Aus dem Newsletter von Birgit Kelle / Frau 2000plus
Morgen beginnt die heiße Woche im Karneval, bei mir im Rheinland rüsten gerade alle auf, Zeit sich als Eltern Gedanken zu machen, mit welchem Kostümen man noch politisch korrekt selbst bekleidet sein oder seine Kinder in den Kindergarten schicken kann, ohne dass anschließend ein runder Tisch einberufen wird, eine Toleranz-Nachschulung fällig wird, oder das Jugendamt eingeschaltet wird.
Morgen beginnt die heiße Woche im Karneval, bei mir im Rheinland rüsten gerade alle auf, Zeit sich als Eltern Gedanken zu machen, mit welchem Kostümen man noch politisch korrekt selbst bekleidet sein oder seine Kinder in den Kindergarten schicken kann, ohne dass anschließend ein runder Tisch einberufen wird, eine Toleranz-Nachschulung fällig wird, oder das Jugendamt eingeschaltet wird.
Bereits als meine jetzt 20-jährige Tochter noch im Kindergartenalter war, sorgte das Thema Waffen bei Cowboys und Indianern für heiße Diskussionen, auch unsere Bildungseinrichtungen waren pazifistisch orientiert. Es reichte nicht, dass man die Knallmunition wegließ, der Cowboy durfte nicht mal mit Waffenattrappe kommen. Frieden schaffen nur noch mit der blanken Hand.
Unter der Fahne der Gender-Ideologen befassen sich Menschen mit den sonderbarsten Dingen. Regenbogenfahnen vor dem Kölner Dom. (Bild: Felix Staratschek) |
Pinke Prinzessinnen würde ich ja auch nicht mehr in die Kita schicken. Sicher wird man damit inzwischen als sexistisch stereotype Eltern gemeldet, die sich gegen Geschlechtervielfalt positionieren.
Nur Jungs würde ich noch mit Eiskönigin Elsa-Kostüm gefahrlos rauslassen, das wiederum signalisiert Offenheit und Toleranz, wenn auch nicht zwingend unter Gleichaltrigen.
Zahlreiche Kitas machen seit ein paar Jahren bundesweit von sich reden, weil in ihnen nur noch „kultursensibel und vorurteilsfrei“ Fasching gefeiert werden darf. Kostüme können Gefühle verletzten lernen wir da. Was demnach definitiv nicht mehr geht sind Indianer, Chinesen, Scheichs oder Urwaldköniginnen im Bananenröckchen. Hier lauert der Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ oder englisch „Cultural Appropriation“. Die empfindsamen Schneeflocken-Seelchen der Linksfront haben längst erkannt, dass es einen Alltagsrassismus im Fasching darstellt, wenn man sich selbst die äußeren Merkmale einer fremden Kultur widerrechtlich aneignet und damit so tut, als könne man nur mit Angleichung von Äußerlichkeiten, ein anderer sein.
Merke: Nur Faschisten tragen noch so böse Kostüme wie Chinese, Indianer oder - Gott bewahre – als Schwarzer, falls man das überhaupt noch so sagen kann, ich bin unsicher.
Ich selbst habe noch als 9-Jährige beim Krippenspiel einen der Könige aus dem Morgenland gemimt. Keine Zeile Text, aber rabenschwarzes Gesicht. Ich bin sehr froh, dass es damals noch keine Handys gab und nicht gefilmt wurde, sonst würde es mir heute gehen wie Justin Trudeaux, den zwar sexuell sehr vielfältig sensiblen Premierminister von Kanada, der sich aber vor Jahren als Prinz Aladdin das Gesicht einfärbte, was ihn, liberal hin oder her, fast den hübschen Premierministerposten gekostet hätte. Er hat sich dann auch brav entschuldigt für den Fehltritt.
Was ich mir aber als Frage stelle angesichts eines neuen Massenaufkommens von Trans-Frauen, und zwar nicht nur traditionell im Kölner Karneval sondern neuerdings überall:
Was ich mir aber als Frage stelle angesichts eines neuen Massenaufkommens von Trans-Frauen, und zwar nicht nur traditionell im Kölner Karneval sondern neuerdings überall:
Warum gilt es als politisch inkorrektes Sakrileg, auch nur im Karneval so zu tun, als sei man ein Chinese, ein Schwarzer oder ein Indianer, obwohl man es nicht ist, weil es nur jenen zugestanden wird, die tatsächlich als solche geboren wurden, während gleichzeitig niemand ein Problem damit hat, wenn im Zuge der Geschlechtervielfalt derzeit Männer beanspruchen, Frauen zu sein, indem sie durch rein äußerliche Adaption unser Geschlecht und auch unsere Umkleideräume kapern, in England gar die Frauengefängnisse?
Warum darf ich nicht beleidigt sein, wenn jemand so tut, als sei er das, was ich von Geburt an doch bin: Eine Frau?
Warum darf ich nicht beleidigt sein, wenn jemand so tut, als könne er mich als Mutter ersetzen, obwohl er es schlicht nicht sein kann?
Stattdessen werden dann Frauen wie ich als transphob bezeichnet, weil wir jenen gegenüber intolerant seien, die unsere Weiblichkeit kapern.
Suchen Sie bitte nicht nach einer logischen Erklärung. Es ist schlicht nur einer dieser vielen Brüche und Paradoxien in der empfindsamen Gendertheorie.
Jeder darf alles sagen, schreiben und teilen ... klüger wird es dadurch nicht.
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