Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren/ Aktionsbericht von der Hauptversammlung der AktionärInnen des BAYER-Konzerns Freitag, 29. April 2011 - 08.00 Uhr bis 18.30 Uhr
BAYER-HV 2011 im Zeichen der Kritik
Vorstandsvorsitzender Dekkers eiskalt
Heute, am 29. April 2011, hatten es die etwa 4 Tsd. nach Köln anreisenden BAYER-AktionärInnen besonders schwer. Bevor sie ihre Dividenden in Milliardenhöhe kassieren konnten, mussten sie einen Wald von Transparenten passieren. Mehr als einhundert DemonstrantInnen konfrontierten sie mit massiver Kritik zu zahlreichen Vergehen und Verbrechen des Konzerns: Tierversuche, tödliche CO-Pipeline, Bienensterben, Gentechnik, Arbeitsplatzvernichtung, Schädigung menschlicher Gesundheit im großen Stil bis hin zum Tod, Umweltverseuchung etc..
An den Aktionen beteiligten sich auf Einladung der Coordinationgegen BAYER-Gefahren Gruppen und Personen aus aller Welt, darunter Gruppen wie Peta, Avaaz, die Duogynon-Opfer, die Bürgerinitiativen gegen die CO-Pipeline, Greenpeace, mehrere Immkerverbände, die Jasmin-Geschädigten und andere.
Im Saal sprachen insgesamt 32 RednerInnen, die überwiegende Mehrheit Kritische AktionärInnen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren vertrat zusammen mit dem Dachverband der Kritischen Aktionrinnen und Aktionäre rund 40 Tsd. Aktien.
BAYER-Chef Dekkers reagierte auf sämtliche Vorwürfe ausschließlich mit ausweichenden und verharmlosenden Stellungnahmen. Insbesondere in den Fällen der Opfer zeigte sich der neue BAYER-Vorstandsvorsitzende eiskalt: Dekkers leugnete nicht nur jede Verantwortung für die Todesfälle und tausenden lebensbedrohlichen Gesundheitsschäden durch die Antibabypille Jasmin sowie die zigtausenden von Behinderungen durch den Schwangerschaftstest Duogynon, sondern er bezeichnete die Pille weiterhin als "sicheres Produkt" und verweigerte sowohl den Duogynon- als auch den Jasmin-Opfern jedwede Entschädigung.
Weiter unten in dieser eMail (direkt nach dem folgenden Appell) die Rede des CBG-Gründers und Vorstands Axel Köhler-Schnura, sowie die Antwort des BAYER-Vorstandsvorsitzenden darauf.
Weitere Reden, Aktionsfotos und Infos: http://www.cbgnetwork.org/
Ein erster Bericht in den Medien unter http://www.ksta.de/html/artikel/1303897235074.shtml
Rede von Axel Köhler-Schnura auf der Hauptversammlung der AktionärInnen des BAYER-Konzerns am 29.04.2011
Meine Damen und Herren, guten Tag,
mein Name ist Axel Köhler-Schnura. Ich bin ehrenamtlich im Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren. Auch bin ich Gründungsmitglied des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Ich spreche für eigene und ca. 40 Tsd. von uns vertretene Aktien.
Wie diejenigen AktionärInnen unter Ihnen wissen, die schon länger an diesen HVs teilnehmen, stehe ich nun seit fast 30 Jahren als Kritischer Aktionär hier an diesem Mikrofon und thematisiere die politischen, sozialen, ökologischen und anderen Kehrseiten der BAYER-Geschäftstätigkeit. Sicher nicht zur Erbauung der GroßaktionärInnen und der Verantwortlichen im Konzern, die all das lieber unerwähnt lassen wollen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass der neue Vorstandsvorsitzende, Herr Dekkers, heute vormittag versucht hat, die von uns gestellten kritischen Gegenanträge abzuqualifizieren. Was mich jedoch wundert, das ist, dass er für seine Stellungnahme noch nicht einmal eigene Worte gefunden hat, sondern Buchstabe für Buchstabe die gleichen polemischen Leerformeln seiner Vorgänger in den letzten 10 Jahren benutzt hat. Damit ist Ihr Versuch, Herr Dekkers, die faktengestützten Gegenanträge zu entkräften, kläglich gescheitert. (Die Gegenanträge der Coordination gegen BAYER-Gefahren zur BAYER-Hauptversammlung, finden sich auf der Homepage des BAYER-Konzerns unter http://www.hv2011.bayer.de/de/gegenantraege.aspx/ Download).
Meine Damen und Herren,
Sie werden auch heute wieder auf Grund der zahlreichen Redebeiträge hier sehen, dass die von Kritischen AktionärInnen und auch von mir gestellten Gegenanträge sehr wohl begründet sind und Gewicht haben.
Meine Damen und Herren,
im vergangenen Jahr habe ich von dieser Stelle aus gewarnt, dass Herr Dekkers "den Umbau des BAYER-Konzerns hin zu einer der großen internationalen Profit-Maschinen noch brachialer voran treiben wird als das bis dahin bereits der Fall war." Und heute, ein Jahr danach sehen wir, wie richtig diese Warnung war:
> Bereits unmittelbar nach der Amtsübernahme als Vorstandsvorsitzender haben Herr Dekkers den sozialen Kahlschlag eingeleitet: 4.500 Arbeitsplätze sollen an den alten BAYER-Standorten vernichtet werden.
> Zugleich fährt der Konzern in geradezu asozialer Weise seine Steuer-Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft - bei steigenden Gewinnen wohlgemerkt - auf ein kaum noch erwähnenswertes Minimum herunter.
111 Tsd. Beschäftigte hat BAYER zur Zeit. Vor 20 Jahren waren es mit 171 Tsd. noch fast 60 Prozent mehr. Und nun soll die Beschäftigtenzahl nochmals um 4 Prozent sinken. Selbst sicherheitsrelevante Bereiche werden von den ständigen Stellenstreichungen nicht ausgespart. Und in den USA und anderswo werden bevorzugt Fabriken mit organisierter Arbeiterschaft geschlossen. Lag zugleich der Umsatz 1990 bei 21 Milliarden Euro so hat er sich bis heute um fast 70 Prozent auf 35 Milliarden Euro gesteigert. Das alles geht auf die Knochen der Beschäftigten.
Herr Dekkers, wie sieht es mit der Arbeitsverdichtung aus? Bitte erzählen Sie uns etwas zu den Überstunden? Und zur "Arbeitsproduktivität". Wie entwickelt sich diese pro Beschäftigten und pro Arbeitsstunde etwa im Zehnjahresvergleich?
Im Geschäftsbericht verkündet BAYER für das aktuelle Jahr einen Gewinn von sage und schreibe 20,2 Prozent des Umsatzes. Entsprechend der auf 7,5 Mrd. Euro gestiegenen Gewinne sollen den AktionärInnen heute 1,2 Mrd. Euro ausgeschüttet werden. Dazu muss man wissen: Die AktionräInnen halten zusammen ein Kapital von 2,1 Mrd. Euro. Damit beträgt die Ausschüttung 57 Prozent. Das ist nicht anders als unanständig zu bezeichnen.
Insbesondere, wenn zugleich die von BAYER gezahlten Steuern auf ein lächerliches Minimum sinken: Lagen die Ertragssteuern und damit der Beitrag zum Gemeinwohl zwischen 1997 und 2000 noch bei umgerechnet rund einer Milliarde Euro jährlich, so fielen sie 2009 auf 511 Millionen Euro und wurden nun weiter auf 411 Millionen Euro reduziert. Das ist gerade einmal ein Drittel der Dividendensumme! Der Konzern entzieht sich derart gezielt seiner Verantwortung für die Allgemeinheit. Zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung, die über steigende Steuern und Abgaben die Zeche zahlen muss. Steuern von 411 Mio. Euro decken - das wird auf den ersten Blick deutlich - noch nicht einmal die durch den Konzern hervorgerufenen gesellschaftlichen Kosten der Infrastruktur, Verwaltung, Kontrolle etc..
Nun sagten Sie Herr Dekkers heute morgen in Ihrer Stellungnahme zu unseren Gegenanträgen: Steuern würden nicht von Ihnen, sondern vom Gesetzgeber beschlossen.
Herr Dekkers, das ist lächerlich! - Und ich sage Ihnen auch wieso: Wir alle hier im Saal erinnern uns noch allzu gut daran, wie vor einigen Jahren bekannt wurde, dass der BAYER-Finanz-Experte Heribert Zitzelberger im Bundesfinanzministerium die Steuergesetze geschrieben hat, die nicht nur BAYER goldene Bilanzen bescherten. Und im übrigen, Herr Dekkers, ist es doch für jedes Kleinkind inzwischen klar, dass Steuergesetze von den Konzernen gemacht werden und nicht vom "Gesetzgeber".
Meine Fragen also: Wann beenden Sie diese geradezu asoziale Bereicherung der AktionärInnen zu Lasten der Allgemeinheit?
Meine Damen und Herren,
wir erlebten seit der letzten BAYER-Hauptversammlung neben vielen verheerenden Desastern und schrecklichen Unfällen aller Art zwei Menschheitskatastrophen, die den Planeten in wirklich dramatischer Weise weiter an den Rand des Kollaps getrieben haben: Die Explosion der Deepwater Horizon und die Kernschmelze in Fukushima. Beides geschah in Verantwortung zweier großer Konzerne, alles geschah vor dem Hintergrund von Shareholder Value, Konzernprofiten und Goldenen Bilanzen.
Ich weiß, dass ich hier an einem BAYER-Mikrofon stehe und die genannten Katastrophen von anderen Konzernen zu verantworten sind. Aber was hier angesprochen werden muss, das ist, dass BAYER gleich mehrere durchaus vergleichbare Menschheitskatastrophen "in der Pipeline" hat - wie es so schön in Konzerndenglisch heißt; und dass, wenn kein Kurwechsel vollzogen wird, es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie in gleicher Weise über die Welt hereinbrechen wie Fukushima und Deepwater Horizon. Gemeint sind die Gentechnik und die Nanotechnologie. Und gemeint ist die gleich mehrfache Verantwortung des BAYER-Konzerns für das seit nunmehr fast zwei Jahrzehnte andauernde Bienensterben.
Herr Dekkers, auch zum Bienensterben haben Sie heute morgen Stellung genommen. Und ich muss sagen, in ausgesprochen verantwortungsloser Weise. Denn Sie haben die Verantwortung des Konzerns schlichtweg geleugnet.
Ich möchte mit Ihnen, Herr Dekkers, nicht in einen müsigenWissenschaftsstreit eintreten. Gleichwohl möchte ich die Vereinten Nationen als hoffentlich auch von Ihnen unumstritten anerkannte Autorität zitieren. Die UN nennen drei Gründe für das bedrohliche Bienensterben: Pestizide, Industrialisierung der Landwirtschaft und Parasiten. Und nun kommt es: Auf allen drei Gebieten trägt der Konzern die maßgebliche Verantwortung:
> Als Weltmarktführer übergießt BAYER die Welt seit rund hundert Jahren mit jährlich Millionen und Abermillionen Tonnen von Pestiziden.
> Als führender Agro-Konzern treibt BAYER die Industrialisierung der Landwirtschaft seit der gleichen Zeit in brutalstmöglicher Weise bis in den hintersten Winkel des Planeten voran.
> Und schließlich hat BAYER mit Pestiziden und industrialisierter Landwirtschaft dafür gesorgt, dass die Bienen derart vergiftet und geschwächt sind, dass sie den ökologisch ganz normalen Parasiten nicht mehr standhalten können.
Und so sterben die Bienenvölker von Asien und Afrika bis nach Europa, von Amerika bis nach Australien. Immer rascher, immer umfangreicher.
Wobei BAYER sich trotz aller weltweiten und massiven Proteste in beispielloser Unverschämtheit weigert - im Namen der Profite natürlich - die unmittelbar ursächlichen Pestizide wie Gaucho und Poncho vom Markt zu nehmen und seine Agrarstrategie endlich zu ökologisieren. Sie Herr Dekkers, haben da heute wieder ein beschämendes Beispiel dafür gegeben.
Meine Damen und Herren,
auch wenn die Bienen nur kleine Mitbewohner unseres Planeten sind - ohne sie können wir einpacken. Sie sind nämlich maßgeblich verantwortlich für die Bestäubung der Pflanzenwelt und damit für die weltweite Lebensmittelproduktion. Ohne Bienen keine Lebensmittel - so einfach ist das. Und wenn der kritische Punkt überschritten ist, dann haben wir eine BAYER-verursachte Menschheitskatastrophe!
Deshalb meine Fragen:
Herr Dekkers, wann nehmen sie die von Ihnen produzierten und vertriebenen Bienengifte vom Markt? Wann ökologisieren Sie ihren agrarwirtschaftlichen Bereich?
Meine Damen und Herren,
ich könnte hier noch sehr viel über Ihre Verantwortung als AktionärInnen und verantwortliche Manager dieses Konzerns für Umweltzerstörung, Ruin menschlicher Gesundheit bis hin zum Tod, Ausbeutung, Krieg usw. sprechen - allein die Regularien dieser Versammlung erlauben es nicht.
Und so komme ich zu meinen bzw. unseren Anträgen. Die folgenden Gegenanträge zu den Anträgen des Vorstands stellen mit mir die Coordination gegen BAYER-Gefahren, der Dachverband der Kritischen AktionärInnen und viele AktionärInnen, die mich bzw. uns beauftragt haben.
Zunächst zum Gewinnantrag:
Wir beantragen die Kürzung der Dividende von 1,50 Euro auf 10 Cent je Aktie. Die frei werdenden Milliarden sollen verwendet werden
> für Erhalt und Schaffung sicherer Arbeitsplätze und für die Zahlung sozial gerechter Löhne;
> für einen Fonds zum angemessenen Ausgleich von Schäden, die infolge der Geschäftstätigkeit an Mensch und Umwelt eingetreten sind;
> für den umfassenden ökologischen und sozialen Umbau des Konzerns ohne doppelte Standards.
> und schließlich für die Zahlung von Wiedergutmachungen für die Verbrechen von BAYER und des von BAYER mitbetriebenen IG FARBEN-Zusammenschlusses an die Opfer bzw. deren Angehörige und Nachkommen.
Es sei wie jedes Jahr angemerkt, daß wir durchaus auch den völligen Verzicht auf jede Dividendenausschüttung im Sinne der erläuterten Sozial-, Menschenrechts- und Ökologie-Leistungen beantragen würden, doch nach der Lage der Gesetze ist das nicht möglich.
Meine Damen und Herren,
wir stellen weiterhin die Anträge, den Vorstand nicht zu entlasten und auch dem Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern. Wir begründen diese Nicht-Entlastungen damit, dass beide Gremien ihrer Verantwortung im dargelegten Sinne in keiner Weise gerecht wurden und uns zudem hier im Saal in die Irre führen. Ich bedauere es sehr, dass auch die GewerkschaftsvertreterInnen im Aufsichtsrat kein besseres Bild abgeben. Noch nicht einmal hinsichtlich des Schutzes und der Sicherung angemessener Arbeitsbedingungen.
Und an dieser Stelle noch drei letzte Fragen: Weshalb wird eigentlich die Dokumentation der Abstimmungsergebnisse von HV zu HV immer kürzer? Weshalb werden die Enthaltungen nicht sauber dokumentiert? Weshalb werden auf der Internetseite nicht die Abstimmungsergebnisse mindestens für die letzten beiden Dekaden mitgeteilt?
Meine Damen und Herren,
ich wende mich zuvorderst an die Kleinaktionäre und Kleinaktionärinnen hier im Saal. Wenngleich ich weiß, dass wir immer wieder auch von größeren und sogar veritablen GroßaktionärInnen unterstützt werden.
Meine Damen und Herren,
bitte lassen Sie sich nicht von Geld und Dividende leiten. Sie tragen als AktionärInnen Verantwortung für die gesellschaftlichen Folgen der Tätigkeit dieses Konzerns. Stimmen Sie deshalb bitte mit uns bei ALLEN Anträgen mit NEIN. Stärken Sie so mit ihren Aktien das wichtige Signal für soziale Sicherung, Umweltschutz und Menschenrechte.
Meine Damen und Herren,
sollten Sie die HV vorzeitig verlassen, aber dennoch mit uns stimmen wollen, so lassen Sie bitte Ihre Aktien nicht von BAYER unten am Ausgang vertreten, sondern von uns. Lassen Sie sich auch nicht von BAYER-Mitarbeitern bedrängen, die Ihnen die Stimmrechte abfordern, wenn Sie den Saal verlassen. Es ist Ihr gutes Recht, uns Ihre Stimmrechte zu übertragen. Sie finden uns hier vorne, von Ihnen aus gesehen links.
Vielen Dank.
Antwort des Vorstandsvorsitzenden des BAYER-Konzerns auf die Rede von Axel Köhler-Schnura
(auszugsweise, zitiert nach Erinnerung)
Herr Köhler-Schnura, Ihre pauschalen Vorwürfe zeigen, dass Sie etwas gegen soziale Marktwirtschaft, Pressefreiheit und Demokratie haben. Es zeigt ihre kommunistische Gesinnung, die sich grundsätzlich von unserer Haltung unterscheidet. Zudem habe ich mir sagen lassen, ich bin neu im Unternehmen und war bei vorherigen Hauptversammlungen nicht dabei, dass Sie Ihre Vorwürfe schon oft vorgetragen haben. Im übrigen wiederhole ich: Steuergesetzgebung wird nicht von uns, sondern vom Gesetzgeber gemacht. Dass Sie BAYER in die Nähe von Atom-Katastrophen rücken, zeigt wie Sie die Realität verkennen.
------------------------
Coordination gegen BAYER-Gefahren http://www.cbgnetwork.org/ Fon 0211-333 911, Fax 0211-333 940
Appell
Wir wissen, dass wir nun bereits seit Beginn dieses Jahres über unsere finanzielle Krise reden und schreiben. Und vielleicht haben auch Sie bereits (mehrfach) von den Problemen der Coordination gegen BAYER-Gefahren gelesen oder gehört. Doch leider müssen wir immer wieder darauf zurück kommen, denn unsere existenzielle Notlage ist noch lange nicht behoben. Zwar haben wir bereits viel Hilfe erfahren (und danken dafür auch ausdrücklich und herzlich!!), aber wir haben erst etwa ein Viertel der benötigten unseres Defizits decken können.
Bitte seien Sie also nicht genervt, wenn wir schon wieder davon reden.
Und bedenken Sie: Wir wissen, dass nicht jede/jeder helfen kann. Wenn Sie nicht helfen können, dann übergehen Sie unseren Appell einfach.
Aber wir bitten darum: Wenn es Ihnen möglich sein sollte zu helfen und wenn Sie der Meinung sind, dass den Konzernen auf die Finger gesehen werden muss, dann helfen Sie. Werden Sie Fördermitglied, spenden Sie.
Seit 1978 steht die Coordination gegen BAYER-Gefahren den Opfern und Betroffenen des BAYER-Konzerns, wehrt sich gegen Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen durch den Konzern, tritt ein für Gerechtigkeit, Ökologie und Frieden.
Wenn es weitergehen soll, brauchen wir 350 neue Fördermitglieder, brauchen wir mehr SpenderInnen. Wir arbeiten weitgehend ehrenamtlich. Wir erhalten keinerlei offizielle Förderung. Soll es weiterhin wirksame KonzerKritik geben, brauchen wir finanzielle Hilfe. Ohne Geld geht es nicht.
Spenden Sie online http://www.cbgnetwork.org/885.html
(nur Inland, da Lastschriften aus dem Ausland nicht möglich sind)
Oder direkt auf das Konto GLS-Bank 8016 533 000 BLZ 430 609 67
Sie können zu Inlandsgebühren aus dem europäischen Ausland spenden:
International Bank Account Number/IBAN
DE88 4306 0967 8016 5330 00
International Bank Code/BIC
GENODEM1GLS
Stärken Sie uns den Rücken, werden Sie Fördermitglied. http://www.cbgnetwork.org/886.html
Beirat
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bulling-Schröter, MdB, Berlin
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln
BAYER-HV 2011 im Zeichen der Kritik
Vorstandsvorsitzender Dekkers eiskalt
Heute, am 29. April 2011, hatten es die etwa 4 Tsd. nach Köln anreisenden BAYER-AktionärInnen besonders schwer. Bevor sie ihre Dividenden in Milliardenhöhe kassieren konnten, mussten sie einen Wald von Transparenten passieren. Mehr als einhundert DemonstrantInnen konfrontierten sie mit massiver Kritik zu zahlreichen Vergehen und Verbrechen des Konzerns: Tierversuche, tödliche CO-Pipeline, Bienensterben, Gentechnik, Arbeitsplatzvernichtung, Schädigung menschlicher Gesundheit im großen Stil bis hin zum Tod, Umweltverseuchung etc..
An den Aktionen beteiligten sich auf Einladung der Coordinationgegen BAYER-Gefahren Gruppen und Personen aus aller Welt, darunter Gruppen wie Peta, Avaaz, die Duogynon-Opfer, die Bürgerinitiativen gegen die CO-Pipeline, Greenpeace, mehrere Immkerverbände, die Jasmin-Geschädigten und andere.
Im Saal sprachen insgesamt 32 RednerInnen, die überwiegende Mehrheit Kritische AktionärInnen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren vertrat zusammen mit dem Dachverband der Kritischen Aktionrinnen und Aktionäre rund 40 Tsd. Aktien.
BAYER-Chef Dekkers reagierte auf sämtliche Vorwürfe ausschließlich mit ausweichenden und verharmlosenden Stellungnahmen. Insbesondere in den Fällen der Opfer zeigte sich der neue BAYER-Vorstandsvorsitzende eiskalt: Dekkers leugnete nicht nur jede Verantwortung für die Todesfälle und tausenden lebensbedrohlichen Gesundheitsschäden durch die Antibabypille Jasmin sowie die zigtausenden von Behinderungen durch den Schwangerschaftstest Duogynon, sondern er bezeichnete die Pille weiterhin als "sicheres Produkt" und verweigerte sowohl den Duogynon- als auch den Jasmin-Opfern jedwede Entschädigung.
Weiter unten in dieser eMail (direkt nach dem folgenden Appell) die Rede des CBG-Gründers und Vorstands Axel Köhler-Schnura, sowie die Antwort des BAYER-Vorstandsvorsitzenden darauf.
Weitere Reden, Aktionsfotos und Infos: http://www.cbgnetwork.org/
Ein erster Bericht in den Medien unter http://www.ksta.de/html/artikel/1303897235074.shtml
Rede von Axel Köhler-Schnura auf der Hauptversammlung der AktionärInnen des BAYER-Konzerns am 29.04.2011
Meine Damen und Herren, guten Tag,
mein Name ist Axel Köhler-Schnura. Ich bin ehrenamtlich im Vorstand der Coordination gegen BAYER-Gefahren. Auch bin ich Gründungsmitglied des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Ich spreche für eigene und ca. 40 Tsd. von uns vertretene Aktien.
Wie diejenigen AktionärInnen unter Ihnen wissen, die schon länger an diesen HVs teilnehmen, stehe ich nun seit fast 30 Jahren als Kritischer Aktionär hier an diesem Mikrofon und thematisiere die politischen, sozialen, ökologischen und anderen Kehrseiten der BAYER-Geschäftstätigkeit. Sicher nicht zur Erbauung der GroßaktionärInnen und der Verantwortlichen im Konzern, die all das lieber unerwähnt lassen wollen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass der neue Vorstandsvorsitzende, Herr Dekkers, heute vormittag versucht hat, die von uns gestellten kritischen Gegenanträge abzuqualifizieren. Was mich jedoch wundert, das ist, dass er für seine Stellungnahme noch nicht einmal eigene Worte gefunden hat, sondern Buchstabe für Buchstabe die gleichen polemischen Leerformeln seiner Vorgänger in den letzten 10 Jahren benutzt hat. Damit ist Ihr Versuch, Herr Dekkers, die faktengestützten Gegenanträge zu entkräften, kläglich gescheitert. (Die Gegenanträge der Coordination gegen BAYER-Gefahren zur BAYER-Hauptversammlung, finden sich auf der Homepage des BAYER-Konzerns unter http://www.hv2011.bayer.de/de/gegenantraege.aspx/ Download).
Meine Damen und Herren,
Sie werden auch heute wieder auf Grund der zahlreichen Redebeiträge hier sehen, dass die von Kritischen AktionärInnen und auch von mir gestellten Gegenanträge sehr wohl begründet sind und Gewicht haben.
Meine Damen und Herren,
im vergangenen Jahr habe ich von dieser Stelle aus gewarnt, dass Herr Dekkers "den Umbau des BAYER-Konzerns hin zu einer der großen internationalen Profit-Maschinen noch brachialer voran treiben wird als das bis dahin bereits der Fall war." Und heute, ein Jahr danach sehen wir, wie richtig diese Warnung war:
> Bereits unmittelbar nach der Amtsübernahme als Vorstandsvorsitzender haben Herr Dekkers den sozialen Kahlschlag eingeleitet: 4.500 Arbeitsplätze sollen an den alten BAYER-Standorten vernichtet werden.
> Zugleich fährt der Konzern in geradezu asozialer Weise seine Steuer-Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft - bei steigenden Gewinnen wohlgemerkt - auf ein kaum noch erwähnenswertes Minimum herunter.
111 Tsd. Beschäftigte hat BAYER zur Zeit. Vor 20 Jahren waren es mit 171 Tsd. noch fast 60 Prozent mehr. Und nun soll die Beschäftigtenzahl nochmals um 4 Prozent sinken. Selbst sicherheitsrelevante Bereiche werden von den ständigen Stellenstreichungen nicht ausgespart. Und in den USA und anderswo werden bevorzugt Fabriken mit organisierter Arbeiterschaft geschlossen. Lag zugleich der Umsatz 1990 bei 21 Milliarden Euro so hat er sich bis heute um fast 70 Prozent auf 35 Milliarden Euro gesteigert. Das alles geht auf die Knochen der Beschäftigten.
Herr Dekkers, wie sieht es mit der Arbeitsverdichtung aus? Bitte erzählen Sie uns etwas zu den Überstunden? Und zur "Arbeitsproduktivität". Wie entwickelt sich diese pro Beschäftigten und pro Arbeitsstunde etwa im Zehnjahresvergleich?
Im Geschäftsbericht verkündet BAYER für das aktuelle Jahr einen Gewinn von sage und schreibe 20,2 Prozent des Umsatzes. Entsprechend der auf 7,5 Mrd. Euro gestiegenen Gewinne sollen den AktionärInnen heute 1,2 Mrd. Euro ausgeschüttet werden. Dazu muss man wissen: Die AktionräInnen halten zusammen ein Kapital von 2,1 Mrd. Euro. Damit beträgt die Ausschüttung 57 Prozent. Das ist nicht anders als unanständig zu bezeichnen.
Insbesondere, wenn zugleich die von BAYER gezahlten Steuern auf ein lächerliches Minimum sinken: Lagen die Ertragssteuern und damit der Beitrag zum Gemeinwohl zwischen 1997 und 2000 noch bei umgerechnet rund einer Milliarde Euro jährlich, so fielen sie 2009 auf 511 Millionen Euro und wurden nun weiter auf 411 Millionen Euro reduziert. Das ist gerade einmal ein Drittel der Dividendensumme! Der Konzern entzieht sich derart gezielt seiner Verantwortung für die Allgemeinheit. Zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung, die über steigende Steuern und Abgaben die Zeche zahlen muss. Steuern von 411 Mio. Euro decken - das wird auf den ersten Blick deutlich - noch nicht einmal die durch den Konzern hervorgerufenen gesellschaftlichen Kosten der Infrastruktur, Verwaltung, Kontrolle etc..
Nun sagten Sie Herr Dekkers heute morgen in Ihrer Stellungnahme zu unseren Gegenanträgen: Steuern würden nicht von Ihnen, sondern vom Gesetzgeber beschlossen.
Herr Dekkers, das ist lächerlich! - Und ich sage Ihnen auch wieso: Wir alle hier im Saal erinnern uns noch allzu gut daran, wie vor einigen Jahren bekannt wurde, dass der BAYER-Finanz-Experte Heribert Zitzelberger im Bundesfinanzministerium die Steuergesetze geschrieben hat, die nicht nur BAYER goldene Bilanzen bescherten. Und im übrigen, Herr Dekkers, ist es doch für jedes Kleinkind inzwischen klar, dass Steuergesetze von den Konzernen gemacht werden und nicht vom "Gesetzgeber".
Meine Fragen also: Wann beenden Sie diese geradezu asoziale Bereicherung der AktionärInnen zu Lasten der Allgemeinheit?
Meine Damen und Herren,
wir erlebten seit der letzten BAYER-Hauptversammlung neben vielen verheerenden Desastern und schrecklichen Unfällen aller Art zwei Menschheitskatastrophen, die den Planeten in wirklich dramatischer Weise weiter an den Rand des Kollaps getrieben haben: Die Explosion der Deepwater Horizon und die Kernschmelze in Fukushima. Beides geschah in Verantwortung zweier großer Konzerne, alles geschah vor dem Hintergrund von Shareholder Value, Konzernprofiten und Goldenen Bilanzen.
Ich weiß, dass ich hier an einem BAYER-Mikrofon stehe und die genannten Katastrophen von anderen Konzernen zu verantworten sind. Aber was hier angesprochen werden muss, das ist, dass BAYER gleich mehrere durchaus vergleichbare Menschheitskatastrophen "in der Pipeline" hat - wie es so schön in Konzerndenglisch heißt; und dass, wenn kein Kurwechsel vollzogen wird, es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie in gleicher Weise über die Welt hereinbrechen wie Fukushima und Deepwater Horizon. Gemeint sind die Gentechnik und die Nanotechnologie. Und gemeint ist die gleich mehrfache Verantwortung des BAYER-Konzerns für das seit nunmehr fast zwei Jahrzehnte andauernde Bienensterben.
Herr Dekkers, auch zum Bienensterben haben Sie heute morgen Stellung genommen. Und ich muss sagen, in ausgesprochen verantwortungsloser Weise. Denn Sie haben die Verantwortung des Konzerns schlichtweg geleugnet.
Ich möchte mit Ihnen, Herr Dekkers, nicht in einen müsigenWissenschaftsstreit eintreten. Gleichwohl möchte ich die Vereinten Nationen als hoffentlich auch von Ihnen unumstritten anerkannte Autorität zitieren. Die UN nennen drei Gründe für das bedrohliche Bienensterben: Pestizide, Industrialisierung der Landwirtschaft und Parasiten. Und nun kommt es: Auf allen drei Gebieten trägt der Konzern die maßgebliche Verantwortung:
> Als Weltmarktführer übergießt BAYER die Welt seit rund hundert Jahren mit jährlich Millionen und Abermillionen Tonnen von Pestiziden.
> Als führender Agro-Konzern treibt BAYER die Industrialisierung der Landwirtschaft seit der gleichen Zeit in brutalstmöglicher Weise bis in den hintersten Winkel des Planeten voran.
> Und schließlich hat BAYER mit Pestiziden und industrialisierter Landwirtschaft dafür gesorgt, dass die Bienen derart vergiftet und geschwächt sind, dass sie den ökologisch ganz normalen Parasiten nicht mehr standhalten können.
Und so sterben die Bienenvölker von Asien und Afrika bis nach Europa, von Amerika bis nach Australien. Immer rascher, immer umfangreicher.
Wobei BAYER sich trotz aller weltweiten und massiven Proteste in beispielloser Unverschämtheit weigert - im Namen der Profite natürlich - die unmittelbar ursächlichen Pestizide wie Gaucho und Poncho vom Markt zu nehmen und seine Agrarstrategie endlich zu ökologisieren. Sie Herr Dekkers, haben da heute wieder ein beschämendes Beispiel dafür gegeben.
Meine Damen und Herren,
auch wenn die Bienen nur kleine Mitbewohner unseres Planeten sind - ohne sie können wir einpacken. Sie sind nämlich maßgeblich verantwortlich für die Bestäubung der Pflanzenwelt und damit für die weltweite Lebensmittelproduktion. Ohne Bienen keine Lebensmittel - so einfach ist das. Und wenn der kritische Punkt überschritten ist, dann haben wir eine BAYER-verursachte Menschheitskatastrophe!
Deshalb meine Fragen:
Herr Dekkers, wann nehmen sie die von Ihnen produzierten und vertriebenen Bienengifte vom Markt? Wann ökologisieren Sie ihren agrarwirtschaftlichen Bereich?
Meine Damen und Herren,
ich könnte hier noch sehr viel über Ihre Verantwortung als AktionärInnen und verantwortliche Manager dieses Konzerns für Umweltzerstörung, Ruin menschlicher Gesundheit bis hin zum Tod, Ausbeutung, Krieg usw. sprechen - allein die Regularien dieser Versammlung erlauben es nicht.
Und so komme ich zu meinen bzw. unseren Anträgen. Die folgenden Gegenanträge zu den Anträgen des Vorstands stellen mit mir die Coordination gegen BAYER-Gefahren, der Dachverband der Kritischen AktionärInnen und viele AktionärInnen, die mich bzw. uns beauftragt haben.
Zunächst zum Gewinnantrag:
Wir beantragen die Kürzung der Dividende von 1,50 Euro auf 10 Cent je Aktie. Die frei werdenden Milliarden sollen verwendet werden
> für Erhalt und Schaffung sicherer Arbeitsplätze und für die Zahlung sozial gerechter Löhne;
> für einen Fonds zum angemessenen Ausgleich von Schäden, die infolge der Geschäftstätigkeit an Mensch und Umwelt eingetreten sind;
> für den umfassenden ökologischen und sozialen Umbau des Konzerns ohne doppelte Standards.
> und schließlich für die Zahlung von Wiedergutmachungen für die Verbrechen von BAYER und des von BAYER mitbetriebenen IG FARBEN-Zusammenschlusses an die Opfer bzw. deren Angehörige und Nachkommen.
Es sei wie jedes Jahr angemerkt, daß wir durchaus auch den völligen Verzicht auf jede Dividendenausschüttung im Sinne der erläuterten Sozial-, Menschenrechts- und Ökologie-Leistungen beantragen würden, doch nach der Lage der Gesetze ist das nicht möglich.
Meine Damen und Herren,
wir stellen weiterhin die Anträge, den Vorstand nicht zu entlasten und auch dem Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern. Wir begründen diese Nicht-Entlastungen damit, dass beide Gremien ihrer Verantwortung im dargelegten Sinne in keiner Weise gerecht wurden und uns zudem hier im Saal in die Irre führen. Ich bedauere es sehr, dass auch die GewerkschaftsvertreterInnen im Aufsichtsrat kein besseres Bild abgeben. Noch nicht einmal hinsichtlich des Schutzes und der Sicherung angemessener Arbeitsbedingungen.
Und an dieser Stelle noch drei letzte Fragen: Weshalb wird eigentlich die Dokumentation der Abstimmungsergebnisse von HV zu HV immer kürzer? Weshalb werden die Enthaltungen nicht sauber dokumentiert? Weshalb werden auf der Internetseite nicht die Abstimmungsergebnisse mindestens für die letzten beiden Dekaden mitgeteilt?
Meine Damen und Herren,
ich wende mich zuvorderst an die Kleinaktionäre und Kleinaktionärinnen hier im Saal. Wenngleich ich weiß, dass wir immer wieder auch von größeren und sogar veritablen GroßaktionärInnen unterstützt werden.
Meine Damen und Herren,
bitte lassen Sie sich nicht von Geld und Dividende leiten. Sie tragen als AktionärInnen Verantwortung für die gesellschaftlichen Folgen der Tätigkeit dieses Konzerns. Stimmen Sie deshalb bitte mit uns bei ALLEN Anträgen mit NEIN. Stärken Sie so mit ihren Aktien das wichtige Signal für soziale Sicherung, Umweltschutz und Menschenrechte.
Meine Damen und Herren,
sollten Sie die HV vorzeitig verlassen, aber dennoch mit uns stimmen wollen, so lassen Sie bitte Ihre Aktien nicht von BAYER unten am Ausgang vertreten, sondern von uns. Lassen Sie sich auch nicht von BAYER-Mitarbeitern bedrängen, die Ihnen die Stimmrechte abfordern, wenn Sie den Saal verlassen. Es ist Ihr gutes Recht, uns Ihre Stimmrechte zu übertragen. Sie finden uns hier vorne, von Ihnen aus gesehen links.
Vielen Dank.
Antwort des Vorstandsvorsitzenden des BAYER-Konzerns auf die Rede von Axel Köhler-Schnura
(auszugsweise, zitiert nach Erinnerung)
Herr Köhler-Schnura, Ihre pauschalen Vorwürfe zeigen, dass Sie etwas gegen soziale Marktwirtschaft, Pressefreiheit und Demokratie haben. Es zeigt ihre kommunistische Gesinnung, die sich grundsätzlich von unserer Haltung unterscheidet. Zudem habe ich mir sagen lassen, ich bin neu im Unternehmen und war bei vorherigen Hauptversammlungen nicht dabei, dass Sie Ihre Vorwürfe schon oft vorgetragen haben. Im übrigen wiederhole ich: Steuergesetzgebung wird nicht von uns, sondern vom Gesetzgeber gemacht. Dass Sie BAYER in die Nähe von Atom-Katastrophen rücken, zeigt wie Sie die Realität verkennen.
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Coordination gegen BAYER-Gefahren http://www.cbgnetwork.org/ Fon 0211-333 911, Fax 0211-333 940
Appell
Wir wissen, dass wir nun bereits seit Beginn dieses Jahres über unsere finanzielle Krise reden und schreiben. Und vielleicht haben auch Sie bereits (mehrfach) von den Problemen der Coordination gegen BAYER-Gefahren gelesen oder gehört. Doch leider müssen wir immer wieder darauf zurück kommen, denn unsere existenzielle Notlage ist noch lange nicht behoben. Zwar haben wir bereits viel Hilfe erfahren (und danken dafür auch ausdrücklich und herzlich!!), aber wir haben erst etwa ein Viertel der benötigten unseres Defizits decken können.
Bitte seien Sie also nicht genervt, wenn wir schon wieder davon reden.
Und bedenken Sie: Wir wissen, dass nicht jede/jeder helfen kann. Wenn Sie nicht helfen können, dann übergehen Sie unseren Appell einfach.
Aber wir bitten darum: Wenn es Ihnen möglich sein sollte zu helfen und wenn Sie der Meinung sind, dass den Konzernen auf die Finger gesehen werden muss, dann helfen Sie. Werden Sie Fördermitglied, spenden Sie.
Seit 1978 steht die Coordination gegen BAYER-Gefahren den Opfern und Betroffenen des BAYER-Konzerns, wehrt sich gegen Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen durch den Konzern, tritt ein für Gerechtigkeit, Ökologie und Frieden.
Wenn es weitergehen soll, brauchen wir 350 neue Fördermitglieder, brauchen wir mehr SpenderInnen. Wir arbeiten weitgehend ehrenamtlich. Wir erhalten keinerlei offizielle Förderung. Soll es weiterhin wirksame KonzerKritik geben, brauchen wir finanzielle Hilfe. Ohne Geld geht es nicht.
Spenden Sie online http://www.cbgnetwork.org/885.html
(nur Inland, da Lastschriften aus dem Ausland nicht möglich sind)
Oder direkt auf das Konto GLS-Bank 8016 533 000 BLZ 430 609 67
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Beirat
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bulling-Schröter, MdB, Berlin
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln
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