Betrifft
Quelle:
Die
 Morgenpost vom 30.9.25 hat mich überrascht. Demnach sind im Land 
Nordrhein Westfalen Pläne weit fortgeschritten neue Schnellbusse 
einzuführen. Wobei die Meldung einen Bruch im Raum-Zeit-Kontinuum hat. 
Denn ein Schnellbus von Lennep nach Bergisch Gladbach über Lüdenscheid 
ist anders nicht zu erklären. Aber statt dass man hier die Physik 
überwindet dürfte da eher ein Spiegelstrich vergessen worden sein und es
 um zwei getrennte Linien gehen. Angeblich sei das ganze mit den 
betroffenen Städten abgesprochen. Wie kommt es dann, dass ich im 
Ratsinfosystem keinen Hinweis auf die Schnellbusse finde? Das hätte doch
 Thema im Verkehrsausschuss sein müssen und die Stadt hätte die Bürger 
bitten können, sich zum Thema zu äußern. 
Radevormwald
 liegt künftig an der Schnellbuslinie Remscheid Lennep - Lüdenscheid. 
Das erstaunt mich schon, da die Grenze nach Westfalen m.W. wesentlich 
seltener überquert wird als die Grenze nach Remscheid oder Wuppertal. 
Das Fahrgastpotential ist hier eher geringer. Und warum geht die Linie 
nur bis Lüdenscheid und Lennep? Ein Schnellbus vom Friedrich Ebertplatz 
in Remscheid bis Werdohl würde Sinn machen. dabei müsste in Werdohl der 
Anschluss an die IC-Züge von und nach Frankfurt hergestellt werden. Da 
werden nämlich oft viel preiswertere Fahrkarten angeboten als bei den IC
 und ICE von Köln nach Frankfurt. Da kann man Sparpreise in Klasse 1 
ohne ICE buchen und mit einmal Umsteigen viele Orte erreichen (u.a. den 
RE nach Bamberg). Wer diese IC schon heute nutzen will muss Witten und 
Siegen als Zwischenhalt ohne Aufenthalt angeben, dann kann man bis 
Frankfurt diesen Zug nutzen. 1. Klasse lohnt sich, wenn 
ÖPNV-Anschlusszüge sehr voll sind und ist bei Sparpreisen oft 
bezahlbar. 
Zwischen
 Halver und Radevormwald würde ich den Schnellbus überall halten lassen.
 Der Bereich ist so dünn besiedelt, dass eh an den meisten Haltestellen 
nicht gehalten wird, aber ein dichterer Busfahrplan würde hier den ÖPNV 
deutlich attraktiver machen und auch Pendlern erlauben ins neue 
Industriegebiet zu fahren.
Durch
 Radevormwald würde ich unter Auslassung des Busbahnhof fahren. Umstieg 
in die 339 ist an der Haltestelle Kaiserstraße oder Rädereichen möglich,
 Umstieg in die 626 und 671 u.a. am Rathaus. Danach sollte nur noch an 
der Hermannstraße (wegen Fahrgastaufkommen für das Schulzentrum und 
Südstadt) und an der Heinestraße (in der Mitte zwischen Herbeck und 
Bergerhof) gehalten werden. 
In
 Lennep wäre ein Halt an der Rader Straße (Umstieg 669, 664) sinnvoll. 
Der Bus sollte direkt über die Kölner Straße zum Bahnhof Lennep fahren 
und dann möglichst ohne Halt bis Remscheid Hbf. Eine Ausnahme wäre nur 
denkbar, wenn es an einer Haltestelle einen guten Anschluss von oder zu 
einer anderen Buslinie gibt, dann wäre ein Halt sinnvoll. 
Interessant
 ist dass der neue Schnellbuss bei GO-Rheinland aufgeführt wird. Dabei 
ist der längste Abschnitt von Schwenke bis Lüdenscheid im Märkischen 
Kreis und damit im Bereich des NWL. Und vom Wupperdamm bis Lennep ist es
 der VRR. 
Laut
 Landesinfo soll der Bus bei GO-Rheinland von 5 bis 21 Uhr angeboten 
werden. Samstags soll erst ab 9 Uhr gefahren werden und Sonntags nach 
Bedarf. Das heißt konkret für die meisten Schichtarbeiter ist der Bus 
nicht nutzbar, wenn bis 22 Uhr gearbeitet wird. Und Pflegekräfte müssen 
auch am Wochenende früh morgens zur Arbeit. Auch für Ausflüge ist es 
gut, wenn man früh starten kann. 
Wenn
 der IC in Werdohl der Angelpunkt des Schnellbus sein soll, wäre die 
Linie 671 so umzustellen, dass diese zusammen mit dem Schnellbus etwa 
einen Halbstundentakt anbietet. Das würde den ÖPNV massiv aufwerten. 
Denkbar ist auch dass erste und letzte Fahrten mehr Halte anbieten. Denn
 wenn nur wenige Fahrgäste im Bus sind wird auch seltener gehalten, so 
dass dann bei mehr potentiellen Haltestellen trotzdem genauso schnell 
fahren kann. Denkbar ist auch, dass nachts die Linie  nur vom Busbahnhof
 in Radevormwald nach Lüdenscheid fährt und in Radevormwald den NE 19 
aus Remscheid abwartet.
So
 sehr ich die neuen Busfahrten begrüße frage ich mich doch, wie lange 
der Staat das noch finanzieren kann. Die Kosten der Corona-Zeit und die 
Rüstungsausgaben können zu einem Kollaps der Staatsfinanzen führen und 
dann ist es aus mit den ÖPNV-Träumen und sogar dem ÖPNV-Bestand. 
Johannes Mans kann sich glücklich schätzen in dieser Lage nicht wieder 
gewählt worden zu sein, denn es kann sein dass auf den neuen 
Bürgermeister Umbrüche zukommen die keinem Freude machen. Johannes Mans 
hat sich um Radevormwald verdient gemacht, ich möchte nicht wissen, wo 
Radevormwald jetzt stünde, wäre der Bürgermeister geworden den CDU und 
SPD hier mal durchboxen wollten und der dazu führte dass die AL 
verzweifelt einen Gegenkandidaten gesucht hat, mit dem wir dann als 
kleines Team Erfolg hatten. Ich bin nicht mit allem was Mans gemacht hat
 zufrieden, aber ich weiß, wenn er da nicht wäre wäre vieles noch 
schlechter gelaufen und nichts verbessert. Hoffen wir das Dejan 
Vujinovic daraus gelernt hat. Ich wünsche ihm eine gute Hand und Gottes 
Segen und dass es ihm gelingt Radevormwald im positiven Sinne neu zu 
denken.
Abs.
Felix Staratschek
Freiligrathstr. 2
42477 Radevormwald
 
 
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