"Texte aus der ödp- Geschichte"
Die Rede von Herbert Gruhl zur Gründung der ÖDP von 1982:
http://oedp.de/themen/demokratie-sicherheit/oedp-politik/25-jahre-oedp/gruendungsrede-von-dr-herbert-gruhl
1. "Bayernwahl Nr. 1, erste Wahlteilnahme der ÖDP 1986"
Flugblatttext, Titelseite oben schwarz, unten weiß, im schwarzen teil eine Schwalbe die von den Regenbogenfarben umgeben ist.
Titel auf Seite 1;
Seite 2:
Es gibt sehr vieles, was wir unterlassen können, ohne dass es uns gleich schlechter geht - im Gegenteil: Wir werden sogar glücklicher dabei sein.
--Sparen wir lieber Strom, statt uns dem "Restrisiko" der Vernichtung auszusetzen!
--Kaufen wir keinen Wegwerfplunder und etwas überlegter - das schont den Geldbeutel, spart Rohstoffe und Energie.
--Teilen wir unsere Arbeit mit anderen, verzichten wir auf Überstunden und Schwarzarbeit - das gibt Zeit für Familie und Erholung.
--Fahren wir weniger und langsamer - das bringt weniger Stress, bessere Luft und mehr Sicherheit.
--Machen wir ernst beim Energiesparen, dann helfen wir den Wald zu retten.
--Verzichten wir auf das Flugzeug, wenn das Ziel auch mit der Bahn erreichbar ist.
--Verwenden wir weniger Chemie im Haushalt, das schont die Gewässer und die Böden.
--Werfen wir nichts weg, was repariert werden kann - das schafft Arbeit.
Künftige Generationen werden uns nicht danach fragen, in welch astronomische Höhen wir das Bruttosozialprodukt getrieben haben und wieviele Atomkraftwerke wir gebaut haben, sondern danach, wie viel fruchtbares Land, trinkbares Wasser und Luft zum atmen wir übrig gelassen haben.
Die Katastrophe von Tschernobyl ist vielleicht die letzte Mahnung zur Umkehr!
Damit wir nicht eines Tages aus der Heimat flüchten müssen wie die Ukrainer, dürfen keine neuen Atomkraftwerke und Wiederaufbereitungsanlagen, die noch gefährlicher sind, in Betrieb genommen werden. Mit der Stilllegung der vorhandenen Werke ist sofort zu beginnen. Für das, was wir wirklich brauchen, stehen neue Techniken bereit.
Seite 3
--er darf nicht mehr menschliche Arbeitskraft besteuern und verteuern, vielmehr die Rohstoffe und die begrenzte Energie.
--Er darf nicht Atomstaat bleiben, Kernkraftwerke und Wiederaufbereitungsanlagen bauen lassen, obwohl Atomtechnik die Menschheit gefährdet. bis jetzt in Harrisburg und Tschernobyl, das nächste Mal bei uns?
--Er darf nicht weiter solche Waffen herstellen und stationieren, die uns alle zu vernichten drohen.
--Er darf nicht weiter den Autoverkehr begünstigen und den Straßenbau vorantreiben und dabei die Eisenbahn dahinsiechen lassen.
--Er darf nicht noch mehr Kanäle graben und Flughäfen anlegen, die ganze Landschaften unwiederbringlich zerstören.
--Er darf nicht noch mehr bodenständige Bauern der Agrarindustrie und der EG opfern.
--Er darf keine quälerischen Tierversuche und Massentierhaltung dulden.
--Er darf nicht weiter unnütze Produktionen subventionieren, die unsere Umwelt ruinieren.
--Er darf nicht selber Großunternehmer sein und somit mittelständische Privatbetriebe in ihrer Existenz gefährden.
Damit eine ökologische Politik möglich wird, die unsere Lebensgrundlagen und unser Überleben sichert, fordern wir:
--Politiker dürfen in Aufsichtsräten in den gleichen Unternehmen sitzen, die sie als Volksvertreter pflichtgemäß zu kontrollieren haben!
--Politiker dürfen keine Schmiergelder für die Partei annehmen, da diese nie ohne Erwartung gegeben werden!
--Politiker sollten es unterlassen, unhaltbare Versprechungen zu machen, besonders vor Wahlen!
Seite 4
Altmühl- und Donautal sind bereits dem Moloch der Industrialisierung und des Profits geopfert. In Niederbayern, Schwaben und Unterfranken stehen Atomanlagen: Lebensrisiken für uns und unsere Nachkommen. Oberbayern hat den Kampf gegen einen Großflughafen im Erdinger Moos vorläufig verloren. Überall werden immer noch Müllverbrennungsanlagen, die Symbole der Verschwendung, betrieben und weiter geplant. Die Oberpfalz soll nun mit der riskantesten und obendrein unwirtschaftlichsten Technologie, der atomaren Wiederaufbereitungsanlage (WAA) belastet werden. Auch in Bayern stehen Atomanlagen: Ziele, die im Spannungsfall die tödlichen Waffen des Gegners geradezu anlocken. Im ganzen Land stirbt der Wald, die Böden sind bereits in einem alarmierenden Zustand. Tiere und Pflanzen verlieren ihre Lebensräume, werden seltener und verschwinden für immer. Die bäuerlichen Familienbetriebe geraten zunehmend unter die Konkurrenz der Agrarindustrie und infolge falscher Politik in tödliche Bedrängnis. Menschen aller Altergruppen finden keine sinnvolle Arbeit.
Ja, Bayern, unsere Heimat ist bedroht; auch wenn die CSU- Regierung diesen Zustand zu verschleiern sucht. Sie nennen sich konservativ und christlich! in Wirklichkeit sind sie bereit, alle Naturschönheiten zu opfern, die Ehrfurcht vor der Schöpfung, jede Vorsicht zu vergessen, wenn es darum geht, den Götzen "Wirtschaftswachstum" und "Atomkraft" zu huldigen.
Wir lehnen diesen unchristlichen Irrglauben ab und bekennen uns als wahrhaft konservative: Wir wollen unsere Erde bewahren, statt sie immer schneller auszuplündern! Bayern braucht eine heimatbewahrende Kraft gegen die unchristliche Atomunion! Strauß wird jede Stimme für die CSU als stimme für Wackersdorf missbrauchen. Bedenken Sie dass, liebe Wähler! Nur wenn Sie den Atomparteien die Stimme entziehen, werden Sie diese zum Nachdenken über ihre WAAhnsinnspolitik zwingen.
Unser Spitzenkandidat 1986 für Oberbayern: Dr. Herbert Gruhl
Die Rede von Herbert Gruhl zur Gründung der ÖDP von 1982:
http://oedp.de/themen/demokratie-sicherheit/oedp-politik/25-jahre-oedp/gruendungsrede-von-dr-herbert-gruhl
1. "Bayernwahl Nr. 1, erste Wahlteilnahme der ÖDP 1986"
Flugblatttext, Titelseite oben schwarz, unten weiß, im schwarzen teil eine Schwalbe die von den Regenbogenfarben umgeben ist.
Titel auf Seite 1;
Schon wieder Wahlversprechen?
Nein!
ÖDP
Seite 2:
Wir versprechen kein Schlaraffenland. Wir fordern Sie zur Umkehr auf!
Es gibt sehr vieles, was wir unterlassen können, ohne dass es uns gleich schlechter geht - im Gegenteil: Wir werden sogar glücklicher dabei sein.
--Sparen wir lieber Strom, statt uns dem "Restrisiko" der Vernichtung auszusetzen!
--Kaufen wir keinen Wegwerfplunder und etwas überlegter - das schont den Geldbeutel, spart Rohstoffe und Energie.
--Teilen wir unsere Arbeit mit anderen, verzichten wir auf Überstunden und Schwarzarbeit - das gibt Zeit für Familie und Erholung.
--Fahren wir weniger und langsamer - das bringt weniger Stress, bessere Luft und mehr Sicherheit.
--Machen wir ernst beim Energiesparen, dann helfen wir den Wald zu retten.
--Verzichten wir auf das Flugzeug, wenn das Ziel auch mit der Bahn erreichbar ist.
--Verwenden wir weniger Chemie im Haushalt, das schont die Gewässer und die Böden.
--Werfen wir nichts weg, was repariert werden kann - das schafft Arbeit.
Künftige Generationen werden uns nicht danach fragen, in welch astronomische Höhen wir das Bruttosozialprodukt getrieben haben und wieviele Atomkraftwerke wir gebaut haben, sondern danach, wie viel fruchtbares Land, trinkbares Wasser und Luft zum atmen wir übrig gelassen haben.
Die Katastrophe von Tschernobyl ist vielleicht die letzte Mahnung zur Umkehr!
Damit wir nicht eines Tages aus der Heimat flüchten müssen wie die Ukrainer, dürfen keine neuen Atomkraftwerke und Wiederaufbereitungsanlagen, die noch gefährlicher sind, in Betrieb genommen werden. Mit der Stilllegung der vorhandenen Werke ist sofort zu beginnen. Für das, was wir wirklich brauchen, stehen neue Techniken bereit.
Seite 3
Auch der Staat muss vieles unterlassen!
--Er darf nicht mehr rücksichtslos das sogenannte "wirtschaftliche Wachstum fördern", weil damit unsere erde ausgeplündert wird.--er darf nicht mehr menschliche Arbeitskraft besteuern und verteuern, vielmehr die Rohstoffe und die begrenzte Energie.
--Er darf nicht Atomstaat bleiben, Kernkraftwerke und Wiederaufbereitungsanlagen bauen lassen, obwohl Atomtechnik die Menschheit gefährdet. bis jetzt in Harrisburg und Tschernobyl, das nächste Mal bei uns?
--Er darf nicht weiter solche Waffen herstellen und stationieren, die uns alle zu vernichten drohen.
--Er darf nicht weiter den Autoverkehr begünstigen und den Straßenbau vorantreiben und dabei die Eisenbahn dahinsiechen lassen.
--Er darf nicht noch mehr Kanäle graben und Flughäfen anlegen, die ganze Landschaften unwiederbringlich zerstören.
--Er darf nicht noch mehr bodenständige Bauern der Agrarindustrie und der EG opfern.
--Er darf keine quälerischen Tierversuche und Massentierhaltung dulden.
--Er darf nicht weiter unnütze Produktionen subventionieren, die unsere Umwelt ruinieren.
--Er darf nicht selber Großunternehmer sein und somit mittelständische Privatbetriebe in ihrer Existenz gefährden.
Damit eine ökologische Politik möglich wird, die unsere Lebensgrundlagen und unser Überleben sichert, fordern wir:
--Politiker dürfen in Aufsichtsräten in den gleichen Unternehmen sitzen, die sie als Volksvertreter pflichtgemäß zu kontrollieren haben!
--Politiker dürfen keine Schmiergelder für die Partei annehmen, da diese nie ohne Erwartung gegeben werden!
--Politiker sollten es unterlassen, unhaltbare Versprechungen zu machen, besonders vor Wahlen!
Seite 4
Bayern, unsere Heimat ist bedroht
Altmühl- und Donautal sind bereits dem Moloch der Industrialisierung und des Profits geopfert. In Niederbayern, Schwaben und Unterfranken stehen Atomanlagen: Lebensrisiken für uns und unsere Nachkommen. Oberbayern hat den Kampf gegen einen Großflughafen im Erdinger Moos vorläufig verloren. Überall werden immer noch Müllverbrennungsanlagen, die Symbole der Verschwendung, betrieben und weiter geplant. Die Oberpfalz soll nun mit der riskantesten und obendrein unwirtschaftlichsten Technologie, der atomaren Wiederaufbereitungsanlage (WAA) belastet werden. Auch in Bayern stehen Atomanlagen: Ziele, die im Spannungsfall die tödlichen Waffen des Gegners geradezu anlocken. Im ganzen Land stirbt der Wald, die Böden sind bereits in einem alarmierenden Zustand. Tiere und Pflanzen verlieren ihre Lebensräume, werden seltener und verschwinden für immer. Die bäuerlichen Familienbetriebe geraten zunehmend unter die Konkurrenz der Agrarindustrie und infolge falscher Politik in tödliche Bedrängnis. Menschen aller Altergruppen finden keine sinnvolle Arbeit.
Ja, Bayern, unsere Heimat ist bedroht; auch wenn die CSU- Regierung diesen Zustand zu verschleiern sucht. Sie nennen sich konservativ und christlich! in Wirklichkeit sind sie bereit, alle Naturschönheiten zu opfern, die Ehrfurcht vor der Schöpfung, jede Vorsicht zu vergessen, wenn es darum geht, den Götzen "Wirtschaftswachstum" und "Atomkraft" zu huldigen.
Wir lehnen diesen unchristlichen Irrglauben ab und bekennen uns als wahrhaft konservative: Wir wollen unsere Erde bewahren, statt sie immer schneller auszuplündern! Bayern braucht eine heimatbewahrende Kraft gegen die unchristliche Atomunion! Strauß wird jede Stimme für die CSU als stimme für Wackersdorf missbrauchen. Bedenken Sie dass, liebe Wähler! Nur wenn Sie den Atomparteien die Stimme entziehen, werden Sie diese zum Nachdenken über ihre WAAhnsinnspolitik zwingen.
Unser Spitzenkandidat 1986 für Oberbayern: Dr. Herbert Gruhl
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