In den Jahren 2010 und 2011 wuchs die
Solarenergie zehnmal schneller als der Gesetzgeber geplant hatte.
Schon jetzt (Frühjahr 2012) speisen Solaranlagen an sonnigen
Tagen um die Mittagszeit mehr Leistung ins Stromnetz ein als 18 Atom-
oder Braunkohlekraftwerksblöcke.
Bei unvermindert weiterem Ausbau wird es bald um die Mittagszeit nicht mehr verwendbare Überschüsse geben, die man aber am Abend, in der Nacht und am frühen Morgen gut gebrauchen könnte. Deshalb gehört zu jeder neuen Solaranlage unbedingt ein Pufferspeicher, d.h. eine aufladbare Batterie. Solaranlagenbetreiber brauchen dafür einen zusätzlichen finanziellen
Anreiz. Wie dieser geregelt sein könnte, lesen Sie bitte unter http://www.sfv.de/artikel/speicherausbau.htm .
Die massenhafte Integration von Stromspeichern in Solaranlagen und Windparks wird die Struktur des Energieversorgungssystems grundlegend verändern. In sonnigen Wochen wird eine Vollversorgung mit Solarstrom, in windigen Wochen mit Windstrom rund um die Uhr möglich sein.
Das städtische Solarpotential nutzen
Jeder zweite Deutsche lebt in einer Stadt - zumeist alsMieter. Wohnblocks mit geeigneten Süddächern sowie Bürohochhäuser mit Glasfassaden warten auf passende Solaranlagen. Die Eigentümer, Wohnungsbaugesellschaften mit Verwaltungsbürokratie, arbeiten nach vorgegebener Geschäftsroutine, in der eine solare Investition - wenn überhaupt - ausschließlich nach finanziellen Gesichtspunkten und unter Betonung der Risikoanalyse erwogen wird. Notwendig ist deshalb die Rückkehr zu einer profitablen und zuverlässig kalkulierbaren Einspeisevergütung. Bei den Erneuerbaren Energien muss sich Leistung wieder lohnen. Entscheidend ist nicht, dass die Energiewende möglichst billig wird, sondern dass sie schneller vorankommt, bevor der nächste Atomunfall Millionen unglücklich macht oder der Klimawandel unbeherrschbar wird. Zunehmende Belastung ärmerer Bevölkerungsschichten durch steigende
Strompreise sollte durch soziale Maßnahmen aufgefangen werden, anstatt durch Verlangsamung der Energiewende. Deutschland muss bei der Energiewende wieder Vorbild werden.
Bürokratische Hindernisse für die Windenergie beseitigen
Bei der Beurteilung von Windkraftanlagen muss nicht nur die Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen, sondern andererseits auch die Klimaentlastung bedacht werden, die allen Lebewesen zu Gute kommt. Dennoch gibt es immer noch erbitterten Widerstand, weil Naturfreunde irrtümlich glauben, mit Windanlagen auf zwei Prozent der Landesfläche könne man die Energiewende schaffen. Eine ernsthafte quantitative Analyse z.B. mit dem Programm http://www.energiewenderechner.de zeigt jedoch, dass etwa 10 Prozent der Landesfläche notwendig sind, um anteilig nicht nur den Strom-, sondern auch den Wärme- und Treibstoffbedarf zu decken. Zahllose Gemeinden und Kreise verhindern den Bau von Windanlagen, indem sie „Windkonzentrationszonen“ einrichten. Auf allen übrigen Flächen im „Außenbereich“ dürfen dann automatisch keine Windanlagen mehr errichtet werden. Diese Bestimmung (§ 35 Abs. 3 Bundesbaugesetzbuch) verhindert eine sachgerechte Abwägung im Einzelfall und nimmt Landeigentümern das Recht, Windanlagen auf ihrem eigenen Grund und Boden zu errichten, selbst dann, wenn sie von Naturschutzgebieten und Wohngebäuden den notwendigen Abstand haben.
Drei Schwerpunktefür die Energiewende
--Solarstrom vor allem in den Städten – mit Speichern für den Abend und die Nacht
--Windenergie in der Nähe der Städte und Industriegebiete. Zehn Prozent der Landesfläche reichen aus
--Dezentrale Speicher für vier Wochen ohne Wind und Sonne
Entwicklung dezentraler Langzeitspeicher
Erfahrungen zeigen, dass man sich sicherheitshalber auf vier Wochen ohne Wind und Sonne einrichten muss. Zur Überbrückung dieser Zeitspanne sind Langzeitspeicher erforderlich. Sie benötigen viel Platz. Das geringste Volumen beanspruchen chemische Speicher: Man kann mit überschüssiger Energie, z.B. aus dem CO2 der Atmosphäre, Methan oder Methanol herstellen (und dabei sogar den CO2-Gehalt der Atmosphäre vermindern). Methanol ähnelt dem Benzin, lässt sich aber ohne Umweltgefährdung in Tanks lagern. Die darin gespeicherte Energie lässt sich in Brennstoffzellen oder Verbrennungsmaschinen zurückgewinnen.
Man wird diese Technologie wegen ihres geringen Wirkungsgrades nur zur Anlage eines Notvorrats nutzen, der selten wirklich gebraucht werden wird. Wir fordern ein Anreizprogramm zur Weiterentwicklung. Dazu müssen wir nicht abwarten, bis es überschüssigen Sonnen- oder Windstrom gibt. Jeder Überschussstrom, auch aus Grundlastkraftwerken, kann genutzt werden. Damit könnten beispielsweise Methanolproduktionsanlagen schon heute stabilisierende Aufgaben im Stromnetz erfüllen.
Politische Forderungen
• Rückkehr zu einer profitablen und zuverlässig kalkulierbaren Einspeisevergütung
• Zusatzvergütungen für Solarstrom aus Solaranlagen mit integriertem Stromspeicher
• Generelle baurechtliche Privilegierung der Windenergie im Außenbereich ohne Einschränkung durch Konzentrationszonen
• Förderung von Langzeitspeichern mit Anreizen zur Herstellung von Methanol aus dem CO2 der Atmosphäre
Die Zeit drängt. Schnelligkeit zählt!
Dezentralisierung beschleunigt die Energiewende
Wir können nicht auf Pumpspeicherkraftwerke in Norwegen, Solaranlagen in Afrika (Desertec) oder Griechenland, Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee, sowie die dazugehörigen europaweiten Fernleitungen (Supergrid) warten. Solche zeitaufwändigen Großprojekte können nur von großen Energiekonzernen bewältigt werden. Doch die sind nicht an schneller Umsetzung interessiert, weil sie ihren eigenen Kraftwerken, Braunkohlegruben, Raffinerien, Tankstellen und Gasleitungen keine Konkurrenz machen wollen. Wir brauchen Akteure, die von den Großkonzernen unabhängig sind und Interesse an schnell zu verwirklichenden, dezentralen Projekten haben.
Kurze Entfernungen zwischen Erzeuger, Speicher und Verbraucher vermindern den Leitungsbau und erhöhen die Versorgungssicherheit. Millionen von Solar- und Windanlagen sowie dezentrale Stromspeicher überall im Land garantieren die Überlebensfähigkeit der regionalen Stromversorgung.
Wir setzen auf dezentrale Lösungen.
Über die Potentiale der heimischen Erneuerbaren Energien und den nationalen Energiebedarf informiert http://www.energiewenderechner.de
Stand: April 2012
PV-Anlagen mit Pufferspeicher zur Netzstabilisierung
Der Vortrag wurde zum 28.04.12 erneut aktualisiert. Mit vielen Grafiken
und erstmals mit dazugehörigem Sprechtext
http://www.sfv.de/pdf/PV_mit_ integriertem_Speicher_56_ Vollversion_280412pdf.pdf
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.
Frère-Roger-Str. 8-10 • 52062 Aachen
Tel.: 0241-511616 • Fax: 0241-535786
zentrale@sfv.de • http://www.sfv.de
Anmerkung vom Viertürmeblog:
Der größte Energiespeicher heißt Kurzarbeit. Leben mit der Natur heißt auch leben mit den Angeboten der Natur. Bei extremen Wetterlagen, die bezogen auf viele Jahre nur wenig Zeit beanspruchen, muss auch mal die Arbeit in Energieintensiven Bereichen ruhen. Die Zeit kann ja für Kontroll- und Wartungsarbeiten genutzt werden.
Bei unvermindert weiterem Ausbau wird es bald um die Mittagszeit nicht mehr verwendbare Überschüsse geben, die man aber am Abend, in der Nacht und am frühen Morgen gut gebrauchen könnte. Deshalb gehört zu jeder neuen Solaranlage unbedingt ein Pufferspeicher, d.h. eine aufladbare Batterie. Solaranlagenbetreiber brauchen dafür einen zusätzlichen finanziellen
Anreiz. Wie dieser geregelt sein könnte, lesen Sie bitte unter http://www.sfv.de/artikel/speicherausbau.htm .
Die massenhafte Integration von Stromspeichern in Solaranlagen und Windparks wird die Struktur des Energieversorgungssystems grundlegend verändern. In sonnigen Wochen wird eine Vollversorgung mit Solarstrom, in windigen Wochen mit Windstrom rund um die Uhr möglich sein.
Das städtische Solarpotential nutzen
Jeder zweite Deutsche lebt in einer Stadt - zumeist alsMieter. Wohnblocks mit geeigneten Süddächern sowie Bürohochhäuser mit Glasfassaden warten auf passende Solaranlagen. Die Eigentümer, Wohnungsbaugesellschaften mit Verwaltungsbürokratie, arbeiten nach vorgegebener Geschäftsroutine, in der eine solare Investition - wenn überhaupt - ausschließlich nach finanziellen Gesichtspunkten und unter Betonung der Risikoanalyse erwogen wird. Notwendig ist deshalb die Rückkehr zu einer profitablen und zuverlässig kalkulierbaren Einspeisevergütung. Bei den Erneuerbaren Energien muss sich Leistung wieder lohnen. Entscheidend ist nicht, dass die Energiewende möglichst billig wird, sondern dass sie schneller vorankommt, bevor der nächste Atomunfall Millionen unglücklich macht oder der Klimawandel unbeherrschbar wird. Zunehmende Belastung ärmerer Bevölkerungsschichten durch steigende
Strompreise sollte durch soziale Maßnahmen aufgefangen werden, anstatt durch Verlangsamung der Energiewende. Deutschland muss bei der Energiewende wieder Vorbild werden.
Bürokratische Hindernisse für die Windenergie beseitigen
Bei der Beurteilung von Windkraftanlagen muss nicht nur die Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen, sondern andererseits auch die Klimaentlastung bedacht werden, die allen Lebewesen zu Gute kommt. Dennoch gibt es immer noch erbitterten Widerstand, weil Naturfreunde irrtümlich glauben, mit Windanlagen auf zwei Prozent der Landesfläche könne man die Energiewende schaffen. Eine ernsthafte quantitative Analyse z.B. mit dem Programm http://www.energiewenderechner.de zeigt jedoch, dass etwa 10 Prozent der Landesfläche notwendig sind, um anteilig nicht nur den Strom-, sondern auch den Wärme- und Treibstoffbedarf zu decken. Zahllose Gemeinden und Kreise verhindern den Bau von Windanlagen, indem sie „Windkonzentrationszonen“ einrichten. Auf allen übrigen Flächen im „Außenbereich“ dürfen dann automatisch keine Windanlagen mehr errichtet werden. Diese Bestimmung (§ 35 Abs. 3 Bundesbaugesetzbuch) verhindert eine sachgerechte Abwägung im Einzelfall und nimmt Landeigentümern das Recht, Windanlagen auf ihrem eigenen Grund und Boden zu errichten, selbst dann, wenn sie von Naturschutzgebieten und Wohngebäuden den notwendigen Abstand haben.
Drei Schwerpunktefür die Energiewende
--Solarstrom vor allem in den Städten – mit Speichern für den Abend und die Nacht
--Windenergie in der Nähe der Städte und Industriegebiete. Zehn Prozent der Landesfläche reichen aus
--Dezentrale Speicher für vier Wochen ohne Wind und Sonne
Entwicklung dezentraler Langzeitspeicher
Erfahrungen zeigen, dass man sich sicherheitshalber auf vier Wochen ohne Wind und Sonne einrichten muss. Zur Überbrückung dieser Zeitspanne sind Langzeitspeicher erforderlich. Sie benötigen viel Platz. Das geringste Volumen beanspruchen chemische Speicher: Man kann mit überschüssiger Energie, z.B. aus dem CO2 der Atmosphäre, Methan oder Methanol herstellen (und dabei sogar den CO2-Gehalt der Atmosphäre vermindern). Methanol ähnelt dem Benzin, lässt sich aber ohne Umweltgefährdung in Tanks lagern. Die darin gespeicherte Energie lässt sich in Brennstoffzellen oder Verbrennungsmaschinen zurückgewinnen.
Man wird diese Technologie wegen ihres geringen Wirkungsgrades nur zur Anlage eines Notvorrats nutzen, der selten wirklich gebraucht werden wird. Wir fordern ein Anreizprogramm zur Weiterentwicklung. Dazu müssen wir nicht abwarten, bis es überschüssigen Sonnen- oder Windstrom gibt. Jeder Überschussstrom, auch aus Grundlastkraftwerken, kann genutzt werden. Damit könnten beispielsweise Methanolproduktionsanlagen schon heute stabilisierende Aufgaben im Stromnetz erfüllen.
Politische Forderungen
• Rückkehr zu einer profitablen und zuverlässig kalkulierbaren Einspeisevergütung
• Zusatzvergütungen für Solarstrom aus Solaranlagen mit integriertem Stromspeicher
• Generelle baurechtliche Privilegierung der Windenergie im Außenbereich ohne Einschränkung durch Konzentrationszonen
• Förderung von Langzeitspeichern mit Anreizen zur Herstellung von Methanol aus dem CO2 der Atmosphäre
Die Zeit drängt. Schnelligkeit zählt!
Dezentralisierung beschleunigt die Energiewende
Wir können nicht auf Pumpspeicherkraftwerke in Norwegen, Solaranlagen in Afrika (Desertec) oder Griechenland, Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee, sowie die dazugehörigen europaweiten Fernleitungen (Supergrid) warten. Solche zeitaufwändigen Großprojekte können nur von großen Energiekonzernen bewältigt werden. Doch die sind nicht an schneller Umsetzung interessiert, weil sie ihren eigenen Kraftwerken, Braunkohlegruben, Raffinerien, Tankstellen und Gasleitungen keine Konkurrenz machen wollen. Wir brauchen Akteure, die von den Großkonzernen unabhängig sind und Interesse an schnell zu verwirklichenden, dezentralen Projekten haben.
Kurze Entfernungen zwischen Erzeuger, Speicher und Verbraucher vermindern den Leitungsbau und erhöhen die Versorgungssicherheit. Millionen von Solar- und Windanlagen sowie dezentrale Stromspeicher überall im Land garantieren die Überlebensfähigkeit der regionalen Stromversorgung.
Wir setzen auf dezentrale Lösungen.
Über die Potentiale der heimischen Erneuerbaren Energien und den nationalen Energiebedarf informiert http://www.energiewenderechner.de
Stand: April 2012
PV-Anlagen mit Pufferspeicher zur Netzstabilisierung
Der Vortrag wurde zum 28.04.12 erneut aktualisiert. Mit vielen Grafiken
und erstmals mit dazugehörigem Sprechtext
http://www.sfv.de/pdf/PV_mit_
Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V.
Frère-Roger-Str. 8-10 • 52062 Aachen
Tel.: 0241-511616 • Fax: 0241-535786
zentrale@sfv.de • http://www.sfv.de
Anmerkung vom Viertürmeblog:
Der größte Energiespeicher heißt Kurzarbeit. Leben mit der Natur heißt auch leben mit den Angeboten der Natur. Bei extremen Wetterlagen, die bezogen auf viele Jahre nur wenig Zeit beanspruchen, muss auch mal die Arbeit in Energieintensiven Bereichen ruhen. Die Zeit kann ja für Kontroll- und Wartungsarbeiten genutzt werden.
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