Dr. rer. nat. Erich Koch, Md. ÖDP
Otzbergring 40, 64846 Groß-Zimmern 04. Juni 2008
An
Frau Ministerin Tanja Gönner
Umweltministerium Baden-Württemberg
Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart
Hochwasser-Katastrophen nachhaltig vermeiden
Sehr geehrte Frau Ministerin!
Ich bin ein waschechter Oberschwabe (Altshausen, Landkreis Ravensburg). Auch wenn ich mit meiner 6köpfigen Familie seit 27 Jahren in Südhessen (Nähe Darmstadt) wohne, verfolge ich mit großem Interesse Ihre Tätigkeit als Umweltministerin des Landes Baden-Württembergs.
Soweit als Prolog. Doch nun zur Sache.
Im Landkreis Ravensburg hatten wir vom 22. bis 25. April 2008 derartige Überschwemmungen, wie ich sie in den vergangenen 60 Jahren noch nicht erlebt habe.
Jetzt, am Montag, dem 02. Juni 2008, ertrank der Zollernalbkreis regelrecht in den Fluten des sonst so harmlosen Bächleins Starzel. Für mich sind diese Hochwasser-Katastrophen nicht überraschend, weil sie hausgemacht sind aufgrund von Missachtung hydrologischer Bilanzierungen und ökologischer Sachverhalte.
Aus meteorologischer Sicht war das Unwetter ein typischer Vorgang, wie er in den Sommer-Monaten immer wieder entsteht.
Dass es ausgerechnet das Killer-Tal getroffen hat, war nicht vorherzusehen. Es hätte auch das benachbarte Eyach-Tal sein können. Jedoch die Auswirkungen waren für mich klar vorhersehbar. Das Einzugsgebiet des Baches Starzel liegt bei ca. 850 Höhenmetern. Die Mündung nach ca. 30 km Bachlauf in den Neckar liegt bei genau 349 Meter N.N.
Das durchschnittliche Gefälle der Starzel liegt damit bei etwas weniger als 2 %. Im Vergleich dazu liegt das Gefälle des Rheins bei ca. 0,02 %. Das bedeutet, dass das Gefälle der Starzel um ca. 10 000 % höher liegt als das des Rheins. Ich denke, dass anhand dieses einfachen Vergleichs auch dem Laien plausibel wird, welche hohe kinetische und potenzielle Energie physikalisch entsteht, wenn innerhalb weniger Minuten große Niederschlagsmengen in einer vom Menschen „kanalisierten“ Starzel zum Neckar abfließen müssen.
Eine nahezu analoge Situation hatten wir in Deutschland bei dem Elbe-Hochwasser im Zeitraum vom 12. – 20. August 2002. Und ich werde Ihnen voraussagen, dass es zu weiteren Hochwasser-Katastrophen an der Elbe kommen wird, ebenso in verschiedenen Tälern der Schwäbischen Alb aufgrund der vorgegebenen orohydrographischen Verhältnisse sowie der Missachtung ökologischer Sachverhalte.
Ich möchte nicht weiterhin den „Teufel an die Wand malen“, sondern Ihnen ein schlüssiges Lösungs-Konzept überreichen, wie zukünftig solche katastrophalen Überschwemmungen und Hochwasserschäden weitgehend vermieden werden können. Hochwasser wird es immer geben. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang, der aus ökologischer Sicht sogar wünschenswert ist. Nur diese katastrophalen Überschwemmungen mit allen negativen Folgeschäden müssen bleibend vermieden werden. Und hier ist die Politik gefordert. Denken Sie einmal darüber nach, wie viel klimaschädigendes Kohlenstoffdioxid allein im 1500-Seelendorf Juningen durch die Kraftstoffe der Einsatz-Fahrzeuge am 02. – 04. Juni 2008 völlig unnötig in die Atmosphäre geblasen worden sind. Hinzu kommt noch die wesentlich höhere Tonnage an Kohlenstoffdioxid für die Energien zur Erzeugung der Materialien zur Sanierung der zerstörten Infrastruktur des Killertales.
Bei dem Elbe-Hochwasser im August 2002 sind an den Tagen des Katastrophen- Einsatzes mindestens 100 Millionen Liter an Diesel-, Kerosin- und Benzinkraftsoffen durch die Fahrzeuge der Rettungsmannschaften verbraucht worden.
Dieses Geld wurde in sinnloser Weise vergeudet, regelrecht „zum Fenster hinausgeworfen“ und dabei unsere Umwelt und der Geldbeutel des Steuerzahlers geschädigt. Denn menschliche Fehlplanungen und Handlungen, Missachtung hydrologischer Bilanzierungen und ökologischer Sachverhalte sind die Ursachen dieser hausgemachten Hochwasserschäden. Und all die immensen Kosten bleiben – wie so üblich – an der Allgemeinheit hängen!
Das Prinzip eines Retentionsnetzes, wie in meiner Projekt-Arbeit beschrieben, führe ich seit rund 40 Jahren auf meinen land- und forstwirtschaftlich genutzten Flurstücken der Gemarkung Altshausen durch. Mit Erfolg. Seit 40 Jahren wurden meine Flurstücke nie mehr überflutet, obwohl ein Bach, der Strutbach, sie durchquert. Als im April 2008 im Landkreis Ravensburg nach stundenlangem Dauerregen sich zahlreiche land- und forstwirtschaftliche Flächen in regelrechte Seen verwandelten, konnte ich mit meinem Traktor jedes meiner Flurstücke befahren, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen. Selbst 2 Wochen nach dem zweitägigen Dauerregen standen noch viele Waldstandorte im nördlichen Landkreis Ravensburg unter Wasser. Meine Flurstücke, obwohl ausnahmslos alle in einer Bachaue liegen, blieben trocken.
Sehr geehrte Frau Ministerin, mein Wunsch ist, dass Sie sich die Zeit nehmen, meine Projekt-Arbeit durchzulesen. Sie werden feststellen, mit welch einfachen Methoden es möglich sein wird, Hochwasser-Katastrophen in bestimmten Regionen signifikant zu mindern. Sehen Sie die Möglichkeit, ein größeres Versuchsgebiet im Bundesland Baden-Württemberg auszuweisen?
Ein weiteres Konzept möchte ich Ihnen auch beilegen:
„Energie sparen mit biologischen Methoden“.
Auch auf diesem Sektor kann deutschlandweit noch viel Energie eingespart werden. Kalkulationen ergaben ein Einsparpotenzial nur an Kraftstoffen von ca. 500 Millionen Euro pro Jahr.
Sollten Sie Möglichkeiten sehen, das Konzept der vernetzten naturnahen Retentionsräume zur Wasserrückhaltung in der Fläche vorerst auf kleineren Versuchsflächen umzusetzen, so werden Sie von mir jegliche Unterstützung erhalten. Ich arbeite grundsätzlich ehrenamtlich. Auch bin ich gerne bereit, vor den Fachleuten Ihres Ministeriums zu referieren.
So, nun sei Schluss mit meinem Brief. Ich habe Ihre so kostbar bemessene Zeit bereits genug beansprucht. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude in Ihrem Ministeramt und eine segensreiche Schaffenskraft fürs „Ländle“.
Mit den besten Grüßen Dr. Erich Koch
Anlagen:
1. Hochwasser-Katastrophen nachhaltig vermeiden - ein Beitrag zum Klimaschutz (20 Seiten)
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxvZWtvcmFkZXZvcm13YWxkfGd4OjFkNmRkNWJlZmEzODgwNg
2. Energie sparen mit biologischen Methoden (13 Seiten)
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxvZWtvcmFkZXZvcm13YWxkfGd4OjdjNmVkOWZjZGZkNmJmYTQ
Otzbergring 40, 64846 Groß-Zimmern 04. Juni 2008
An
Frau Ministerin Tanja Gönner
Umweltministerium Baden-Württemberg
Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart
Hochwasser-Katastrophen nachhaltig vermeiden
Sehr geehrte Frau Ministerin!
Ich bin ein waschechter Oberschwabe (Altshausen, Landkreis Ravensburg). Auch wenn ich mit meiner 6köpfigen Familie seit 27 Jahren in Südhessen (Nähe Darmstadt) wohne, verfolge ich mit großem Interesse Ihre Tätigkeit als Umweltministerin des Landes Baden-Württembergs.
Soweit als Prolog. Doch nun zur Sache.
Im Landkreis Ravensburg hatten wir vom 22. bis 25. April 2008 derartige Überschwemmungen, wie ich sie in den vergangenen 60 Jahren noch nicht erlebt habe.
Jetzt, am Montag, dem 02. Juni 2008, ertrank der Zollernalbkreis regelrecht in den Fluten des sonst so harmlosen Bächleins Starzel. Für mich sind diese Hochwasser-Katastrophen nicht überraschend, weil sie hausgemacht sind aufgrund von Missachtung hydrologischer Bilanzierungen und ökologischer Sachverhalte.
Aus meteorologischer Sicht war das Unwetter ein typischer Vorgang, wie er in den Sommer-Monaten immer wieder entsteht.
Dass es ausgerechnet das Killer-Tal getroffen hat, war nicht vorherzusehen. Es hätte auch das benachbarte Eyach-Tal sein können. Jedoch die Auswirkungen waren für mich klar vorhersehbar. Das Einzugsgebiet des Baches Starzel liegt bei ca. 850 Höhenmetern. Die Mündung nach ca. 30 km Bachlauf in den Neckar liegt bei genau 349 Meter N.N.
Das durchschnittliche Gefälle der Starzel liegt damit bei etwas weniger als 2 %. Im Vergleich dazu liegt das Gefälle des Rheins bei ca. 0,02 %. Das bedeutet, dass das Gefälle der Starzel um ca. 10 000 % höher liegt als das des Rheins. Ich denke, dass anhand dieses einfachen Vergleichs auch dem Laien plausibel wird, welche hohe kinetische und potenzielle Energie physikalisch entsteht, wenn innerhalb weniger Minuten große Niederschlagsmengen in einer vom Menschen „kanalisierten“ Starzel zum Neckar abfließen müssen.
Eine nahezu analoge Situation hatten wir in Deutschland bei dem Elbe-Hochwasser im Zeitraum vom 12. – 20. August 2002. Und ich werde Ihnen voraussagen, dass es zu weiteren Hochwasser-Katastrophen an der Elbe kommen wird, ebenso in verschiedenen Tälern der Schwäbischen Alb aufgrund der vorgegebenen orohydrographischen Verhältnisse sowie der Missachtung ökologischer Sachverhalte.
Ich möchte nicht weiterhin den „Teufel an die Wand malen“, sondern Ihnen ein schlüssiges Lösungs-Konzept überreichen, wie zukünftig solche katastrophalen Überschwemmungen und Hochwasserschäden weitgehend vermieden werden können. Hochwasser wird es immer geben. Dies ist ein ganz natürlicher Vorgang, der aus ökologischer Sicht sogar wünschenswert ist. Nur diese katastrophalen Überschwemmungen mit allen negativen Folgeschäden müssen bleibend vermieden werden. Und hier ist die Politik gefordert. Denken Sie einmal darüber nach, wie viel klimaschädigendes Kohlenstoffdioxid allein im 1500-Seelendorf Juningen durch die Kraftstoffe der Einsatz-Fahrzeuge am 02. – 04. Juni 2008 völlig unnötig in die Atmosphäre geblasen worden sind. Hinzu kommt noch die wesentlich höhere Tonnage an Kohlenstoffdioxid für die Energien zur Erzeugung der Materialien zur Sanierung der zerstörten Infrastruktur des Killertales.
Bei dem Elbe-Hochwasser im August 2002 sind an den Tagen des Katastrophen- Einsatzes mindestens 100 Millionen Liter an Diesel-, Kerosin- und Benzinkraftsoffen durch die Fahrzeuge der Rettungsmannschaften verbraucht worden.
Dieses Geld wurde in sinnloser Weise vergeudet, regelrecht „zum Fenster hinausgeworfen“ und dabei unsere Umwelt und der Geldbeutel des Steuerzahlers geschädigt. Denn menschliche Fehlplanungen und Handlungen, Missachtung hydrologischer Bilanzierungen und ökologischer Sachverhalte sind die Ursachen dieser hausgemachten Hochwasserschäden. Und all die immensen Kosten bleiben – wie so üblich – an der Allgemeinheit hängen!
Das Prinzip eines Retentionsnetzes, wie in meiner Projekt-Arbeit beschrieben, führe ich seit rund 40 Jahren auf meinen land- und forstwirtschaftlich genutzten Flurstücken der Gemarkung Altshausen durch. Mit Erfolg. Seit 40 Jahren wurden meine Flurstücke nie mehr überflutet, obwohl ein Bach, der Strutbach, sie durchquert. Als im April 2008 im Landkreis Ravensburg nach stundenlangem Dauerregen sich zahlreiche land- und forstwirtschaftliche Flächen in regelrechte Seen verwandelten, konnte ich mit meinem Traktor jedes meiner Flurstücke befahren, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen. Selbst 2 Wochen nach dem zweitägigen Dauerregen standen noch viele Waldstandorte im nördlichen Landkreis Ravensburg unter Wasser. Meine Flurstücke, obwohl ausnahmslos alle in einer Bachaue liegen, blieben trocken.
Sehr geehrte Frau Ministerin, mein Wunsch ist, dass Sie sich die Zeit nehmen, meine Projekt-Arbeit durchzulesen. Sie werden feststellen, mit welch einfachen Methoden es möglich sein wird, Hochwasser-Katastrophen in bestimmten Regionen signifikant zu mindern. Sehen Sie die Möglichkeit, ein größeres Versuchsgebiet im Bundesland Baden-Württemberg auszuweisen?
Ein weiteres Konzept möchte ich Ihnen auch beilegen:
„Energie sparen mit biologischen Methoden“.
Auch auf diesem Sektor kann deutschlandweit noch viel Energie eingespart werden. Kalkulationen ergaben ein Einsparpotenzial nur an Kraftstoffen von ca. 500 Millionen Euro pro Jahr.
Sollten Sie Möglichkeiten sehen, das Konzept der vernetzten naturnahen Retentionsräume zur Wasserrückhaltung in der Fläche vorerst auf kleineren Versuchsflächen umzusetzen, so werden Sie von mir jegliche Unterstützung erhalten. Ich arbeite grundsätzlich ehrenamtlich. Auch bin ich gerne bereit, vor den Fachleuten Ihres Ministeriums zu referieren.
So, nun sei Schluss mit meinem Brief. Ich habe Ihre so kostbar bemessene Zeit bereits genug beansprucht. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude in Ihrem Ministeramt und eine segensreiche Schaffenskraft fürs „Ländle“.
Mit den besten Grüßen Dr. Erich Koch
Anlagen:
1. Hochwasser-Katastrophen nachhaltig vermeiden - ein Beitrag zum Klimaschutz (20 Seiten)
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxvZWtvcmFkZXZvcm13YWxkfGd4OjFkNmRkNWJlZmEzODgwNg
2. Energie sparen mit biologischen Methoden (13 Seiten)
https://docs.google.com/viewer?a=v&pid=sites&srcid=ZGVmYXVsdGRvbWFpbnxvZWtvcmFkZXZvcm13YWxkfGd4OjdjNmVkOWZjZGZkNmJmYTQ
Ökologische Verfahren für präventiven Hochwasserschutz:
AntwortenLöschenBald kein Hochwasser mehr in Bad Saulgau?
Von Dr. Erich Koch, Altshausen, Md. ÖDP
Fast jeder Ort in Deutschland und selbst in Mitteleuropa ist von Hochwasser bedroht. Für Gebäude und Anlagen in der Nähe von Gewässern besteht diese Bedrohung regelmäßig, aber auch Bereiche weitab von Wasserläufen und Seen sind vor Überschwemmungen durch Sturzfluten nicht sicher.
Vor rund 80 Jahren stand der Saulgauer Marktplatz kniehoch unter Wasser. In den letzten Jahren und Jahrzehnten häuften sich die Hochwässer. Nahezu regelmäßig wurden das Berufsschul-Zentrum, die Hummel-Schule, der Kindergarten und verschiedene Privathäuser durch das Hochwasser des vorbei fließenden Stadtbaches („Sießener Bächle“) überschwemmt.
Und dann kommen gebetsmühlenartig dieselben Forderungen: “Gebt dem Bächle mehr Raum!“, weiterhin „Renaturierung“ und „Mäanderung“ sind die üblichen Rufworte. Dabei soll immer der Staat, das Land, die Stadt machen, helfen und bezahlen. Doch wer ist der Staat, das Land, die Stadt? Das sind wir doch alle!
Das war das Motiv einiger weniger, selber Initiative zu ergreifen und nach Lösungen zu suchen, damit nicht regelmäßig die kommunalen Gebäude entlang des Stadtbaches überschwemmt werden. Denn die angerichteten Schäden sind immens, insbesondere wenn die Energieräume im Keller des Schulzentrums voll laufen.
Für die Initiatoren war klar: Jeder Euro, der in eine Hochwasserschutz-maßnahme gesteckt wird, kann Schäden in vielfacher Höhe verhindern. Nur: Welche Vorsorge ist richtig und welche ist überhaupt machbar?
Seit rund 25 Jahren wird in der Stadtverwaltung von Bad Saulgau diskutiert, geplant, verworfen und nach einer Hochwasser-Katastrophe von neuem geplant. Die letzten Planungen ergaben ein Rückhaltebecken für ein Volumen von ca. 100 000 Kubikmeter Niederschlagswasser und einer Deichhöhe von ca. 4 Metern. Doch so einen hohen Damm direkt vor den Fenstern wollte von den meisten Saulgauern keiner. Und so wurde seit kurzem nach Alternativen gesucht.
Stephan Burth aus Bad Saulgau, ein Student für Bauingenieurwesen im 3. Semester an der Hochschule in Biberach, hat sich auf Anregung seines Professors A. Nuding spontan bereit erklärt, nach Alternativen für einen Hochwasserschutz zu suchen.
Drei Dinge waren dem Studenten wichtig:
AntwortenLöschenein effektiver Hochwasserschutz muss für Bad Saulgau mit geringsten finanziellen Mitteln realisiert werden,
der miserable ökologische Zustand des Sießener und Zeller Baches muss verbessert werden,
das Sießener Tal als bevorzugtes Naherholungsgebiet der Saulgauer Bevölkerung darf nicht beeinträchtigt werden. Ein Staudamm von 4 Metern Höhe soll hier nicht gebaut werden.
Für die professionellen Wasserbauingenieure sowie für den Studenten Stephan Burth ist es keineswegs einfach, die Wassermassen von ca. 100 000 Kubikmeter, welche bei einem Hochwasser im Sießener Tal im Extremfall entstehen können, zu speichern.
Student Burth schnürte seine Stiefel und untersuchte das gesamte Einzugsgebiet des Sießener und Zeller Baches mit besonderem Augenmerk auf Mulden, Gräben, Senken und Tümpel, um diese mit der Vorflut, also dem Bach, zu vernetzen. Dadurch werden natürliche Stauräume, sog. Retentionsräume, für das Hochwasser geschaffen. Dabei hat der Student alle möglichen Maßnahmen „abgeklopft“ und kam auf ein beachtliches natürliches Retentionsvolumen von ca. 20 000 Kubikmeter, welche dezentral im Einzugsgebiet von 7,8 Quadratkilometern bei Hochwasser zurückgehalten werden können. „Dies ist wohl keine Komplett-Lösung für das Hochwasser-Problem in Bad Saulgau“, sagt Burth, „aber mit dieser einfachen, ökologisch sinnvollen Methode und mit geringen finanziellen Mitteln könnten die regelmäßig auftretenden Hochwasserschäden in Griff gebracht werden.“ Denn die wirkungsvollste Möglichkeit, Hochwasserschäden im Stadtbereich von Bad Saulgau zu begrenzen oder gar gänzlich zu vermeiden, ist der Rückhalt der Hochwasserspitzen bereits im Oberlauf des Sießener und Zeller Baches. Das Ziel muss daher nicht die Verhinderung von Überflutungen sein, sondern die Begrenzung auf natürliche oder naturnahe Bereiche, in denen möglichst keine Schäden angerichtet werden.
Stephan Burth wurde bei seiner ehrenwerten Tätigkeit für die Saulgauer Bevölkerung nicht alleine gelassen. Die gesamte Verwaltungsspitze der Stadt unterstützte die Untersuchungen des angehenden Bauingenieurs, allen voran Frau Bürgermeisterin Doris Schröter, Stadtbaumeister Peter Kliebhan, der Leiter des Tiefbauamtes, Herr U. Michelberger und der Umweltbeauftragte, Herr Thomas Lehenherr.
Von der Biberacher Hochschule für Bauingenieurwesen und Wirtschaft standen Professor Dr.-Ing. Anton Nuding und Frau Dipl.-Ing. Susanne Veser stets mit Rat und Tat zur Verfügung.