IEF, 18.02.2020 – Verschiedene aktuelle Studien befassen sich mit den Folgen von Geschlechtsidentitätsstörungen und Geschlechtsumwandlungen.
Alarmierende Zahlen gerade bei jungen Menschen
Ein aktueller Bericht des schwedischen Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen zeigt, dass zwischen den Jahren 2008 bis 2018 die Anzahl von Personen, die als Mädchen geboren wurden und im Alter von 13 bis 17 Jahren an einer Geschlechtsidentitätsstörung (GID) leiden, um das 15-fache gestiegen ist. Ein Anstieg von GID um immerhin das Vierfache wurde im gleichen Zeitraum bei Männern im Alter von 18 bis 24 Jahren festgestellt. Die Gesamtzahl der Betroffenen liegt in Schweden bei ca. 6000 Personen. Peter Salmi, ein Mitarbeiter des Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen gab dazu gegenüber dem schwedischen Nachrichtenportal thelocal.se an, dass ein Anstieg von GIDs zwar ohne Zweifel festgestellt werden könne, die Gründe dafür aber absolut unbekannt seien.
GIDs oft von psychischen Erkrankungen begleitet
Darüber hinaus zeigt der Bericht, dass eine Mehrheit der Personen dieser Gruppe unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen leidet. Besonders betroffen sind hier wiederum junge Frauen. Erschreckend ist, dass in der genannten Gruppe auch die Anzahl von selbstverletzendem Verhalten erhöht ist, sowie die Wahrscheinlichkeit durch einen Selbstmord zu sterben.
Schwierige Datenlage bei Langzeitstudien
Bei der Erforschung der Folgen dieses Anstiegs von GIDs stoßen Wissenschaftler allerdings auf Schwierigkeiten bei der bisherigen Studienlage. Erste Studien behandeln zum aktuellen Zeitpunkt zwar die Langzeitfolgen von gegengeschlechtlichen Hormonbehandlungen und geschlechtsumwandelnden Operationen. Es könne jedoch bei weitem noch nicht davon gesprochen werden, dass die Folgen ausreichend untersucht seien. Eine 2018 von einem Nottinghamer Forscherteam rund um Anna Nobili durchgeführte Metastudie, in deren Verlauf 94 potentiell relevante Artikel zur Lebensqualität von Menschen mit einer Geschlechtsidentitätsstörung untersucht wurden, stellt fest, dass bei fast allen Artikeln und Studien systematische Fehler bestehen, beispielsweise einmalig durchgeführte Befragungen, fehlende Kontrollgruppen oder ein generell hohes Verzerrungspotential. Laut der Metastudie wurden nur zwei Studien als hochwertig bewertet. Die größten Probleme derartiger Studien wären eine oft zu kurze Laufzeit bzw. die Tatsache, dass bei längeren Studienverläufen ein großer Teil der Teilnehmer für die Studien verloren gingen.
Eine weitere Studie von Vicki Kristman und Pierre Côté aus dem Jahr 2004 hat ergeben, dass eine Teilnehmer-Abbruchquote über 20 Prozent zu einer Einschränkung der Verlässlichkeit der jeweiligen Studienergebnissen führt. Eine unter der Leitung von D.W. Murray erstellte Studie 1997 zeige, dass es oftmals jene Teilnehmer sind, die für eine Studie verloren gehen, bei denen während des Studienverlaufs nach einer medizinischen Maßnahme schwerwiegendere Probleme auftreten. So hat eine großangelegte deutsche Studie vom Sexualwissenschaftler Friedemann Pfäfflin und der Psychotherapeutin Ulrike Ruppin aus 2015, die der Geschlechtsumwandlung viele positive Langzeitfolgen zuschreibt, 49,3 Prozent der Teilnehmer während des Studienverlaufs verloren, was zahlreiche Fragen über ihre Aussagekraft aufwerfe.
Für Österreich liegen keine Zahlen vor
Für Österreich gibt es aktuell laut gesundheit.gv.at, einer Internetseite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, keine belastbaren Zahlen über Personen die unter einer Geschlechtsidentitätsstörung leiden und die Folgen von gegengeschlechtlicher Hormontherapie und geschlechtsumwandelnder Operationen. „Gerade im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Geschlechtsidentitätsstörung und vermehrten psychischen Erkrankungen sowie ihren Folgen besteht hier dringender Handlungsbedarf“, so Dr. Stephanie Merckens, Biopolitikerin am Institut für Ehe und Familie (IEF). (MM)
Alarmierende Zahlen gerade bei jungen Menschen
Ein aktueller Bericht des schwedischen Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen zeigt, dass zwischen den Jahren 2008 bis 2018 die Anzahl von Personen, die als Mädchen geboren wurden und im Alter von 13 bis 17 Jahren an einer Geschlechtsidentitätsstörung (GID) leiden, um das 15-fache gestiegen ist. Ein Anstieg von GID um immerhin das Vierfache wurde im gleichen Zeitraum bei Männern im Alter von 18 bis 24 Jahren festgestellt. Die Gesamtzahl der Betroffenen liegt in Schweden bei ca. 6000 Personen. Peter Salmi, ein Mitarbeiter des Zentralamtes für Gesundheits- und Sozialwesen gab dazu gegenüber dem schwedischen Nachrichtenportal thelocal.se an, dass ein Anstieg von GIDs zwar ohne Zweifel festgestellt werden könne, die Gründe dafür aber absolut unbekannt seien.
GIDs oft von psychischen Erkrankungen begleitet
Darüber hinaus zeigt der Bericht, dass eine Mehrheit der Personen dieser Gruppe unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen leidet. Besonders betroffen sind hier wiederum junge Frauen. Erschreckend ist, dass in der genannten Gruppe auch die Anzahl von selbstverletzendem Verhalten erhöht ist, sowie die Wahrscheinlichkeit durch einen Selbstmord zu sterben.
Schwierige Datenlage bei Langzeitstudien
Bei der Erforschung der Folgen dieses Anstiegs von GIDs stoßen Wissenschaftler allerdings auf Schwierigkeiten bei der bisherigen Studienlage. Erste Studien behandeln zum aktuellen Zeitpunkt zwar die Langzeitfolgen von gegengeschlechtlichen Hormonbehandlungen und geschlechtsumwandelnden Operationen. Es könne jedoch bei weitem noch nicht davon gesprochen werden, dass die Folgen ausreichend untersucht seien. Eine 2018 von einem Nottinghamer Forscherteam rund um Anna Nobili durchgeführte Metastudie, in deren Verlauf 94 potentiell relevante Artikel zur Lebensqualität von Menschen mit einer Geschlechtsidentitätsstörung untersucht wurden, stellt fest, dass bei fast allen Artikeln und Studien systematische Fehler bestehen, beispielsweise einmalig durchgeführte Befragungen, fehlende Kontrollgruppen oder ein generell hohes Verzerrungspotential. Laut der Metastudie wurden nur zwei Studien als hochwertig bewertet. Die größten Probleme derartiger Studien wären eine oft zu kurze Laufzeit bzw. die Tatsache, dass bei längeren Studienverläufen ein großer Teil der Teilnehmer für die Studien verloren gingen.
Eine weitere Studie von Vicki Kristman und Pierre Côté aus dem Jahr 2004 hat ergeben, dass eine Teilnehmer-Abbruchquote über 20 Prozent zu einer Einschränkung der Verlässlichkeit der jeweiligen Studienergebnissen führt. Eine unter der Leitung von D.W. Murray erstellte Studie 1997 zeige, dass es oftmals jene Teilnehmer sind, die für eine Studie verloren gehen, bei denen während des Studienverlaufs nach einer medizinischen Maßnahme schwerwiegendere Probleme auftreten. So hat eine großangelegte deutsche Studie vom Sexualwissenschaftler Friedemann Pfäfflin und der Psychotherapeutin Ulrike Ruppin aus 2015, die der Geschlechtsumwandlung viele positive Langzeitfolgen zuschreibt, 49,3 Prozent der Teilnehmer während des Studienverlaufs verloren, was zahlreiche Fragen über ihre Aussagekraft aufwerfe.
Erhöhte Sterblichkeitsrate bei Menschen, die eine Geschlechtsumwandlung durchführen
Die größte und längste der überprüften Studien stammt aus dem Jahr 2011 und befasst sich mit Personen in den Niederlanden, die eine gegengeschlechtliche Hormontherapie erhalten. Diese Studie von Henk Asscheman aus dem Jahr 2011 zeigt bei Frauen, die sich zu Männern umwandeln lassen, keine negativen Auswirkungen. Bei der Gruppe von Männern, die sich zu Frauen umwandeln lassen und die mit einem Anteil von 72,6 Prozent der Gesamtgruppe die deutlich größere war, zeigt sich eine um 51 Prozent erhöhte Sterblichkeitsrate im Vergleich zur Durchschnittbevölkerung. Neben unbekannten Gründen konnten insbesondere Selbstmord, AIDS, kardiovaskuläre Erkrankungen und Drogenmissbrauch als Todesursachen in dieser Gruppe ermittelt werden.
Darüber hinaus zeigt eine Studie von Cecilia Dhejne ebenfalls aus dem Jahr 2011, dass Personen nach einer geschlechtsumwandelnden Operation 7,6-mal häufiger Selbstmordversuche begehen als eine Kontrollgruppe. Diese Versuche enden 19-mal häufiger tödlich.
Die größte und längste der überprüften Studien stammt aus dem Jahr 2011 und befasst sich mit Personen in den Niederlanden, die eine gegengeschlechtliche Hormontherapie erhalten. Diese Studie von Henk Asscheman aus dem Jahr 2011 zeigt bei Frauen, die sich zu Männern umwandeln lassen, keine negativen Auswirkungen. Bei der Gruppe von Männern, die sich zu Frauen umwandeln lassen und die mit einem Anteil von 72,6 Prozent der Gesamtgruppe die deutlich größere war, zeigt sich eine um 51 Prozent erhöhte Sterblichkeitsrate im Vergleich zur Durchschnittbevölkerung. Neben unbekannten Gründen konnten insbesondere Selbstmord, AIDS, kardiovaskuläre Erkrankungen und Drogenmissbrauch als Todesursachen in dieser Gruppe ermittelt werden.
Darüber hinaus zeigt eine Studie von Cecilia Dhejne ebenfalls aus dem Jahr 2011, dass Personen nach einer geschlechtsumwandelnden Operation 7,6-mal häufiger Selbstmordversuche begehen als eine Kontrollgruppe. Diese Versuche enden 19-mal häufiger tödlich.
Nach kurzen Hochgefühlen kommt ein tiefer Fall
Eine von Ebba K. Lindqvist unter dem Titel „Quality of Life Improves Early after Gender Reassignment Surgery in Transgender Women“ erstellte Studie aus 2016 zeigt deutlich einen „Honeymoon Effect“, was bedeutet, dass es kurz nach einer geschlechtsumwandelnden Operation den betroffenen Personen physisch und psychisch besser gehe als davor. Im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung seien sie in Bezug auf ihre Lebensqualität allerdings immer noch auf einem niedrigeren Niveau einzustufen. Nach drei Jahren beginne die Zufriedenheit in allen Aspekten nachhaltig zu sinken.
Noah Admans stellt in einer 2017 erstellten Studie fest, dass es für ihn zwar „unlogisch“ sei, aber dass die Suizidphantasien und Selbstmordversuche von Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörungen im Jahr nach der geschlechtsumwandelnden Operation mit 50,6 Prozent deutlich höher lägen, als vor der Operation (36,1 Prozent).
Alarmierende Zahlen aus Deutschland
In der Bundesrepublik Deutschland ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unter einer Geschlechtsidentitätsstörung leiden, laut Auskunft des deutschen Ethikrats in den vergangenen Jahren „sehr stark gestiegen“. In einer Presseaussendung anlässlich einer Abendveranstaltung zum Thema Bioethik am 19.02.2020 gibt der Ethikrat einige Empfehlungen aus und fordert unter anderem, dass „langfristige Folgen medizinischer Behandlungen weiter untersucht werden müssen“.
Eine von Ebba K. Lindqvist unter dem Titel „Quality of Life Improves Early after Gender Reassignment Surgery in Transgender Women“ erstellte Studie aus 2016 zeigt deutlich einen „Honeymoon Effect“, was bedeutet, dass es kurz nach einer geschlechtsumwandelnden Operation den betroffenen Personen physisch und psychisch besser gehe als davor. Im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung seien sie in Bezug auf ihre Lebensqualität allerdings immer noch auf einem niedrigeren Niveau einzustufen. Nach drei Jahren beginne die Zufriedenheit in allen Aspekten nachhaltig zu sinken.
Noah Admans stellt in einer 2017 erstellten Studie fest, dass es für ihn zwar „unlogisch“ sei, aber dass die Suizidphantasien und Selbstmordversuche von Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörungen im Jahr nach der geschlechtsumwandelnden Operation mit 50,6 Prozent deutlich höher lägen, als vor der Operation (36,1 Prozent).
Alarmierende Zahlen aus Deutschland
In der Bundesrepublik Deutschland ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die unter einer Geschlechtsidentitätsstörung leiden, laut Auskunft des deutschen Ethikrats in den vergangenen Jahren „sehr stark gestiegen“. In einer Presseaussendung anlässlich einer Abendveranstaltung zum Thema Bioethik am 19.02.2020 gibt der Ethikrat einige Empfehlungen aus und fordert unter anderem, dass „langfristige Folgen medizinischer Behandlungen weiter untersucht werden müssen“.
Für Österreich liegen keine Zahlen vor
Für Österreich gibt es aktuell laut gesundheit.gv.at, einer Internetseite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, keine belastbaren Zahlen über Personen die unter einer Geschlechtsidentitätsstörung leiden und die Folgen von gegengeschlechtlicher Hormontherapie und geschlechtsumwandelnder Operationen. „Gerade im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Geschlechtsidentitätsstörung und vermehrten psychischen Erkrankungen sowie ihren Folgen besteht hier dringender Handlungsbedarf“, so Dr. Stephanie Merckens, Biopolitikerin am Institut für Ehe und Familie (IEF). (MM)
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