jedoch, dass die Statik des Dachs des Tunnelbahnhofs geändert werden muss, um die Gleise und Züge zu tragen.
Eins ist aber sicher, das was im Moment als Stuttgart 21 gebaut wird, konterkarriert die Aussagen von Richard Lutz. Er kann jetzt aber Glaubwürdigkeit und Kompetenz beweisen, wenn er seinen Aussagen Taten folgen lässt und in Stuttgart die Notbremse zieht und dann nach Lösungen sucht, wie Stuttgart Hbf. Zentrum des Deutschlandtaktes in Württemberg werden kann.
Informieren ist gar nicht schwer, gegenüber den Stuttgarter Hauptbahnhof ist die Mahnwache seit Jahren rund um die Uhr besetzt, da können jederzeit auch die Manager der Bahn vorbei schauen und sich mit Infomationen versorgen bei Leuten, die hier seit Jahren ehrenamtlich für eine bessere Bahn aktiv sind.
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